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Tee zum Abnehmen: Funktioniert das wirklich?

Veröffentlicht am:21.07.2022

7 Minuten Lesedauer

Teetrinken alleine macht noch nicht schlank, doch bestimmte Teesorten haben nachweislich Einfluss auf Stoffwechsel und Sättigungsgefühl. Diese Sorten können beim Abnehmen oder Durchhalten einer Diät unterstützen.

Eine Person gießt sich aus einer Kanne Tee in einer Tasse.

© iStock / Aja Koska

Tee als Abnehmbegleiter

Ein Tässchen Tee zum Abnehmen? Die Nachfrage nach sogenannten Fatburner-Tees ist hoch. Tee kann die Gewichtsreduktion tatsächlich unterstützen, und bestimmte Sorten eignen sich dafür besser als andere, so die Studienlage. Grüner Tee, Oolong, Minze, Ingwer oder Löwenzahn können auf verschiedene Art die Fettverbrennung ankurbeln und den Heißhunger auf Süßes nehmen. Zudem hat ungesüßter Tee keine Kalorien, er ist also warm oder kalt ein ausgezeichneter Durstlöscher.

Erwarten Sie vom Tee aber keine Wunder! Die positiven Wirkungen von Tee allein reichen nicht zum Abnehmen aus. Wer abnehmen und dauerhaft schlank bleiben will, muss mehr tun: Ein Mix aus mehr Bewegung und Umstellung der Ernährungsgewohnheiten kann zum gewünschten Erfolg führen. Bei einem sehr hohen Gewicht oder eventuellen Vorerkrankungen wie Stoffwechselstörungen ist es wichtig, zuvor einen Arzt oder eine Ärztin um Rat zu fragen, damit das Abnehmen im Einklang mit der Gesundheit erfolgt. Aber ein guter Tee kann Ihr Vorhaben auf gesunde Weise unterstützen.

Auf einen Blick

Welcher Tee hilft beim Abnehmen?

Diese Sorten gelten als gut geeignet, eine Gewichtsreduktion zu unterstützen: 

  • grüner Tee
  • Ingwertee
  • Mate-Tee
  • Rooibostee
  • Kräuterteemischung (Pfefferminz, Brennessel, Löwenzahn)
  • Kreuzkümmeltee

Sogenannte Detox- oder Fatburner-Tees bestehen meist aus grünem Tee. Oft enthalten sie darüber hinaus Gewürze und Kräuter. Der Aufguss soll die Verdauung anregen und somit beim Abnehmen helfen.

Grüner Tee: Warum eignet er sich zum Abnehmen?

Grüner Tee weist den höchsten Gehalt an Phenolverbindungen auf und besitzt damit die besten antioxidativen Eigenschaften aller wichtigen Teesorten. Die gesundheitliche Wirkung von grünem Tee ist sehr gut erforscht – auch zum Abnehmen liegen zahlreiche Studien vor. Sie belegen, dass grüner Tee den Stoffwechsel ankurbelt und die Fettverbrennung steigert. Grund dafür sind die enthaltenen Catechine. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Flavonoide, die grünen Tee bitter schmecken lassen. Gemeinsam mit dem im grünen Tee enthaltenen Koffein bewirken sie eine verminderte Fettresorption in Magen und Darm, Fette werden also besser ausgeschieden und nicht im Körper eingelagert. Eine Metaanalyse von elf Studien zur Wirkung von grünem Tee auf Gewichtsverlust und -erhalt zeigte, dass Catechine das Körpergewicht signifikant verringerten und halfen, das Körpergewicht anschließend zu halten. Auch der Grundumsatz des Körpers erhöht sich und begünstigt eine Gewichtsreduktion. Es fiel jedoch auf, dass Personen mit regelmäßigem Koffeinkonsum, zum Beispiel durch Kaffee, weniger von den stimulierenden Effekten des grünen Tees spürten.

Welche Sorte grüner Tee ist zum Abnehmen am besten?

Grünen Tee gibt es großblättrig und sehr fein gemahlen, zum Beispiel den japanischen Matcha in Pulverform. Von fertigen Grünteegetränken, denen meist noch Aromen oder gar Zucker zugesetzt ist, sollten Sie die Finger lassen. Naturbelassene Mischungen sind die beste Wahl, zum Beispiel Sencha, Gyokuro, Bancha, als Pulver Matcha oder Benifuuki. Die Tees sollten möglichst Bioqualität haben und frei von Pestiziden sein. Wenn Ihnen grüner Tee zu bitter schmeckt, wählen Sie Teemischungen, die rohe Kakaobohnen enthalten. Dadurch verliert der Grüntee seinen bitteren Geschmack.

