Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Gesunde Ernährung

Wie gesund ist Tee?

Veröffentlicht am:06.12.2024

6 Minuten Lesedauer

Eine warme Tasse Tee – für viele Menschen gehört sie nicht nur an kalten Wintertagen zur täglichen Routine. Tee hat viele Inhaltsstoffe, die als gesund gelten. Doch Achtung: Hier gibt es große Unterschiede zwischen den Teesorten.

Eine Frau mit einem weißen Oberteil greift im Supermarktregal zu einer Packung Tee.

© iStock / urbancow

Das ist der Unterschied zwischen Tee und teeähnlichen Erzeugnissen

Im Supermarkt reiht sich oft eine Teepackung an die nächste – auch wenn sich diese optisch meist kaum unterscheiden, sind die Zutaten im Tee nicht immer gleich. Auskunft über die verschiedenen Begriffe, die mit Tee in Zusammenhang stehen, geben die Leitsätze für Tee und teeähnliche Erzeugnisse.

Sie unterscheiden zwischen:

  • „Echter“ Tee: Auch wenn im allgemeinen Sprachgebrauch alle mit heißem Wasser aufgegossenen Pflanzenteile als Tee bezeichnet werden, trifft „Tee“ streng genommen nur auf Produkte zu, die mithilfe von Blättern, Blattknospen und zarten Stielen des Teestrauchs Camellia sinensis hergestellt werden. zählen Schwarzer Tee, Grüner Tee, Weißer Tee, Gelber Tee, Oolong Tee und Pu-Erh-Tee. Zusatzstoffe befinden sich in der Regel nicht in den Produkten. Der Unterschied ist hier das Fermentierungsverfahren: Grüner Tee ist beispielsweise unfermentiert, Oolong Tee dagegen halbfermentiert.
  • Teeähnliche Erzeugnisse: Hierzu gehören Kräuter- und Früchtetees, aber auch Gewürztee und Gemüsetee. Der große Unterschied zu echtem Tee ist, dass Hersteller Pflanzenteile verarbeiten, die nicht vom Teestrauch Camellia sinensis stammen. Auch diese Produkte enthalten üblicherweise keine weiteren Zutaten.
  • Aromatisierter Tee und aromatisierte Erzeugnisse: Dabei handelt es sich um Tees oder um teeähnliche Erzeugnisse, denen Produzenten Geruchs- und/oder geschmacksgebende Zutaten hinzufügen – das können Aromen oder Lebensmittelzutaten wie Fruchtsaft sein. Im Supermarktregal finden Einkaufende so Kreationen wie Früchtetee mit Zimtschnecken-Aroma.
  • Tee-Extrakt: Interessierte erhalten damit wässrige Auszüge aus Tee, denen im Produktionsprozess das Wasser entnommen wurde. Die Produkte eignen sich in der Regel nicht zum direkten Verzehr, Anwendende müssen sie beispielsweise mit Wasser verdünnen. Die Grundlage können auch aromatisierte Tees oder teeähnliche Erzeugnisse mit Aroma bilden. Teeextrakte können die Basis für Instant-Tee sein, ein lösliches Produkt, das zahlreiche Zusätze wie Zucker, Traubenzucker oder Vitamin C vereinen kann.

Welche gesunden Inhaltsstoffe vereint Tee?

Der Teestrauch Camellia sinensis liefert die Basis für echten Tee – seine Inhaltsstoffe sind der Grund für die Annahme, dass unter anderem grüner Tee gesund ist. Die Teeblätter enthalten die zu den sekundären Pflanzenstoffen gehörenden Polyphenole. Diese beeinflussen den Geschmack und die Farbe des Heißgetränks. Polyphenole haben viele Vertreter, darunter Gerbstoffe, Flavonoide oder Catechine – sie sollen entzündungshemmende Effekte besitzen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Krebs vorbeugen und gegen Krankheitskeime wie verschiedene Bakterien- oder Virenarten wirken. Vor allem die im grünen Tee enthaltenen Catechine scheinen gesundheitliche Vorteile zu haben. Verglichen mit anderen Lebensmitteln nehmen Personen mit Tee besonders viel Fluorid auf – das Spurenelement sorgt für feste Knochen sowie Zähne und beugt Karies vor. Im Durchschnitt enthält Tee, je nach Sorte, ein bis zwei Milligramm Fluorid pro Liter. Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät Frauen zu 3,1 und Männern zu 3,8 Milligramm Fluorid pro Tag. Der Verarbeitungsprozess bestimmt darüber, welche Inhaltsstoffe im Tee vorhanden sind. Wer gerne bei einer Tasse Tee entspannt, bevorzugt am besten den unfermentierten grünen Tee. Er enthält die beruhigende Aminosäure L-Theanin, die Untersuchungen zufolge die stimulierende Wirkung von Koffein abmildern kann. Bei schwarzem Tee geht L-Theanin durch die Fermentation verloren – bei der Fermentierung stoßen teeeigene Enzyme einen Oxidationsprozess an und führen so zu dem unverwechselbaren Aroma.

