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Gesunde Ernährung

Wasserstoff-Wasser – was ist dran an dem Hype?

Veröffentlicht am:18.10.2024

5 Minuten Lesedauer

Eine ausreichende Trinkmenge gehört zu einer gesunden Ernährung dazu. Wasser ist die beste Wahl – es ist kalorien- und zuckerfrei. Ein Trend bringt Menschen nun angereichertes Wasser näher: Wie könnte Wasserstoff-Wasser den Körper unterstützen?

Ein Mann hält ein Glas unter den Wasserhahn und befüllt es mit Trinkwasser.

© iStock / vitapix

Was ist mit Wasserstoff angereichertes Wasser?

Mehr als die Hälfte des Körpers besteht aus Wasser , bei einem erwachsenen Menschen sind es etwa 60 Prozent. Um den Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten, müssen Personen ständig für Nachschub sorgen, denn sie verlieren Flüssigkeit über die Haut, beim Stuhlgang, über die Nieren und sogar beim Atmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät zu 1,5 Litern Trinkflüssigkeit pro Tag – bei Hitze oder körperlicher Betätigung schwitzt der Körper und benötigt mehr Flüssigkeit. Ernährungsexperten und Ernährungsexpertinnen raten beim regelmäßigen Trinken zu Wasser – aus der Leitung ist es beispielsweise schnell verfügbar und streng kontrolliert und auch gekauftes Wasser ist aufgrund der höheren Menge an Mineralstoffen eine Option. Womöglich gibt es noch eine weitere Alternative, das sogenannte Wasserstoff-Wasser. Bei der auch als wasserstoffreiches Wasser oder hydriertes Wasser bezeichneten Flüssigkeit handelt es sich um normales Wasser, dem Herstellende molekulares Wasserstoffgas (H2) zufügen – durch Druck löst sich das Gas im Wasser auf. Dabei machen sich Produzierende einen Vorteil zunutze: Die Wasserstoffmoleküle sind klein und können so optimal ins Wasser eindringen und liegen dort für eine gewisse Zeit in gelöster und somit trinkbarer Form vor. H2 ist ein nicht giftiges Gas – Menschen können es nicht sehen, schmecken oder riechen, laut Erfahrungen mit Wasserstoff-Wasser unterscheidet es sich nicht merklich vom normalen Wasser.

Ist mit Wasserstoff angereichertes Wasser gesund?

In den vergangenen Jahren ist das mit molekularem Wasserstoff angereicherte Wasser zu einem Trend herangewachsen, der den Weltmarkt, konkreter den Gesundheits- und Wellnessbereich, erobern soll. Zahlreiche Studien beschäftigen sich mit dem Hydrogen-Wasser, um Vorteile herauszuarbeiten, doch gibt es diese überhaupt? Bereits seit 2007 ist bekannt, dass molekularer Wasserstoff antioxidative Eigenschaften besitzt und somit gegen oxidativen Stress wirkt. Bei oxidativem Stress ist der Körper zu vielen freien Radikalen ausgesetzt, die durch Stoffwechselprozesse und Einflüsse von außen wie Sonneneinstrahlung entstehen. Besitzt der Organismus nicht genügend Antioxidantien, um die freien Radikale einzufangen, führt oxidativer Stress zu Zellschäden. Außerdem kann das Ungleichgewicht im Körper anhaltende Entzündungsreaktionen verursachen, die Forschende wiederum mit Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen verknüpfen – Antioxidantien sind deshalb bei der Vermeidung von oxidativem Stress und Entzündungen bedeutsam. In Lebensmitteln befinden sich verschiedene Antioxidantien, darunter ausgewählte Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Studien legen außerdem nahe, dass auch das Trinken von Wasserstoff-Wasser die antioxidative Kapazität des Körpers erhöht und ihn somit widerstandsfähiger gegenüber freien Radikalen macht.

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Was bringt dem Stoffwechsel mit Wasserstoff angereichertes Wasser?

Innerhalb der Körperzellen laufen ständig biochemische Vorgänge ab, zum Beispiel um Energie zu gewinnen oder Stoffe umzubauen – das dient der Aufrechterhaltung der Körperfunktionen. Die Gesamtheit dieser Vorgänge bezeichnen Mediziner und Medizinerinnen als Stoffwechsel. Der Mittelpunkt der Energieproduktion sind die Mitochondrien, die zelleigenen Kraftwerke. Während sie fortlaufend Energie für den Körper produzieren, entstehen freie Radikale, die die Mitochondrien selbst schädigen können – ein Teufelskreis, denn geschädigte Kraftwerke erzeugen weniger Energie. Hydrogen-Wasser könnte die Mitochondrien vor freien Radikalen schützen und dadurch insbesondere den Fettsäureabbau und die Energiegewinnung effektiver gestalten.

