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Gesundheitsmagazin

Gesunde Ernährung

Die Bedeutung von Mineralstoffen für den Körper

Veröffentlicht am:18.12.2024

6 Minuten Lesedauer

Mineralstoffe erfüllen viele Funktionen im menschlichen Körper und werden auch als Bausteine benötigt. Hier erfahren Sie, welche Mineralstoffe für bestimmte körperliche Aufgaben unentbehrlich sind und in welchen Lebensmitteln sie vorkommen.

Verschiedene Lebensmittel liegen auf einem Holztisch: Eier, Kidneybohnen, Bananen, braune Linsen, Erdnüsse, Champignons, Süßkartoffeln, Avocado und Brokkoli.

© iStock / fcafotodigital

Was sind Mineralstoffe?

Mineralstoffe gehören zu den lebenswichtigen Nährstoffen, die unser Körper selbst nicht herstellen kann, sondern über die Nahrung aufnehmen muss. Genauer gesagt, gehören sie zu den Mikronährstoffen. Sie heißen so, weil wir Mikronährstoffe nur in geringen Mengen benötigen. Außer den Mikronährstoffen gibt es die drei Makronährstoffe: Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett. Diese benötigen wir in großen Mengen, um ausreichend Energie für den Körper zu erhalten.

Zu den Mikronährstoffen zählen außer den Mineralstoffen auch die Vitamine. Mineralstoffe und Vitamine unterscheiden sich in einem Punkt: Mineralstoffe sind anorganische Bestandteile von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln. Anorganisch bedeutet, dass Mineralstoffe keinen Kohlenstoff enthalten. Im Gegensatz dazu sind Vitamine Kohlenstoffverbindungen; oder anders ausgedrückt: organische Nahrungsbestandteile.

Mineralstoffe sind unverzichtbar für zahlreiche körperliche Funktionen. Manche Mineralstoffe sind wichtig für Knochen und Zähne, andere für den Stoffwechsel oder den Flüssigkeitshaushalt im Körper.

Welche Mineralstoffe gibt es? Mengenelemente und Spurenelemente

Es gibt zwei Arten von Mineralstoffen:

  • Mengenelemente sind Mineralstoffe, die in größeren Mengen im Körper vorkommen (mehr als 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht).
  • Spurenelemente sind Mineralstoffe, die nur in kleinen Mengen im Körper vorkommen (bis zu 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht).

Um das für die Gesundheit jeweils optimale Level im Körper aufrechtzuerhalten, müssen wir daher mehr Mengenelemente als Spurenelemente mit der Nahrung aufnehmen.

Außerdem gibt es noch die sogenannten Ultraspurenelemente (wie etwa Arsen, Bor, Cadmium oder Vanadium). Bei ihnen ist nicht in jedem Fall nachgewiesen, ob und wie sie für den Menschen wichtig sind. Mangelerscheinungen sind aber ohnehin nicht zu befürchten: Wenn ein Bedarf bestehen sollte, ist er so gering, dass er über die Nahrung ohnehin gedeckt wird.

Mineralien oder Mineralstoffe – wo ist der Unterschied?

Im alltäglichen Sprachgebrauch unterscheiden wir häufig nicht zwischen Mineralien und Mineralstoffen. So trinken wir zum Beispiel Mineralwasser und nicht Mineralstoffwasser.

Eigentlich müsste es aber Mineralstoffwasser heißen: Mineralien sind natürlich vorkommende chemische Elemente oder Verbindungen, die immer fest sind (Fachleute sprechen von „kristallin“) und unter anderem in Gesteinen vorkommen. Mineralstoffe dagegen sind in einer Flüssigkeit oder in Lebensmitteln aufgelöst. Mineralwasser enthält daher nicht Mineralien, sondern Mineralstoffe, die sich aus Mineralien in Gesteinsschichten gelöst haben. Ebenso enthält kein einziges Lebensmittel Mineralien, sondern immer Mineralstoffe: Bestandteile von Mineralien in aufgelöster Form.

Mineralstoff-Tabelle: Mengenelemente

Es gibt insgesamt sechs Mengenelemente – Mineralstoffe also, von denen wir mehr 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht in uns tragen.

