Gesunde Ernährung
Gesund essen auf dem Festival: Tipps und Tricks
Veröffentlicht am:30.09.2024
6 Minuten Lesedauer
Auf Festivals dreht sich oft alles um den Spaß am Feiern – und selten um gesunde, ausgewogene Ernährung. Geht nicht auch beides zusammen? Wie kommt man gut gelaunt durch den Festivalsommer und hält dabei das Gewicht ebenso wie gute Vorsätze?
Festivals machen Spaß – und können anstrengend sein
Tagelang tanzen und mit Freunden feiern – klingt toll, oder? Doch Musikfestivals haben auch ihre Kehrseite. Die Gründe: zu laute Beats, Menschenmassen, Alkohol und oft fettes, ungesundes Essen. Nur Fast Food oder drei Tage Dosenravioli zu essen, versorgt den Körper weder mit guten Nährstoffen, noch trägt es nachhaltig zum Wohlbefinden bei. Schlimmer noch – sie können den ohnehin größeren Belastungen ausgesetzten Körper zusätzlich schädigen.
Was machen Pizza, Burger & Co. mit uns?
Fastfood verändert die Darmflora, fördert Übergewicht und Adipositas, steigert das Diabetes-Risiko und auch die Neigung zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So viel zu den langfristigen Folgen. Massenproduzierte Schnellgerichte, etwa Ravioli oder Suppe aus der Dose, sind zudem oft sehr kalorienhaltig, liefern dafür aber wenig bis keine Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Sie enthalten meist zu viel Zucker, Salz, Fett und – je nach Rezeptur – weitere Zusatzstoffe wie künstliche Aromen, Konservierungsmittel oder Farbstoffe. Und: Fast Food oder Fertigprodukte wirken sich negativ aufs Gemüt aus. Wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass (schlechte) Ernährung Depressionen und Ängste begünstigen kann. Da Festivals eigentlich Spaß machen und die Laune heben sollen – deswegen gehen wir ja hin – wirkt eine schlechte Ernährung über mehrere Tage diesem Ziel eigentlich entgegen. Wer sich auch auf einem Festival gesund, genussvoll und nachhaltig ernähren möchte, findet viele Inspirationen beim Menü der Zukunft, das 100 Ernährungsexpertinnen und -experten in Kooperation mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) erstellt haben.
Snacken – gewusst wie
Für viele gehören Süßigkeiten und salzige Snacks zum Festival. Nur leider machen sie nicht lang satt und erhöhen oft den Blutzucker. Der Verzehr von Süßigkeiten kann sogar unser Gehirn verändern. Die Wissenschaft unterteilt daher in gute und weniger gute Zwischenmahlzeiten. Wer sich an die guten hält und ein paar Faustregeln beachtet, steigert die eigene Festivallaune. Ein gesunder Snack hat
- weniger als 400 Kalorien,
- nicht mehr als 30 Prozent Fett,
- weniger als 10 Prozent Zuckeranteil und
- besteht aus mindestens 40 Gramm Gemüse oder Obst.
Also besser Schokolade und Eis meiden – sie schmelzen im Sommer ohnehin schnell weg – und zu Bananen, Äpfel, Rohkost oder einer Handvoll Nüsse greifen. Weitere Tipps für ein gesundes Festival-Essen folgen weiter unten.
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Gesünder feiern – gut gerüstet zum Festival
Mit der richtigen Vorbereitung, einer kleinen Kochausrüstung und etwas Disziplin ist eine ausgewogene Ernährung auch auf Festivals kein Problem. Zur Belohnung gibt es Energie und Wohlbefinden für ein ganzes Wochenende Tanz- und Musikspaß. Hier ein paar Tipps für ein unvergessliches Festivalerlebnis:
Was sollte ich alles mitnehmen?
Gesunde Mahlzeiten beginnen bereits mit den richtigen Hilfsmitteln. Um sich vor Ort selbst etwas Warmes zu machen, ist ein Campingkocher mit Topf wichtig. Ein kleiner Grill kann auch nützlich sein. Eine Kühltasche mit Akkus ist sinnvoll, um Lebensmittel bis zum Abend oder nächsten Tag frisch zu halten. Wer mit dem Auto kommt oder den Transport nicht scheut, nimmt sich noch Campingtisch und Stühle mit: Am Tisch und in Ruhe zu essen, bringt weitaus mehr Genuss. Das geht sogar zwischen den Auftritten der Bands. Und noch ein Tipp: Geschirr und Besteck von zu Hause oder Mehrwegartikel helfen, Müll zu vermeiden.
Tippliste für einen gesunden Festivalsommer
- Viel trinken – und damit ist nicht Bier gemeint! Gerade bei großer Hitze braucht der Körper genug Flüssigkeit. Besonders lecker ist Infused Water. Das ist Wasser, das mit dem Geschmack von Früchten versetzt wird und sich auch sehr leicht selbst herstellen lässt. Da jeder Tropfen Alkohol der Gesundheit schadet, sollte man am besten ganz darauf verzichten – auch auf Festivals. Zumal Alkohol den Körper bei sommerlichen Temperaturen dehydriert und dazu führt, dass man schneller schlapp wird. Wer auf das Festivalbier trotzdem nicht verzichten möchte, sollte darauf achten, nach jedem alkoholischen Getränk genügend Wasser zu trinken.
