Gesunde Ernährung
Das etwas andere Weihnachtsmenü für den kleinen Geldbeutel
Veröffentlicht am:17.12.2024
6 Minuten Lesedauer
Das Weihnachtsessen muss trotz teurer werdender Lebensmittel kein Luxus sein. Auch mit kleinem Budget gelingt ein köstliches Festmahl. Wir zeigen, wie man an Weihnachten günstig kocht – und haben Rezepte für ein köstliches Festtagsmenü zusammengestellt.
Traditionelle Weihnachtsessen werden teurer
Ob Oliven- und Sonnenblumenöl, Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Zucker oder Butter: Viele Nahrungsmittel im Supermarkt sind teurer geworden – und damit auch die Zutaten für traditionelle Weihnachtsgerichte wie Gänse- und Entenbraten mit Kartoffelklößen und Rotkohl, Fondue, Raclette oder Kartoffelsalat mit Würstchen. Auch für Naschereien wie Vanillekipferl, Spekulatius, Lebkuchen, Stollen und Schokoladenweihnachtsmänner müssen Verbraucher und Verbraucherinnen tiefer in die Tasche greifen. Doch auch mit kleinem Budget lässt sich ein leckeres Weihnachtsmenü für Familie oder Freunde zubereiten.
So kochen Sie lecker und günstig an den Feiertagen
Vorspeise, Hauptgericht, Nachspeise: Das kann ganz schön teuer werden. Die gute Nachricht: Bei der Vor-, Zu- und Nachbereitung können Sie jede Menge Geld sparen. Wir geben Tipps, wie Sie ein schmackhaftes und günstiges Menü an Weihnachten zaubern und Ihre Gäste mit kulinarischen Highlights überraschen können.
Tipp 1: Sparen durch die richtige Menge
Wenn Sie die Mengen pro Portion beim Einkaufen und Kochen richtig einschätzen, bleibt nach dem Festessen nicht so viel übrig. Im Internet gibt es spezielle Portionsrechner. Eine andere Möglichkeit ist, auf eine Methode zu vertrauen, die schon unsere Großeltern nutzten. Was in eine offene Hand passt, steht für eine Portion Fleisch und Fisch sowie Nudeln, Kartoffeln und Reis. Beim Gemüse passt eine Portion in zwei offene Hände. Besonders clever daran ist: Mit einer Kinderhand können Sie auch die Mengen für kleine Gäste gut einschätzen und somit sparen.
Reste verwerten
Auch wenn man das Menü und die Zutaten gut geplant hat, bleiben vom Weihnachtsessen fast immer Reste übrig. Diese müssen Sie jedoch nicht wegwerfen, denn sie lassen sich noch verwerten. Wichtig ist nur, dass sie schnell in den Kühlschrank kommen, damit sie nicht verderben. Suppen, Schmorgerichte und Beilagen können aufgewärmt oder zu neuen Gerichten verarbeitet werden. In Scheiben geschnittene Bratenreste dienen als Brotbelag. Oder Sie frieren sie ein. Gemüse- und Kartoffelreste lassen sich prima mit Käse überbacken und als Auflauf servieren. Gewürzspekulatius passt in ein leckeres Tiramisu und aus Schokoladenresten lässt sich mit Cornflakes und gehackten Mandeln knuspriges Konfekt herstellen. Manche Gäste freuen sich auch, wenn Sie ihnen Reste mitgeben.
Tipp 2: Alternativen für teure Zutaten
Bei vielen Gerichten können Sie teure Zutaten problemlos durch preiswertere Alternativen ersetzen. Plätzchen können auch mit Margarine statt mit Butter gebacken werden. Champignons schmecken genauso gut wie Edelpilze. Kartoffeln sind günstiger als Kartoffelknödel, Ente ist preiswerter als Gans, Forelle kostet weniger als Karpfen. Ein Ei kann durch eine Mischung aus zwei Esslöffeln Stärke und zwei bis drei Esslöffeln Wasser oder 60 Gramm Apfelmus ersetzt werden.