MineralstoffEmpfohlene Menge pro Tag (Erwachsene)Gute LieferantenWichtig für
Calcium1000 MilligrammMilch und Milchprodukte, grüne Gemüsearten, Mineralwasser mit mehr als 150 Milligramm Calcium je LiterKnochen- und Zahngesundheit, stabile Zellen, Muskulatur, Blutgerinnung, Nervensystem, Hormon- und Enzymhaushalt
Kalium4000 MilligrammBananen, Aprikosen, Karotten, Kohlrabi, Brokkoli, Pastinaken, Rosenkohl, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Dinkel- und RoggenmehlWasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt, Regulation des Blutdrucks, Muskulatur, Herzgesundheit, Wachstum
Magnesium350 Milligramm (Männer),
300 Milligramm (Frauen)
Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, grünes Blattgemüse, Fisch und MeeresfrüchteKnochenstoffwechsel, Muskel- und Nervenfunktion, Regulierung des Blutzuckerspiegels und Blutdrucks
Phosphor550 (Schwangere und Stillende 660) Milligramm; eine Überversorgung gilt als gesundheitsgefährdendHülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Fleisch; viele hochverarbeitete Lebensmittel enthalten zu viel PhosphateKnochen- und Zahngesundheit, stabile Zellen, Stoffwechsel
Natrium1500 Milligramm; eine hohe Zufuhr steigert das Risiko für BluthochdruckSalz (Natriumchlorid): gesalzene sowie verarbeitete Lebensmittel (Brot, Käse, Wurstwaren, Fischkonserven)Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt, Regulation des Blutdrucks, Nervensystem
Chlorid2300 MilligrammSalz: gesalzene sowie verarbeitete Lebensmittel (s. o.)Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt, Regulation des Blutdrucks, Verdauung und Abwehr von Krankheitserregern (als Bestandteil des Magensaftes)

Mineralstoff-Tabelle: Spurenelemente

Rein von der Menge her gesehen brauchen wir nur wenig an Spurenelementen, aber dieses Wenige ist unentbehrlich. Die folgende Liste enthält die Spurenelemente, die nach dem Stand der Forschung als essenziell, also als lebensnotwendig gelten. Nicht aufgeführt ist Kobalt. Dieses Spurenelement ist zwar auch essenziell, ist jedoch Bestandteil der chemischen Verbindung von Vitamin B12 (Cobalamin).

MineralstoffEmpfohlene Menge pro Tag (Erwachsene)Gute LieferantenWichtig für
Chrom30–100 MikrogrammFleisch, Eier, Haferflocken, TomatenKohlenhydratstoffwechsel (Energiegewinnung)
Eisen11 Milligramm (Männer),
16 Milligramm (Frauen vor der Menopause),
14 Milligramm (Frauen nach der Menopause),
27 Milligramm (Schwangere)
Vollkornprodukte, Fleisch, Wurstwaren, grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Trockenfrüchte (Pflanzliches Eisen kann besser vom Körper aufgenommen werden, wenn es mit Lebensmitteln kombiniert wird, die reich an Vitamin C sind.) Blutbildung, Sauerstofftransport im Blut, Immunsystem, Energiegewinnung, Wärmehaushalt, Enzymhaushalt, Stoffwechsel
Fluorid3,5 Milligramm (Männer),
3,0 Milligramm (Frauen),
Kinder unter 6 Jahren vertragen nur wenig Fluorid. Bei Fluorid-Zahnpasta (1000 ppm Fluorid) ist die Empfehlung für Kinder von 2 bis 6 eine erbsengroße Portion.
Fisch, Meeresfrüchte, Schwarztee, fluoridiertes Speisesalz, Fleisch, Leber, Mineralwasser, Leitungswasser (regional schwankend)Zahn- und Knochengesundheit
Jod200 Mikrogramm,
180 Mikrogramm (über 51 Jahre);
Besonders wichtig während Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere 230 Mikrogramm, Stillende 260 Mikrogramm
Seefisch, Milch und Eier (bei jodreicher Fütterung), jodiertes SpeisesalzStoffwechsel, Nervensystem, Temperaturregulierung, Zellteilung und -wachstum
Kupfer1–1,5 MilligrammGetreideprodukte (besonders Vollkorn), Nüsse, grünes Gemüse, Kaffee, TeeEnzymhaushalt und Eisenstoffwechsel
Mangan2–5 Milligrammgrünes Gemüse, Haferflocken, TeeKnochen und Knorpel
Molybdän50–100 MikrogrammHülsenfrüchte, GetreideprodukteEnzymhaushalt
Selen70 Mikrogramm (Männer),
60 Mikrogramm (Frauen)
Fisch, Eier, Fleisch, Kohl- und Zwiebelgemüse, Linsen, Spargel, Pilze, Nüsse (insbesondere Paranüsse); Der Selengehalt von pflanzlichen Lebensmitteln ist abhängig vom Selengehalt der Böden.Schutz der Körperzellen, Hormonhaushalt, Spermienbildung
Zink11–16 Milligramm (Männer),
7–10 Milligramm (Frauen)
Fleisch, Eier, Milch- und Milchprodukte, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse (Zink aus tierischen Quellen kann der Körper besser verwerten.)Stoffwechsel, Enzymhaushalt, Zellwachstum, Wundheilung, Immunsystem, Fortpflanzung

Mineralwasser, Quell- und Tafelwasser: Wie viele Mineralstoffe sind enthalten?

