Gesunde Ernährung
Nicht wegwerfen: Kürbiskerne einfach selbst trocken
Veröffentlicht am:27.10.2020
5 Minuten Lesedauer
Viel zu schade für die Tonne: Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie leckere und gesunde Kürbiskerne selbst trocknen. Vom Säubern der Kerne bis hin zum richtigen Rösten – Sie wissen, was drinsteckt, vermeiden Abfall und verwerten das köstliche Herbstgemüse bis zum letzten Kern.
Gesunder Snack: Das steckt drin in Kürbiskernen
Kürbissamen enthalten wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Magnesium und Eisen. Außerdem Vitamin E und Selen: Beides kann dank antioxidativer Wirkung die Abwehrkräfte des Körpers unterstützen und unsere Zellen vor freien Radikalen schützen. Außerdem enthalten: einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die für den Körper besonders wertvoll sind.
Nach dem Kürbisschnitzen oder der nächsten Kürbissuppe, die Kerne also nicht wegwerfen, sondern einen gesunden Snack daraus zaubern. Geeignet sind alle reifen, essbaren Sorten, vor allem aber der Hokkaido-Kürbis, da er besonders viele Kerne besitzt. Wie Sie Schritt für Schritt zur selbstgemachten Knabberei kommen, lesen Sie hier.
Vor dem Trocknen: Kürbiskerne richtig säubern
Bevor die Kürbiskerne getrocknet werden können, muss das Fruchtfleisch gründlich entfernt werden. Das geht am besten so:
- Die Kürbiskerne grob vom Fruchtfleisch lösen und in eine große Schüssel mit kaltem Wasser geben.
- Jetzt ist Handarbeit gefragt: alles kräftig durchkneten und reiben, nur so lösen sich die Kerne von den Fasern und steigen an die Wasseroberfläche auf.
- Die Kerne auflesen und erneut gründlich in klarem Wasser spülen.
- Anschließend auf ein Küchentuch geben und letzte Faserrückstände abrubbeln.
Wem das zu aufwendig ist, kann die Kerne samt Fruchtfleisch auch über Nacht in Salzwasser einweichen. Das Salz löst die Fasern ebenso zuverlässig vom Kern.
Kürbiskerne mit Schale trocken
Wen die Schale beim Essen nicht stört und wer außerdem keine Lust hat, die Kürbiskerne vor dem Trocknen zu schälen, kann dies auch mitsamt der Schale tun. Denn auch die Schale ist essbar. Bei einigen Kürbissorten ist sie allerdings sehr fest und nicht gerade ein kulinarischer Hochgenuss. Ob mit oder ohne Schale ist reine Geschmackssache.
Geht am schnellsten: Kerne im Backofen trocknen
- Den Backofen auf ca. 140 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Kürbiskerne auf einem mit Backpapier belegten Backblech so verteilen, dass sie sich nicht überlagern.
- Kürbiskerne auf mittlerer Schiene ca. 30 Minuten im heißen Ofen trocknen. Dabei nach der Hälfte der Zeit einmal wenden.
- Getrocknete Kürbiskerne auskühlen lassen. Dann luftdicht verpacken.
Noch schonender: Kürbiskerne dörren
Wenn Sie einen Dörrautomaten besitzen, benutzen Sie ihn zum Trocknen von Kürbiskernen: Im Dörrautomat können die Kerne bei geringeren Temperaturen noch schonender, gleichmäßiger und energiesparend getrocknet werden. Bei ungefähr 70 °C brauchen die Kürbiskerne ca. drei Stunden Trockenzeit.
Auch hier gilt: vor dem Umfüllen auskühlen lassen!
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So knacken Sie die weiße Schale
Um die Kürbiskerne aus der weißen Schale zu befreien, bedarf es etwas Fingerspitzengefühls und vor allem Geduld. Wie Sie mit einem praktischen Trick schneller zum erwünschten Ergebnis kommen, lesen Sie hier.
- Die zunächst gesäuberten Kürbiskerne etwas antrocknen lassen, da sie sonst recht glitschig sind.
- Die trockenen Kürbiskerne gleichmäßig auf Backpapier ausbreiten.
- Mit einem Nudelholz mit wenig Druck über die Kerne rollen und so die Schale aufbrechen.
- Kerne anschließend entweder einzeln aus der Schale pulen oder 30 Minuten in kochendes Wasser geben. Dabei lösen sich die Kerne aus der Schale und sinken auf den Topfboden.
- Schalen mit einer Schaumkelle abschöpfen und Wasser samt Kürbiskernen durch ein Sieb gießen. (Die Kerne sind nun weiß, da bei diesem Verfahren auch die grüne Haut in der Schale bleibt)
Wer nur einige Kerne ohne Schale essen möchte, schneidet diese einfach mit einer Schere an der Längsseite auf. So kann die Schale aufgeklappt und der Kern herausgenommen werden.
Aber nicht nur Kürbiskerne schmecken lecker und sind gesund. Der Kürbis an sich ist aus der Herbstküche kaum wegzudenken – so vielfältig und köstlich! Lassen Sie sich auch von unseren Rezepten für Kürbissuppe und Ofenkürbis inspirieren.
Kürbissamen als Saatgut trocknen
Sollen die getrockneten Kürbiskerne im Folgejahr eingepflanzt werden, dürfen sie nur an der Luft trocknen und nicht bei Hitze im Backrohr oder Dörrgerät, sonst keimen sie nicht mehr.
Breiten Sie die gesäuberten Kerne samt Schale mit Abstand auf einem Küchentuch aus und lassen Sie die Kerne unter gelegentlichem Wenden langsam bei Raumtemperatur trocknen. Das kann bis zu vier Wochen dauern. Trockene Kerne anschließend trocken, kühl und dunkel bis zur Aussaat aufbewahren.