Echter Tee enthält etwa halb so viel Koffein wie Kaffee

Genauso wie Kaffee kann auch Tee munter machen – das ist auf die anregende Wirkung von Koffein zurückzuführen. Früher wurde der Wachmacher im Tee als Teein bezeichnet, heute ist klar, dass Teein und Koffein chemisch gleich sind. Trotzdem wirkt Koffein bei dem Verzehr von Kaffee und Tee meist unterschiedlich. Das könnte daran liegen, dass die im Tee vorliegenden Polyphenole die Aufnahme von Koffein im Körper verlangsamen – Personen spüren die Wirkung also zeitlich verzögert, aber über eine längere Dauer. Bis zu 400 Milligramm Koffein pro Tag, umgerechnet sind das etwa acht Tassen Tee, gelten als unproblematisch. Schwangere und stillende Frauen begrenzen ihre Koffeinzufuhr täglich bestenfalls auf 200 Milligramm, also auf etwa vier Tassen Tee. Früchtetee enthält übrigens in der Regel kein Koffein.

Passende Artikel zum Thema

Eignet sich Tee als gesunder Durstlöscher?

Wer Abwechslung bei der Flüssigkeitsaufnahme bevorzugt, kann neben Wasser auch zu verschiedenen Teesorten greifen. Früchte- und Kräutertees sind kalorienfreie Durstlöscher, solange Personen die Getränke nicht mit Zucker oder Milch verfeinern. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Instanttees, meist als Granulat erhältlich, sind in der Regel Zuckerbomben und nicht empfehlenswert. Grüner oder schwarzer Tee ist ebenfalls ein gesundes Getränk für Erwachsene: Aufgrund des enthaltenen Koffeins sollte der Verzehr aber nicht übermäßig und bestenfalls nicht zu spät am Tag stattfinden, denn sonst können sich Nervosität und Schlafprobleme einstellen.

Nahaufnahme von zwei Teegläsern. Aus einer Teekanne wird Tee in eines der Gläser gefüllt.

© iStock / Liudmila Chernetska

Echter Tee, der aus dem Teestrauch Camellia sinensis stammt, kann das Wohlbefinden positiv beeinflussen.

Ist Tee laut Studien gesund?

Viele Studien haben sich damit beschäftigt, ob unter anderem schwarzer Tee gesund ist und wie gesund grüner Mate-Tee ist. Eine groß angelegte Untersuchung, in der Daten von beinahe 500.000 Personen vorlagen, zeigte, dass Menschen, die zwei oder mehr Tassen schwarzen Tee pro Tag trinken, ein geringeres Sterblichkeitsrisiko haben. Eine weitere Studie brachte ähnliche Ergebnisse hervor. Möglicherweise beruhen die Effekte auf der Senkung kardiovaskulärer Risikofaktoren – das vermehrte Trinken von Tee kann Forschenden zufolge Bluthochdruck lindern und so Risiken für Schlaganfälle reduzieren. Außerdem könnten sekundäre Pflanzenstoffe, die insbesondere Grüntee enthält, oxidativen Stress und Entzündungen abschwächen – das ist förderlich für gesunde Blutgefäße. Wer Tee trinkt, ist unter Umständen auch aufmerksamer: Untersuchungen haben gezeigt, dass dafür offensichtlich nicht nur das enthaltene Koffein, sondern auch andere Teebestandteile verantwortlich sind. Wie so oft, sind Studienergebnisse aber mit Vorsicht zu genießen, denn es gibt noch andere Einflussfaktoren. Womöglich verfolgen Personen, die viel Tee trinken, insgesamt einen gesünderen Lebensstil, der sich langfristig auf das Wohlbefinden und die Lebensdauer auswirkt – das Teetrinken ist demnach nur ein Baustein von vielen.

Passende Angebote der AOK

Tipps für eine optimale Auswahl und Zubereitung von Tee

Egal, ob Grüntee, Schwarztee oder Rooibos-Tee – Teezubereitungen sind bestenfalls gesund und bieten Genuss. Folgende Tipps können Teebegeisterte beherzigen.

  • Zutaten hinterfragen: Im Handel gibt es verschiedene Teeverpackungen, die Früchte abbilden, aber bei denen der Tee lediglich aromatisiert ist. Außerdem stehen Teebeutel zur Auswahl, die mit Aussagen wie „Schlaf gut“ oder „Schlank & Fit“ locken – Interessierte sehen sich hier am besten die Zutaten genau an und recherchieren, ob sie das halten können, was sie andeuten.
  • Bio-Tee bevorzugen: Tees, die aus einem konventionellen Anbau stammen, können Spuren von Pestiziden enthalten. Bio-Tees hingegen nicht, denn hier gelten strenge Vorgaben beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
  • Ziehzeit und Temperatur beachten: Während aromatisierte teeähnliche Erzeugnisse oft zwischen fünf und acht Minuten benötigen, um ihr Aroma zu entfalten, braucht echter Tee meist kürzer. Bei Grüntee liegt die Ziehzeit zwischen ein bis drei Minuten und bei Schwarztee bei zwei bis fünf Minuten. Die anregende Wirkung setzt sich übrigens bei schwarzem Tee frei, wenn er zwei bis drei Minuten zieht, die beruhigende Wirkung nach drei bis fünf Minuten, danach wird er bitter. Die im Tee enthaltenen Gerbstoffe können bei Durchfall helfen – dafür muss der Tee aber mindestens zehn Minuten ziehen. Außerdem ist die Wassertemperatur entscheidend: Grüner Tee wird im Gegensatz zu Früchtetee nicht mit sprudelndem, sondern mit 70 bis 80 Grad heißem Wasser übergossen.

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?