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Gesunde Ernährung

Vegane Snacks für die Silvester-Party und den Veganuary

Veröffentlicht am:18.12.2023

7 Minuten Lesedauer

Veganuary – schon mal gehört? Dahinter steckt die gleichnamige Organisation, die sich für einen Start ins neue Jahr ohne tierische Produkte stark macht. Vegan funktioniert auch schon zu Silvester: mit diesen Ideen für Raclette und veganes Fingerfood.

Eine junge Frau serviert ihren vier Freunden und Freundinnen einen vegetarischen Salat an einem geschmückten Tisch.

© iStock / LordHenriVoton

Was steckt hinter dem Veganuary?

Beim „Dry January“ beginnen Menschen das neue Jahr mit einem einmonatigen Alkoholverzicht. Dieser gesundheitsbewusste Start ins Jahr ist in Deutschland bereits sehr bekannt. Auch ein anderer Neujahrsvorsatz wird immer beliebter: der Veganuary – der vegane Januar. Dabei geht es darum, sich einen Monat lang ohne Fleisch und andere tierische Produkte zu ernähren. Seit 2014 gibt es die weltweite Veganuary-Bewegung, die von zahlreichen Prominenten unterstützt wird. Die Grundidee ist, sich nachhaltiger zu ernähren und zum Tierwohl, Umwelt- und Klimaschutz beizutragen, indem immer mehr Menschen immer weniger Fleisch essen. Weniger Fleisch zu essen ist ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz – und der Veganuary eine gute Gelegenheit, vegane Snacks und Gerichte einmal auszuprobieren.

Wieso ist eine vegane Ernährung gut für Umwelt und Klima?

Für eine pflanzliche Ernährung muss kein Tier getötet oder gehalten werden – das ist der offensichtliche Tierwohl-Aspekt, der viele Menschen zu einer veganen Ernährung bewegt.

Aber auch die Umwelt profitiert: Nutz- und Schlachttiere benötigen Futter. Um Tierfutter anzubauen, braucht man Flächen. Für die Fleisch-und Milchproduktion wird somit viel mehr Nutzfläche beansprucht als für pflanzliche Erzeugnisse, die von Menschen direkt verzehrt werden. Vor allem Soja spielt als Futtermittel eine bedeutende Rolle. Für den Sojaanbau werden weltweit immer mehr Wälder abgeholzt. Diese Wälder binden kein Kohlendioxid mehr, was zur Klimaerwärmung beiträgt. Deshalb ist der Konsum von Fleisch und Milcherzeugnissen mit deutlich mehr Umwelt- und Klimafolgen verbunden als eine pflanzliche Ernährung.

Dazu kommen noch direkte Klimagasemissionen von Rindern oder die Grundwasserbelastung durch Nitrate und Antibiotika. In Deutschland ist die Fleisch- und Milchviehhaltung für knapp 70 Prozent aller landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen und für über fünf Prozent der gesamten Emission verantwortlich.

Kurz: Je weniger tierische Lebensmittel wir essen und je öfter wir zu veganen Snacks greifen, desto mehr Treibhausgase sparen wir ein.

Auch die Gesundheit profitiert, wenn wir weniger Fleisch essen: Wer langfristig viel Gemüse isst, bei dem sinkt zum Beispiel das Risiko für Schlaganfälle, koronare Herzerkrankungen oder Darmkrebs. Der Konsum von rotem Fleisch und Wurst fördert hingegen das Risiko für diese Erkrankungen. Außerdem kann sich eine pflanzliche Ernährung positiv auf den Blutdruck sowie den Cholesterinspiegel auswirken und das Risiko eines Typ-2-Diabetes reduzieren.

Der Veganuary ist eine Einladung an alle, einen Monat lang auf tierische Produkte zu verzichten, um nach dieser „Testphase“ vielleicht insgesamt weniger Fleisch zu essen: für die Tiere, die Umwelt und das persönliche Wohlbefinden. Sie können einen veganen Januar einfach für sich gestalten oder sich auf der Veganuary-Website registrieren, um Rezepte und Tipps für vegane Snacks und Speisen zu erhalten.

Was bedeutet vegan und wie sorge ich für alle wichtigen Nährstoffe?

Ein Lebensmittel ist vegan, wenn es weder tierischen Ursprungs ist noch bei seiner Herstellung tierische Zutaten verwendet wurden. Viele Lebensmittel, bei denen es nicht offensichtlich ist, dass sie vegan sind – zum Beispiel Backwaren oder Süßigkeiten – sind im Handel mit einem Vegan-Label ausgezeichnet. Und in Bäckereien kann man zum Beispiel nachfragen, ob ein bestimmtes Produkt vegan ist.

Wenn Sie sich dauerhaft oder beim Veganuary vegan ernähren wollen, sollten Sie sich vorher informieren, welche pflanzlichen Nahrungsmittel welche Nährstoffe in welcher Menge enthalten. Denn für einige Nährstoffe sind normalerweise tierische Produkte gute Lieferanten – diese müssen durch entsprechende pflanzliche Närhstoffquellen ersetzt werden.

