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Sind Teflon-Pfannen giftig?

Veröffentlicht am:27.02.2025

4 Minuten Lesedauer

Nichts brät an, und auch das Abspülen gelingt leicht, Teflon-Pfannen lassen das Herz von Küchenfans höherschlagen. Für die Antihaft-Eigenschaften sorgt ein Kunststoff. Doch wie hoch ist die Gefahr, dass dieser in die Speisen übergeht?

Eine Person stellt eine Pfanne mit Gemüse auf den Herd.

© iStock / Saklakova

Was ist Teflon genau?

Viele Menschen halten im Handel Ausschau nach Küchenprodukten mit Teflon. Sie versprechen hervorragende Antihaft-Effekte, die sich beispielsweise beim Anbraten oder beim Säubern als Vorteil herausstellen. Wer Essen in einer Teflon-Pfanne zubereitet, kann die Lebensmittel unter minimalem Einsatz von Fett oder Flüssigkeiten mit einem Kochlöffel einfach über den Pfannenboden schieben und Verschmutzungen mit einem Spültuch mühelos entfernen – so macht Kochen Spaß. Doch worum handelt es sich eigentlich bei Teflon? Die Bezeichnung stellt einen Handelsnamen für einen besonderen Kunststoff dar: Polytetrafluorethylen, kurz PTFE. Dieser Kunststoff wiederum ist Teil einer riesigen, im Labor hergestellten Stoffgruppe, den Perfluoralkyl- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS). Die PFAS tragen auch den Beinamen „Ewigkeitschemikalien“, da die Substanzen biologisch nicht abbaubar sind, das gilt auch für Teflon. Eine Teflon-Beschichtung ist widerstandsfähig, sie ist beständig gegenüber Kälte, Wärme und Chemikalien, und zeigt sich wasser- und fettabweisend – genau das sorgt für die Antihaft-Eigenschaften. Neben der beliebten Teflon-Pfanne gibt es übrigens noch viele weitere Produkte mit PTFE, auch Backformen, Waffeleisen, Sandwichmaker, Raclettgeräte und vieles mehr sind mit dem Kunststoff beschichtet.

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Sind Teflon-Pfannen und andere Produkte mit Teflon giftig?

Die Frage, ob Kunststoffpartikel aus der Beschichtung einen Weg in die zu verarbeitenden Lebensmittel finden und so verschluckt werden können, beschäftigt viele Menschen. Studien liefern eine Antwort darauf. Forschende fanden heraus, dass Kochgeschirr mit einer Kunststoff- und PTFE-Beschichtung tatsächlich Nano- und Mikroplastik abgeben kann, also winzig kleine Kunststoffteile. Das gilt insbesondere dann, wenn die Antihaftbeschichtung zerkratzt ist. Wenn Menschen durch eine zerkratzte Teflon-Pfanne Bestandteile der Beschichtung mit den Speisen aufnehmen, ist das laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung aber nicht gesundheitsbedenklich. PTFE verhält sich im Organismus nämlich recht träge, der Körper verdaut die Teilchen nicht, sondern scheidet sie einfach wieder aus. Ein vermeintliches Problem könnte sich aber bei starkem Erhitzen der Pfanne ergeben<./strong> Dazu muss man wissen, dass für die spezielle Antihaft-Beschichtung PTFE mit Hilfsstoffen wie Füllstoffen und Emulgatoren, zu denen auch per- und polyfluorierte Stoffe zählen, kombiniert werden. Während der Herstellung werden die Substanzen unter Druck und Hitze miteinander verschmolzen und ergeben eine feste Verbindung. Bei einer stark erhitzten Pfanne kann sich das Teflon jedoch zersetzen, wodurch giftige Dämpfe aus fluorierten Verbindungen und Partikeln entstehen. Doch auch hier gibt es Entwarnung, denn aus Privathaushalten sind bisher keine Fälle bekannt, bei denen das zu einer Erkrankung geführt hat. Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht davon aus, dass normal genutzte Pfannen nur sehr geringe Mengen solcher Stoffe freigeben, die die Gesundheit nicht gefährden.

Sicher Kochen mit Teflon-Pfannen

Wer möglichst wenig Substanzen durch die Teflon-Pfanne beim Kochen ausgesetzt sein möchte, beherzigt bei der Nutzung am besten einige Tipps.