- Sonnencreme nicht vergessen – ein echtes Muss, am besten mit Lichtschutzfaktor 50 oder 50+. In praller Sonne besser eine Kopfbedeckung tragen und immer wieder eine Auszeit im Schatten nehmen.
- Die kleine Festivalapotheke gehört unbedingt dazu. Neben Ohrstöpseln, Schmerz- und Desinfektionsmitteln sowie Pflastern sind Mückenschutz und eine Salbe gegen Juckreiz sinnvoll.
- Die richtige Festivalkleidung mitnehmen – warme Sachen für kühle Nächte sind hier ebenso wichtig wie das tolle Partyoutfit, ebenso Regenponcho und auch gegebenenfalls Kleidung mit UV-Schutz.
- Notfallcode im Fall des Falles: Wenn doch mal etwas passieren sollte, gibt es für Notfallsituationen einen etablierten Festival-Code: Wer „Wo geht’s nach Panama?“ zu Sanitäts-, Wach- oder Hilfspersonen sagt, wird sofort in einen abgeschirmten Bereich gebracht und bekommt dort unkompliziert weitere Unterstützung. Wir wünschen jedoch einen Festivalsommer ohne Zwischenfälle!
Gesundes Festival-Essen selbst gemacht
Sich das eigene Essen mitzubringen, ist oft gesünder als das Festival-Angebot. Günstiger ist es auf jeden Fall. Obendrein macht es Spaß, für sich und andere etwas Leckeres zu zaubern.
- Gutes zum Frühstück:
Müsli oder Porridge mit H-Milch oder Milchersatz und kleingeschnittenem Obst sind ein leckerer Start in den neuen Festivaltag. Auch gesund: Vollkorntoast, Reiswaffeln oder Knäckebrot mit Gemüseaufstrichen oder Chutneys. Generell wichtig sind ausreichend Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Auch eine gesunde Alternative: Vollkorn-Quiche oder Gemüsekuchen. - Nahrhaftes zu Mittag oder Abend:
Vollkornnudeln und -reis gehören unbedingt auf die Einkaufsliste, ebenso Dosentomaten oder Fertigsoßen, möglichst ohne Konservierungsstoffe. Auch Salz, Pfeffer und Kräuter sollten nicht fehlen. Noch leichter wird es bei Couscous: Einfach mit heißem Wasser aufgießen und quellen lassen. Kleine Kartoffeln, mit viel Salz in der Schale gekocht, sind als „Papas arrugadas“ besonders lecker, auch am nächsten Tag noch. Dazu gibt es Mojo rojo oder Mojo verde. Schlau: Suppen oder Gemüse vorher in Gläsern einmachen und mit aufs Festival nehmen. Auch ein vegetarisches Chili sin Carne mit roten Linsen statt Hackfleisch lässt sich so gut vorbereiten. In wenigen Minuten wird Mitgebrachtes auf dem Kocher erhitzt, Couscous oder lauwarmer Reis dazu – und guten Appetit!
Worauf sollte ich auf dem Festival beim Thema Essen sonst noch achten?
- Chutneys, Gemüsepasten und auch Gemüsechips lassen sich vor dem Festival zu Hause im Ofen sehr gut selbst machen. Mit den entsprechenden Gewürzen oder Kräutern wird daraus ein echtes Geschmackserlebnis.
- Auch Trockenobst lässt sich gut selbst herstellen. Hier gilt jedoch, wie bei Nüssen: Maß halten. Dörrobst enthält viel Zucker, Nüsse sind kalorienreich.
- Unbedingt ein Glas Gewürzgurken mitnehmen. Der eingelegte Snack hat viel Flüssigkeit, das Gurkenwasser hilft außerdem nachweislich gegen Muskelkrämpfe.
- Weniger ist mehr – das gilt besonders bei Fleisch. Wer verzichtet, schont das Klima. Und wenn der Weg doch mal zum Dönerstand führt, dann um weniger Fleisch bitten oder gleich zu Falafel im Brot wechseln.
- Generell gilt: Möglichst kleine Verpackungen verwenden und komplett aufbrauchen. Lebensmittelverschwendung ist unnötig.
Festival-Packliste: Verpflegung und Zubehör
Ausrüstung
- Campingkocher mit Gaskartusche
- Camping-Topf
- Schneidebrett
- Taschenmesser
- Camping-Teller, Besteck und Becher
- Feuerzeug
- Kühlbox
- Wasserkanister
- Müllbeutel
- Spülmittel, Schwamm und Trockentuch
Verpflegung
- Wasser
- Salz, Pfeffer, Kräuter
- Olivenöl
- Müsli oder Porridge
- Milch oder Milchersatz
- Frisches Obst
- Trockenobst
- Nüsse
- Gewürzgurken
- Gemüsechips
- Vollkorntoast, Reiswaffeln oder Knäckebrot
- Gemüseaufstrich oder Chutneys
- Vollkornnudeln und -reis
- Dosentomaten oder Fertigsoßen
- Couscous
- Kartoffeln
- Zuhause vorbereiten und mitbringen: Vollkorn-Quiche oder Gemüsekuchen
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