Grüner Tee – zu welcher Tageszeit?

Grüner Tee ist wegen seines hohen Koffeingehalts ein guter Muntermacher und kann den Kaffee zum Start in den Tag ersetzen. Wer oft Heißhunger nach Süßem verspürt, kann sich mithilfe des grünen Tees zügeln: Die enthaltenen Bitterstoffe hemmen den Appetit auf Süßes.

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Welche weiteren Teesorten kann man zum Abnehmen trinken?

Neben dem klassischen grünem Tee können auch andere Teesorten Ihr Abnehmprogramm begleiten.

Kreuzkümmeltee

Auch zur Wirkung von Kreuzkümmeltee zum Abnehmen liegen Erfahrungen und Studien vor, allerdings mit geringer Teilnehmerzahl. Forscher der iranischen Kashan University untersuchten etwa 78 Menschen mit Übergewicht. Die drei Probandengruppen erhielten entweder dreimal täglich eine Kapsel mit Kreuzkümmel (Cumin-)Extrakten, eine Diät-Pille oder eine Placebo-Tablette. Nach acht Wochen hatte die Cumin-Gruppe ebenso erfolgreich an Gewicht verloren wie die Gruppe mit Diät-Pille. Bei der Placebo-Gruppe zeigte sich kein Effekt. Eine weitere Studie zeigte positive Effekte des Cumin auf Körperfettanteil und Taillenumfang. Als Grund dafür werden die Pflanzenstoffe Phytosterine angeführt, die den Stoffwechsel aktivieren sollen.

Ingwertee

Neben grünem Tee kann auch Ingwertee beim Abnehmen unterstützen: Seine Inhaltsstoffe, die Gingerole, verleihen ihm die typische Schärfe. Gingerol soll dazu beitragen, dass der Körper Fett schneller verbrennt, was sich positiv aufs Abnehmen auswirken könnte. Eine Metaanalyse von 14 Studien zur Auswirkung von Ingwer auf Gewichtsverlust, Blutzuckerkontrolle und Lipidprofile bei übergewichtigen und fettleibigen Teilnehmenden fasst zusammen: Die Aufnahme von Ingwer verringerte das Körpergewicht und das Taille-Hüft-Verhältnis signifikant. Dieser Wert zeigt, wo die Fettdepots am Körper sind: Je größer der Wert, desto mehr Fett sitzt am Bauch.

Ingwer stärkt auch nachweislich das Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und antioxidativ.

Auf einem Tisch stehen zwei Gläser mit Ingwertee, der beim Abnehmen helfen kann.

© iStock / Liudmyla Chuhunova

Ingwertee hilft nicht nur beim Abnehmen: er stärkt auch noch das Immunsystem und hat entzündungshemmende Wirkstoffe.

Oolong-Tee

Oolong wird als absoluter Fatburner-Tee gehandelt, denn die Ergebnisse einer chinesischen Studie sind verblüffend: 102 übergewichtige oder fettleibige Personen erhielten über 6 Wochen 8 Gramm Oolong-Tee pro Tag. 70 Prozent der fettleibigen Probanden und Probandinnen verloren mehr als ein Kilogramm Körpergewicht, 22 Prozent sogar mehr als 3 Kilo. Bei zwölf Prozent der Teilnehmenden nahmen die Fettpolster in der Haut ab. Die Forschenden folgerten: Oolong-Tee könne Körpergewicht und Körperfettgehalt senken, indem der Fettstoffwechsel verbessert werde. Der langfristige Konsum könne sogar Fettleibigkeit verhindern. Doch die Studienlage ist uneins: Kritiker und Kritikerinnen meinen, der qualitativ hochwertige und damit verhältnismäßig teure Tee wirke sich auf die Fettverbrennung nicht stärker aus als grüner Tee. Denn mit dem Grad der Weiterverarbeitung, also der Fermentation, sinke der „Fatburner-Effekt“.

Yogi-Tee

Die Rezeptur des klassischen Yogi Tees kommt aus Indien und enthält eine Mischung aus Gewürzen wie schwarzem Pfeffer, Ingwer, Kardamom, Zimt und Gewürznelken. Der Tee soll der ayurvedischen Gesundheitslehre zufolge die Nerven stärken, munter machen und Verdauungsbeschwerden lindern. Neben der traditionellen Rezeptur für den wohltuenden Gewürztee werden heute über 50 weitere Teemischungen in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen unter diesem Namen vertrieben, die eine Vielzahl verschiedener Wirkungen hervorrufen sollen. Die als „Fatburner“ bezeichnete Mischung enthält beispielsweise Kakao, Süßholz, Zimt, Ingwer, Nelken und Vanille. Inhaltsstoffe des Kakaos können zum Bespiel Cholesterinspiegel und Blutdruck leicht regulieren.