Im Handel finden wir vor allem Mineral-, Quell- und Tafelwasser. Für alle gelten für natürlich vorkommende, aber nur begrenzt erwünschte Inhaltsstoffe wie Arsen oder Blei dieselben Grenzwerte. Sonst gibt es Unterschiede:

  • Mineralwasser muss aus unterirdischen Wasservorkommen stammen, die vor Verunreinigungen geschützt sind. Es ist von ursprünglicher Reinheit, das bedeutet: Es darf nichts entzogen oder hinzugefügt werden. Jedes Mineralwasser hat einen charakteristischen Gehalt an Mineralstoffen, der – abgesehen von natürlichen Schwankungen – gleichbleibend sein muss.
  • Quellwasser stammt ebenfalls aus unterirdischen Wasservorkommen. Hier muss der Abfüller jedoch keine ursprüngliche Reinheit nachweisen. Auch der Mineralstoffgehalt muss nicht konstant sein.
  • Tafelwasser ist meist eine Mischung aus Leitungs- und Mineralwasser, kann aber auch aus Leitungswasser mit beigemischtem Salzwasser bestehen. Der Zusatz von Mineralstoffen ist erlaubt.

Wer Wert auf einen hohen Mineralstoffgehalt oder einen bestimmten Mineralstoff legt, sollte daher zum Mineralwasser greifen, dessen garantierter Gehalt an einzelnen Mineralstoffen auf dem Flaschenetikett angeben ist. Bezogen auf die Gesamtmenge an Mineralstoffen gibt es Mineralwasser mit hohem Gehalt (mindestens 1.500 Milligramm Mineralstoffe je Liter), geringem Gehalt (nicht mehr als 500 Milligramm je Liter) und mit sehr geringem Gehalt (nicht mehr als 50 Milligramm je Liter).

Leitungswasser stammt zumeist aus Grundwasser, aus Seen oder Talsperren und wird technisch und chemisch aufbereitet. Ob und wie viel Mineralstoffe in Leitungswasser enthalten sind, unterscheidet sich daher von Ort zu Ort. Auskunft gibt es bei Ihrem regionalen Wasserversorger.

Auf einem Holzbrettchen stehen drei Gläser Mineralwasser mit Eis. Daneben liegen eine halbe aufgeschnittene Zitrone und ein Zitronenschnitz.

© iStock / bhofack2

Jedes Mineralwasser hat einen eigenen, charakteristischen Gehalt an Mineralstoffen.

So versorgen Sie sich ausreichend mit Mineralstoffen

Alle Angaben in den Tabellen zur Tageszufuhr sind Durchschnitts- und Schätzwerte. Die Richtwerte können daher nur zur groben Orientierung dienen. Ihr individueller Bedarf an Mineralstoffen hängt nicht nur von Ihrem Alter oder manchmal auch von Ihrem Geschlecht ab, sondern auch von Faktoren wie dem persönlichen Gesundheitszustand, der Ernährungsweise oder der sportlichen Aktivität.

Abwechslungsreiche Kost ist wichtig

Außerdem muss nicht täglich der Tagesbedarf an Mineralstoffen erreicht werden. Um die Gesundheit zu erhalten, reicht es aus, die Tagesrichtwerte innerhalb einer Woche ungefähr zu erfüllen. Dies gelingt in der Regel mit einer ausgewogenen Ernährung, bei der Sie kontinuierlich ausreichend Mineralstoffe zu sich nehmen. Bei der Planung gesunder Mahlzeiten hilft Ihnen der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Wie Sie einen Mineralstoffmangel erkennen

Bei einer gesunden Ernährung sind Nahrungsergänzungsmittel mit Mineralstoffen meist überflüssig. Dennoch ist ein Mineralstoffmangel nicht auszuschließen, wobei Sie selbst nur schwer einzuschätzen können, ob Sie sich ausreichend mit Mineralstoffen versorgen. Auch gibt es keine eindeutigen Anzeichen, die Ihnen zweifelsfrei sagen: Ich habe zu wenig Magnesium, um hier ein Beispiel zu nennen. Sollten Sie sich dauerhaft geschwächt fühlen, liefert ein Bluttest zuverlässige Angaben zu Ihrer Mineralstoffversorgung.

In bestimmten Lebenslagen, zum Beispiel bei einer Schwangerschaft oder einer Erkrankung, können Sie einen erhöhten Bedarf an einem bestimmten Mineralstoff haben. Dann kann es sinnvoll sein, diesen Bedarf über Nahrungsergänzungsmittel zu decken. Das sollten Sie aber immer mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin besprechen.

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