Gesunde Ernährung
Alkoholfreier Gin: Gesunder Genuss
Veröffentlicht am:03.07.2023
5 Minuten Lesedauer
Nachdem Gin bereits vor Jahren seinen Siegeszug in den Bars der Welt angetreten hat, boomt jetzt auch die alkoholfreie Version. Sie ist gesünder als die hochprozentige Variante und mit den richtigen Rezepten schmeckt sie genauso gut.
Inhalte im Überblick
Was ist alkoholfreier Gin?
Gin gehört heute mehr denn je zur kulinarischen Landschaft und hat sich neben Bier und Wein in der Trinkkultur etabliert. Ob pur, als Longdrink oder als Cocktail, für jeden Geschmack ist was dabei. Doch was ist mit denjenigen, die nicht trinken können oder wollen? Schließlich nimmt das Gesundheitsbewusstsein in der Gesellschaft immer weiter zu und der Alkoholkonsum weiter ab. 2014 wurden die Zeichen der Zeit erkannt und der erste alkoholfreie Gin auf den Markt gebracht.
Genau genommen darf alkoholfreier Gin gar nicht als Gin bezeichnet werden. In einer EU-Verordnung ist festgelegt, dass Gin einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Prozent haben muss. Deshalb ist bei Marken oft von einer alkoholfreien Gin-Alternative die Rede. Generell gibt es für die alkoholfreie Variante noch keine einheitlichen Standards. Während beim Original der Geschmack von Wachholder im Vordergrund stehen muss, sind die Produzierenden alkoholfreier Gins freier.
Alkoholfrei bedeutet nicht ohne Alkohol
Wie schmeckt alkoholfreier Gin?
Alkoholfreier Gin ist in erster Linie als Alternative in Cocktails und Longdrinks gedacht. In dieser Kombination lässt sich für den Laien kaum ein Unterschied feststellen. Pur hat er allerdings wenig mit Gin gemein. Im Endeffekt ist er nichts anderes als stark aromatisiertes Wasser, da Alkohol und in manchen Sorten auch Zucker als Geschmacksträger fehlt. Die Hauptkomponente eines alkoholfreien Gins ist in der Regel Wacholder, darüber hinaus gibt es aber unzählige weitere Botanicals – pflanzliche Inhaltsstoffe – die den Geschmack beeinflussen können, zum Beispiel Zitrusfrüchte, Kräuter wie Thymian und Lavendel sowie Samen und Körner wie Kardamom.
Warum ist alkoholfreier Gin die bessere Wahl?
Der größte gesundheitliche Vorteil von alkoholfreiem Gin ist natürlich der Verzicht auf Alkohol. Nach nur drei Monaten ohne Alkohol verbessern sich das Immunsystem, die Haut und die Blutwerte. Auch die Psyche und die Libido können durch Verzicht gestärkt werden. Viele alkoholfreie Gins verzichten auch auf Zucker und haben nur die Hälfte oder weniger Kalorien als herkömmliche Gins.
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Wie kann man alkoholfreien Gin selber machen?
Wer alkoholfreien Gin selber machen will, wird es schwer haben, an die industriellen Produkte heranzukommen. Ein gutes Ergebnis lässt sich trotzdem erzielen – und das mit einer selbstgemachten Destille. Dafür brauchen Sie:
- einen Topf mit Deckel,
- eine feuerfeste Unterlage wie einen Stein oder einen Dampfgarer aus Bambus,
- eine Schüssel,
- Eiswürfel.
Legen Sie jetzt die feuerfeste Unterlage in den Topf, auf diese Unterlage kommt die Schüssel. Anschließend den Topf mit Wasser füllen und die gewünschten Botanicals dazugeben (die Botanicals sind beliebig erweiter- und austauschbar). Für einen halben Liter alkoholfreien Gin brauchen sie ungefähr:
- 1 Liter Wasser
- 20 g Wacholderbeeren
- 6 grüne Kardamomkapseln (geöffnet)
- 1 TL ganze Koriandersamen
- 1 Zitrone (Schale)
- 1 Orange (Schale)
- Jetzt kommt der Deckel verkehrt herum auf den Topf und die Eiswürfel obendrauf.
- Bringen Sie die Wasser-Botanical-Mischung langsam zum Kochen. Das Wasser verdampft, kondensiert am kalten Deckel und tropft in die Schale. Gegebenenfalls müssen Sie immer wieder Eiswürfel nachlegen, um den Deckel kalt zu halten.
- Ist das Wasser fast vollständig verdampft, können Sie den alkoholfreien Gin abfüllen und abkühlen lassen.