Mate-Tee

Mate-Tee ist ein typisch südamerikanisches Teegetränk. Wie der Grüntee enthält er Koffein, das durch seine spezielle Kombination mit Mineralstoffen und Vitaminen länger im Blut bleibt als bei Kaffee. So bleibt die anregende Wirkung länger bestehen.

Welcher Tee kann abends beim Abnehmen helfen?

Beim Abnehmen empfiehlt sich für die Abendstunden Kräutertee, zum Beispiel Hopfentee. Hopfen beruhigt das Nervensystem und hilft beim Einschlafen. Die Brennnessel wird in der Phytotherapie traditionell als Entgifterin eingesetzt, Brennnesseltee enthält kein Koffein und ist für den Abend ebenfalls empfehlenswert. Die Blätter der Pfefferminze enthalten ein ätherisches Öl, das Heißhungerattacken vorbeugen kann.

Wie viel Tee sollte man trinken?

Trinken Sie möglichst nicht mehr als vier Tassen grünen Tee pro Tag, auch Pfefferminztee sollten Sie wegen des hohen Gehalts an ätherischen Ölen auf drei bis vier Tassen täglich beschränken. Rooibostee, der aus Südafrika stammt, schmeckt leicht süßlich und befriedigt damit die Lust auf kalorienreiche Süßigkeiten. Wer morgens eine ganze Kanne davon ansetzt (vier Esslöffel auf einen Liter, zehn Minuten ziehen lassen), kann den Tee über den Tag verteilt trinken.

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Wie bereitet man den Tee richtig zu?

Jede Teesorte brauchte eine individuelle Wassertemperatur und Ziehzeit, um das volle Geschmackserlebnis zu entfalten. Auch können Sie bei der Zubereitung die Entstehung von Bitterstoffen vermeiden. So können die Teesorten zubereitet werden:

  • Grüner Tee

    Wenn Sie grünen Tee zubereiten, darf das Wasser nicht kochen. Für eine große Tasse Tee nehmen Sie etwa 3 Gramm Teeblätter und übergießen Sie diese mit 200 Milliliter 70 Grad heißem Wasser.

  • Matcha-Tee

    Die Zubereitung von Matcha-Tee ist etwas aufwendiger als der Aufguss: Das feine Pulver muss mit einem speziellen kleinen Besen aus Bambus, dem Chasen, in 80 Grad heißes Wasser eingerührt werden, bis er schaumig ist und sich vollständig auflöst. Ein halber Teelöffel Matcha Pulver genügt für eine Tasse mit etwa 200 Milliliter Inhalt.

  • Kreuzkümmeltee

    Ein Teelöffel Kreuzkümmelsamen reicht pro 200 Milliliter Wasser. Diesen Sud bringen Sie zum Kochen, gießen ihn durch ein Sieb und trinken den fertigen Kreuzkümmeltee heiß oder kalt.

  • Ingwertee

    Der Tee wird am besten aus frischen Ingwerstücken zubereitet: Die Ingwerwurzel waschen und ein daumengroßes Stück in dünne Scheiben scheiden. Die Stückchen übergießen Sie mit kochendem Wasser und lassen den Sud etwa zehn Minuten ziehen.

  • Oolong-Tee

    Für den Tee reichen vier bis sechs Teelöffeln der Blätter für einen Liter Wasser. Wichtig: nicht kochend aufbrühen, 60 bis 70 Grad Wassertemperatur sind optimal für den Aufguss. Nach zwei bis drei Minuten ist der Tee trinkbereit – je länger der Tee brüht, desto mehr Bitterstoffe entstehen.

  • Yogi-Tee

    Gießen Sie ein bis zwei Teelöffel Yogi-Tee mit einem Liter kochendem Wasser auf. Der Tee sollte 20 Minuten köcheln – so geben die Gewürze ihre heilsamen Wirkstoffe ans Wasser ab.

  • Mate-Tee

    Gießen Sie 2 bis 3 Teelöffel Mate-Tee mit 250 Milliliter 70 Grad heißem Wasser auf. Im Gegensatz zu grünem Tee wird Mate-Tee nicht bitter, auch wenn er lange zieht.

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