Wasserstoffwasser kann womöglich die Blutwerte optimieren

Mediziner und Medizinerinnen können anhand der Blutwerte Rückschlüsse auf die Gesundheit ziehen. Ein hoher Blutzuckerspiegel und eine hohe Menge an Insulin, das den Blutzucker reguliert, deuten unter anderem auf Typ-2-Diabetes hin, der unbehandelt Blutgefäße und Nerven schädigen kann. Gesteigerte Blutfettwerte bringen Ärzte und Ärztinnen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung. Wasserstoff kann womöglich die Blutfett-, Insulin- und Blutzuckerwerte senken. Außerdem könnte das Trinken des speziellen Wassers eine Gewichtszunahme unterdrücken. Eine Erklärung für die Ergebnisse, die aus einer Tierstudie stammen, ist, dass der Körper durch Wasserstoff verstärkt das Leberhormon FGF21 ausschüttet, das den Fettsäure- und Glukoseverbrauch erhöht.

Lohnt sich ein Umstieg auf Hydrogen-Wasser?

Die Idee eines angereicherten Wassers, das dem Körper völlig ohne Nebenwirkungen zusätzliche Vorteile verschafft, klingt ansprechend. Auch Forschende betonen, dass H2-Wasser viel Potenzial hat und den Organismus positiv beeinflussen könnte. Allerdings ist es wichtig, sich die bisherigen Untersuchungen genau anzusehen: Noch handelt es sich meist um klein angelegte Studien, die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an Tieren durchführten. Um die Frage zu klären, ob die einzelnen Vorteile auch für den Menschen gelten und ob sie von Dauer sind, müssen weitere Forschungen zeigen. Eine klare Empfehlung für das Trinken von Wasserstoff-Wasser gibt es nicht. Die Food and Drug Administration stuft H2-Wasser als sicher ein, es kann also bedenkenlos verzehrt werden.

Eine Frau mit einem Zopf und einem brauen Oberteil trinkt Wasser aus einer Glasflasche.

© iStock / Jacob Wackerhausen

Wasserstoff-Wasser kann fertig gekauft oder selbst hergestellt werden.

Wo gibt es Hydrogen-Wasser zu kaufen und kann man es selbst herstellen?

Wer H2-Wasser trinken möchte, kann es zubereitet kaufen, in Deutschland sind die Angebote aber noch rar gesät. Wasserstoff-Wasser hat seinen Preis: Interessierte können mit etwa drei Euro pro Liter rechnen, wenn sie ein fertig abgefülltes Wasser bevorzugen. Zudem haben Personen die Möglichkeit, dass spezielle Wasser zu Hause selbst herzustellen – mit Wasserstofftabletten können sie reines oder kohlensäurehaltiges Wasser anreichern. Die Tabletten sind online erhältlich. Zudem gibt es Geräte, um Wasserstoff-Wasser zu gewinnen – das ist mit etwa 0,16 Cent pro Liter besonders günstig, allerdings kostet das Gerät um die 300 Euro in der Anschaffung. Personen, die bereits eine Wasserfilteranlage, genauer gesagt eine Osmoseanlage, besitzen, können eine sogenannte Veredelungskartusche erwerben, um H2-Wasser selbst produzieren.

Worauf können Personen bei Wasserstoff-Wasser achten?

Bei H2-Wasser gibt es noch viele ungeklärte Fragen. Personen, die über Studien zu Wasserstoff-Wasser auf dem Laufenden bleiben möchten, können sich in medizinischen Datenbanken informieren.

Für den Kauf und Verzehr von Hydrogen-Wasser bieten sich folgende Tipps an:

  • Der überwiegende Anteil des enthaltenen Wasserstoffgases ist 30 Minuten nach dem Trinken nicht mehr im Blut nachweisbar. Es gibt jedoch keine allgemeinen Empfehlungen zur Verzehrmenge von H2-Wasser. Personen sollten grundsätzlich darauf achten, mindestens 1,3 bis 1,5 Liter täglich zu trinken.
  • Noch existieren keine festen Vorgaben, wie viel Wasserstoffgas dem Wasser zugesetzt werden darf – Interessierte können mit einem Produktvergleich mehr über die Gehalte erfahren.
  • Befürwortende von H2-Wasser raten dazu, dass zubereitete Wasser schnellstmöglich zu trinken, da molekularer Wasserstoff sehr flüchtig ist.
  • Egal, ob Hydrogen-Wasser, Mineralwasser oder Leitungswasser: Regelmäßiges Trinken ist wichtig. Das Wasser in Reichweite zu stellen, eine festgelegte Trinkmenge, zum Beispiel zwei Flaschen Wasser pro Tag, und Trinkroutinen wie ein Glas Wasser vor und nach dem Essen können die tägliche Trinkmenge erhöhen.

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