  • Eiweiß: Gute vegane Lieferanten sind zum Beispiel Hülsenfrüchte, Nüsse, Ölsamen, Vollkorngetreide und Kartoffeln.
  • Calcium steckt zum Beispiel in Brokkoli, Grünkohl, Rucola, Nüssen und Hülsenfrüchten.
  • Eisen beziehen Veganerinnen und Veganer zum Beispiel aus Hülsenfrüchten, Ölsamen, Nüssen, Vollkorngetreide, Spinat oder Schwarzwurzeln. Am besten zusammen mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln wie Paprika, Beeren oder Zitrusfrüchten essen – so kann der Körper Eisen aus der Nahrung leichter aufnehmen.
  • Omega-3-Fettsäuren stecken in pflanzlichen Lebensmitteln wie Avocados, Nüssen, Ölen wie etwa Rapsöl und grünem Blattgemüse.

Vegane Ernährung und Vitamin B12

Eine abwechslungsreiche Ernährung gewährleistet, dass Menschen, die sich vegan ernähren, ausreichend mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Problematisch bei einer veganen Ernährung ist einzig das Vitamin B12. Es steckt gar nicht oder nur in zu geringen Mengen in pflanzlichen Lebensmitteln oder kann nicht ausreichend verwertet werden. Der Körper braucht Vitamin B12 für den Energiestoffwechsel sowie die Bildung von Blutzellen und Nervenhüllen. Es gibt mit Vitamin B12 angereicherte vegane Lebensmittel. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Veganern und Veganerinnen außerdem die Einnahme von Vitamin-B12-Präparaten.

Vegane Snacks und Gerichte: Es müssen keine Fleischimitate sein

Wer beim Veganuary im Januar auf Fleisch, aber nicht auf dessen Geschmack oder das Mundgefühl verzichten möchte, kann auf zahlreiche Fleischalternativprodukte zurückgreifen. Darunter sind allerdings auch hoch verarbeitete Lebensmittel mit vielen Zusatzstoffen – ein Blick auf die Zutatenliste lohnt sich. Und es müssen gar keine Imitationen sein. Hülsenfrüchte sind eine gute Eiweißalternative, Tofu ersetzt Hack bei Spaghetti bolognese oder im Chili sin Carne und viele Gemüsesorten lassen sich auch delikat braten oder grillen, so dass Liebhaber und Liebhaberinnen von Röstaromen auch ohne Fleisch auf ihre Kosten kommen.

Pflanzliche Ersatzprodukte für Milch, Joghurt und Co.

Beliebte vegane Alternativen zu Milch sind Sojadrinks, Getreidedrinks auf Hafer- und Reisbasis und Mandeldrinks. Pflanzlichen Butterersatz gibt es als Pflanzenmargarine schon lange, wobei sich die Palette an Produkten erweitert hat. Bei pflanzlichen Joghurtalternativen ist der „Sojagurt“ führend, bei dem Sojaflüssigkeit mit Milchsäurebakterien vergoren wird. Es gibt auch Varianten auf Basis von Kokosmilch, Lupinen- oder Cashewdrinks. Für veganen Käseersatz werden zum Beispiel pflanzliche Öle, Kartoffelstärke, Mandeln, Cashewkerne, Soja und Hefeflocken verarbeitet. Käsealternativen enthalten allerdings oft Stabilisatoren, Aromen, Farb- oder Konservierungsstoffe. Fürs Brot sind Gemüseaufstriche deshalb oft die bessere Alternative – sie gibt es in großer Auswahl.

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Stilvoller Start für den Veganuary: das vegane Silvester-Raclette

Warum bis Januar warten, wenn man schon zu Silvester ein veganes Statement setzen kann? Das klassische Fondue – ob nun mit Fleisch oder Käse – ist für eine vegane Ernährung weniger geeignet. Der andere Silvester-Klassiker, das Raclette, können Sie problemlos vegan zubereiten – und auf vegane und gut schmelzende Käsealternativen zurückgreifen. Wer gerne Würstchen und Fleisch auf der Grilloberfläche brutzelt, nimmt vegane Sojawürstchen, Lupinensteaks oder Bratenstücke aus Seitan.

Ansonsten heißt es: Vorhang auf für leckeres Gemüse. Ins Pfännchen oder auf die Grillplatte kommen etwa Kürbis, gekochte Kartoffeln, Paprika, Zucchini, Mais, Pilze, Brokkoli, Blumenkohl, Tomaten, Kichererbsen, allerlei Bohnen, Rote Bete, Spargel oder Oliven.

Auch Obst wie Ananas und Birne lassen sich prima im Raclette-Pfännchen mit veganem Käse kombinieren. Dazu vegane Soßen und Dips wie Hummus, Guacamole, Chutney, veganes Aioli, Ketchup und vegane Mayo und dem vegan-silvesterlichen Raclette-Vergnügen steht nichts mehr im Wege.

Vegane Käsesoße aus Cashews

Einen veganen Käseersatz für das Raclette kann man auch leicht selbst machen.