Da Alkohol konservierend wirkt, ist alkoholfreier Gin nicht so lange haltbar. Bei industriellen Produkten reichen die Angaben von vier Wochen bis sechs Monate nach dem Öffnen der Flasche. Aber die werden auch durch Zusatzstoffe länger haltbar gemacht, selbstgemachter alkoholfreier Gin sollte daher noch zügiger verbraucht werden. Mit den richtigen Rezepten ist das aber kein Problem.
Der Klassiker: (alkoholfreier) Gin & Tonic
Die Kombination aus Wacholder und Bitterlimonade hat ihren Ursprung in den tropischen Regionen Indiens. Hier sollen britische Kolonialtruppen in Soda gelöstes Chinin getrunken haben, um Malaria vorzubeugen. Um die „Medizin“ geschmacklich abzurunden, haben sie Gin hinzugefügt – so die Legende. Wer auch immer auf die Idee kam, heute ist Gin & Tonic einer der beliebtesten Longdrinks und schmeckt auch in der alkoholfreien Variante.
Zutaten
- 40mlalkoholfreier Gin
- 120mlTonic Water
Zubereitung
Gin in ein Glas gießen.
So viele Eiswürfel hinzufügen, bis das Glas voll ist.
Glas mit Tonic Water auffüllen.
Ein rosaroter Genuss: Clover Club
Der Clover Club ist benannt nach dem Club in Philadelphia, in dem er Anfang des 20. Jahrhunderts erfunden wurde. Er gewann rasch an Beliebtheit, bevor er während der Prohibition in Amerika in Vergessenheit geriet. Dank des Gin-Booms erlebt er aber einen zweiten Frühling. Zum Glück muss man sagen, denn er sieht schick aus, schmeckt herrlich erfrischend und lässt sich zu Hause einfach nachmachen.
Zutaten
- 60mlalkoholfreier Gin
- 30mlfrisch gepresster Limettensaft
- 8StückHimbeeren
- 0.5Eiweiß (vegan: 20 ml Aquafaba)
- 20mlZuckersirup (optional)
Zubereitung
Himbeeren in den Shaker geben und mit einem Stößel zerdrücken (muddeln).
Restliche Zutaten und Eiswürfel hinzugeben (je mehr, desto weniger verwässert der Drink) und etwa 15 Sekunden kräftig schütteln.
Den Drink doppelt in die zweite Hälfte des Shakers abseihen, also durch ein Barsieb und ein Teesieb gießen.
Nochmal ohne Eis 15 Sekunden kräftig schütteln, damit das Eiweiß beziehungsweise das Aquafaba schön fluffig wird.
Drink abschmecken und gegebenenfalls mit Zuckersirup nachsüßen. Ansonsten einfach in ein Glas gießen.
Doppelt hält besser: Gin Gin Mule
Der Ursprung von Cocktails ist oft unklar. In diesem Fall ist er aber genau dokumentiert. Audrey Sanders, die wohl berühmteste Barkeeperin, hat den Drink um die Jahrtausendwende kreiert. Die Minze verleiht dem Drink eine angenehme Frische. In Kombination mit Limette und Ginger Beer wirkt diese sehr belebend. Insgesamt ist dieser Drink sehr rund und einfach köstlich. In diesem Sinne: chin-chin.
Zutaten
- 40mlalkoholfreier Gin
- 20mlfrisch gepresster Limettensaft
- 2ZweigeMinze
- 80mlGinger Beer
Zubereitung
Alle Zutaten außer das Ginger Beer in einen Shaker geben.
Eiswürfel hinzugeben (je mehr, desto weniger verwässert der Drink) und etwa 15 Sekunden kräftig schütteln.
Glas mit Eiswürfel füllen.
Den Drink aus dem Shaker doppelt in ein Glas abseihen, also durch ein Barsieb und ein Teesieb gießen.
Drink mit Ginger Beer toppen.
Geschüttelt, nicht gerührt: Breakfast Martini
Trotz seines Namens und seiner Gin-Basis unterscheidet sich der Cocktail geschmacklich sehr von dem Martini, den James Bond auf seinen vielen Missionen trinkt. Der große gemeinsame Nenner besteht im Glas, in dem der Drink serviert wird. Die Marmelade macht den alkoholfreien Breakfast Martini zum idealen Frühstücksdrink – natürlich spricht nichts dagegen, ihn auch zu jeder anderen Tageszeit zu genießen.
Zutaten
- 40mlalkoholfreier Gin
- 30mlfrisch gepresster Orangensaft
- 10mlfrisch gepresster Zitronensaft
- 1TeelöffelBitterorangenmarmelade
Zubereitung
Gin zusammen mit der Marmelade in einen Shaker geben und solange rühren, bis sich die Marmelade aufgelöst hat.
Orangensaft, Zitronensaft und Eiswürfel hinzugeben und etwa 15 Sekunden kräftig schütteln.
Cocktail durch einen Barsieb und ein Teesieb in ein Martini Glas abseihen.