  1. Pfanne vor der ersten Nutzung spülen: Bei der Herstellung einer Teflon-Pfanne werden viele verschiedene Substanzen eingesetzt. Einige Hersteller raten dazu, das Kochgeschirr vor der ersten Benutzung zu spülen und einmalig Wasser darin zu kochen – so können Rückstände verschwinden.
  2. Pfanne nicht zu stark erhitzen: Sie sollten Teflon-Pfannen nie ohne Inhalt erhitzen oder zum Rösten, beispielsweise von Kernen oder Nüssen, verwenden, insbesondere auf Induktions- oder Gasherden, die eine sehr schnelle Wärmeentwicklung begünstigen. Die magische Marke ist 360 Grad. Wasser- und wasserhaltige Lebensmittel wie Margarine oder Milch verhindern eine Überhitzung, denn der Siedepunkt des Wassers liegt bei 100 Grad. Entwickelt sich bei der Nutzung der Pfanne Rauch oder riecht es nach „Verbranntem“, sollte die Pfanne sicherheitshalber von der Kochstelle genommen werden, um abzukühlen.
  3. Pfanne sorgsam behandeln: Aus einer intakten Pfanne löst sich weniger Mikroplastik. Sie können daher darauf achten, das Kochgeschirr nicht zu stark zu erwärmen – laut einer Studie führt eine Temperatur über 250 Grad zu einem ausgeprägten Verschleiß. Die Beschichtung reagiert besonders empfindlich auf spitze Gegenstände – Fleisch oder andere Lebensmittel sollten daher nicht in der Pfanne geschnitten werden, am besten werden Pfannenwender aus Kunststoff oder Holz verwendet, so bleiben auch die Antihaft-Eigenschaften länger erhalten.
Nahaufnahme einer gusseisernen Pfanne mit Champignons.

© iStock / Angelika Heine

Kochbegeisterte können auf Pfannen aus alternativen Materialien, wie Gusseisen, zurückgreifen.

Teflon-Pfannen sind ein Problem für die Umwelt

Wer eine Pfanne mit Teflon-Beschichtung nutzt, merkt nach wenigen Jahren, dass sich der wasser- und fettabweisende Effekt verringert. Bei regelmäßigem Einsatz lassen auch Kratzer nicht lange auf sich warten. Das führt dazu, dass jährlich viele Teflon-Pfannen im Restmüll landen. Doch schon während des Herstellungsprozesses belasten Teflon-Pfannen womöglich die Umwelt, und zwar durch fluorierte Hilfsstoffe wie PFOA oder GenX. Sie können rund um die Industriestätten Wasser und Böden verschmutzen. Aufgrund ihrer Langlebigkeit gelangen sie unter anderem über die Nahrungskette in den menschlichen Körper. Und so waren bei einer Untersuchung des Umweltbundesamtes bei allen teilnehmenden Kindern Fluorchemikalien nachweisbar. Demnach sind weniger die fertigen Pfannen als die verwendeten Ausgangsstoffe ein gesundheitliches Problem, denn PFOA kann beispielsweise das Immunsystem schädigen.

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Mit diesen Alternativen wird Ihre Küche teflonfrei

Um Mensch und Umwelt vor der großen Produktgruppe PFAS zu schützen, zu der auch PTFE und PFOA zählen, zieht die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) ein Verbot von PFAS in Erwägung – womöglich steht die Entscheidung bereits im Jahr 2025. Bis dahin können Verbraucherinnen und Verbraucher auf Produkte mit den Hinweisen „Fluorfrei“, „PTFE-frei“ oder „frei von PFAS“ zurückgreifen, um eine Pfanne mit einer fluorfreien Beschichtung zu erhalten. Gute Alternativen zur Teflon-Pfanne sind langlebige Vertreter aus Edelstahl, Gusseisen oder Schmiedeeisen, die zwar keine Beschichtung, aber nach dem Einbrennen gewisse Antihaft-Eigenschaften besitzen. Wer Wert auf eine Beschichtung legt, kann eine reine Keramik- oder eine Emaille-Beschichtung wählen. Am Fraunhofer IFAM wurde zudem die PFAS-freie PLASLON®-Beschichtung entwickelt, die bald auf den Markt kommen könnte.

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