Zutaten

4 Portionen
  • 150gCashewkerne
  • 200mlWasser
  • 2Knoblauchzehen
  • 1EsslöffelZitronensaft
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung

  1. Cashewkerne ca. acht Stunden (z.B. über Nacht) in Wasser einweichen.

  2. Alle Zutaten mit einem Mixer pürieren und nach Belieben salzen und pfeffern. Wer mag, kann auch zusätzlich 1 TL mittelscharfen Senf mit untermischen.

Ideen und Rezepte für vegane Snacks und Fingerfood

Keine Silvester-Party kommt ohne kleine Köstlichkeiten zum Naschen aus. Canapés mit Roastbeef und Käsespießchen sind sehr beliebte Häppchen – aber mit diesen Rezepten kommt es auch mit veganen Snacks zur silvesterlichen Geschmacksexplosion.

Vegane Frikadellen

Zutaten

10 Portionen
  • 275gveganes Hack (aus dem Supermarkt, am besten ohne Zusatzstoffe und Zuckerzusätze)
  • 2harte Brötchen
  • 1Zwiebel
  • 1EsslöffelSpeisestärke
  • 1Teelöffelmittelscharfer Senf
  • 2Esslöffelgehackte Petersilie
  • Paprikapulver, Salz und Pfeffer
  • Paniermehl
  • Pflanzliches Öl zum Braten

Zubereitung

  1. Brötchen zu Bröseln reiben und Zwiebel fein hacken.

  2. Alle weiteren Zutaten zu einem Teig verkneten und nach Belieben würzen.

  3. Teig mit feuchten Händen zu Frikadellen formen und in Paniermehl wälzen.

  4. In heißem Öl in der Pfanne bei mittlerer Hitze 5–8 Minuten braten.

Champignons mit Avocado-Creme

Zutaten

12 Portionen
  • 12große Champignons
  • 1große, reife Avocado
  • 1Tomate
  • 0 ½Stückrote Zwiebel
  • 2Esslöffelgehackter Koriander
  • 1EsslöffelZitronensaft
  • Paprikapulver, Salz und Pfeffer
  • Pflanzliches Öl zum Braten

Zubereitung

  1. Champignons abbürsten und Stiele vorsichtig entfernen.

  2. Avocado-Fleisch mit einem Löffel aus der Schale lösen und mit einer Gabel zerdrücken. Zwiebel fein hacken und Tomate würfeln. Alles mit Koriander und Zitronensaft vermischen und nach Belieben würzen.

  3. Champignons von beiden Seiten in heißem Öl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze kurz anbraten.

  4. Champignons mit der Avocado-Creme füllen.

Mini-Falafel mit Kurkuma

Zutaten

4 Portionen
  • 125ggetrocknete Kichererbsen
  • 1Zwiebel
  • 1Knoblauchzehe
  • 0 ½Bundfrischer Koriander
  • 1EsslöffelBackpulver
  • 1TeelöffelKurkuma Pulver
  • 0 ½TeelöffelCumin
  • 2EsslöffelKichererbsenmehl
  • 1EsslöffelZitronensaft
  • Paprikapulver, Salz und Pfeffer
  • Pflanzliches Öl zum Braten

Zubereitung

  1. Kichererbsen 12 Stunden (z.B. über Nacht) in Wasser quellen lassen.

  2. Kichererbsen mit einem Mixer pürieren. Koriander, Zwiebel und Knoblauch fein hacken.

  3. Alle Zutaten zu einem Teig verarbeiten und 1 Stunde kaltstellen.

  4. Mit einem Esslöffel kleine Bällchen formen und in heißem Öl bei mittlerer Hitze in der Pfanne ca. 3 Minuten auf allen Seiten anbraten.

Falafelbällchen auf einem Holzbrettchen mit einer Dipschale, im Hintergrund liegen Zwiebelringe und Salat.

© iStock / Dmitrii Ivanov

Veganer Snack für das Silvester-Buffet: Falafelbällchen aus Kichererbsen.

Koreanisch gefüllte Gurken

Zutaten

4 Portionen
  • 1große Gurke
  • 10Radieschen
  • 2Birnen
  • EsslöffelSojasauce
  • 3EsslöffelPflaumenextrakt (Feinkostabteilung oder Asiamarkt)
  • Salz
  • Wasser

Zubereitung

  1. Gurke schälen und in kochendem Salzwasser kurz blanchieren.

  2. Die Hälfte der Radieschen und Birnen fein hacken und mit 1 EL Sojasauce und 1 EL Pflaumenextrakt vermischen.

  3. Andere Birne reiben oder passieren; Birnenbrei mit Wasser, 2 EL Sojasauce, 2 EL Pflaumenextrakt und nach Geschmack mit einer Prise Salz vermengen.

  4. Gurke in 3 cm große runde Stücke und schneiden und oben kreuzweise einschneiden. Die Radieschen-Birnen-Mischung hineindrücken und mit dem flüssigen Birnenbrei beträufeln.

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