Tipp 3: Fleischloses Weihnachten
Vegetarische oder vegane Gerichte sind in der Regel billiger als Speisen mit Fleisch. Aus frischem Gemüse, Obst, Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Pilzen und Kräutern lässt sich ein phantasievolles Essen zubereiten, das jeden Gedanken an Ente, Gans, Rind oder Schwein vergessen lässt.
Tipp für Fleischfans: Ragout statt Braten
Fleisch ist bei vielen Weihnachtsgerichten eine der teuersten Zutaten. Wer darauf nicht verzichten möchte, kann mit einem einfachen Trick die Kosten reduzieren. Für ein Ragout, einen Auflauf oder ein Schmorgericht kann die Fleischmenge pro Person deutlich kleiner ausfallen als bei einem traditionellen Braten. Dafür gibt es mehr Gemüse. Das macht das Festtagsessen nicht nur preiswerter, sondern auch gesünder.
Tipp 4: Regionale Produkte wählen
Es müssen keine Früchte und Gemüsesorten aus fernen Ländern sein. Kaufen Sie stattdessen regionales Wintergemüse und Obst. Das ist günstiger und bringt viel Geschmack und Nährstoffe auf den Teller. Aus heimischem Weiß-, Grün- und Rotkohl, aus Möhren, Sellerie, Äpfeln oder Birnen lassen sich geschmackvolle Vor-, Haupt- und Nachspeisen für das Weihnachtsfest zubereiten.
Kreativ und saisonal kochen
Mit saisonalen und regionalen Zutaten können Sie kreativ und preiswert kochen. Suppen und Rohkostsalate lassen sich auch schon einen Tag vorher zubereiten.
- Rotkohl: Er lässt sich als Rohkostsalat anrichten oder gekocht mit Äpfeln und Gewürzen. Wer es ein bisschen ausgefallener mag, verfeinert den Rotkohl mit frischer Ananas.
- Sellerie: Daraus lässt sich eine Suppe kochen oder ein paniertes Sellerieschnitzel braten. Dazu passt ein fruchtiger Apfel-Meerrettich-Dip.
- Wirsing: Er lässt sich vielseitig verwerten: als Beilage oder Hauptgericht. Aus den Blättern können Sie vegetarische Rouladen machen, die mit Couscous gefüllt sind. Auch ein Auflauf mit Kartoffeln und Pilzen ist ein schmackhaftes Gericht. Mit Zwiebeln in Butterschmalz angedünstet und mit etwas Brühe oder Sahne verfeinert ist Wirsing eine perfekte Beilage zu Pasta, Fisch oder Bratwürstchen.
- Möhren: Sie lassen sich als Suppe, Rohkostsalat oder als gekochte Beilage fein zubereiten. Möhren eignen sich auch für einen saftigen Karotten- oder Rüblikuchen.
- Rote Bete: Dünn geraspelt wird sie für einen Rohkostsalat. Auch eine Suppe lässt sich aus Rote Bete kochen. Oder Sie überraschen Ihre Gäste mit einem Carpaccio aus Rote Bete, Ziegenkäse, Rucola, frischer Petersilie und gehackten Walnüssen.
- Grünkohl: Er ist sehr gesund und lässt sich nicht nur als Eintopf mit Fleisch zubereiten, sondern auch als Belag für eine Pizza oder als Curry mit Zwiebeln, Pilzen, Sellerie und Möhren. Auch als Rohkostvariante ist Grünkohl sehr lecker.
- Pilze: Sie sind eine beliebte Alternative für Fleisch. Statt mit einer Bolognesesoße können Sie eine Lasagne auch mit einer Tomatensauce mit braunen Champignons zubereiten.
- Äpfel: Zum Dessert an Weihnachten können Sie einen Bratapfel servieren oder einen Obstsalat mit Äpfeln, Birnen und Apfelsinen. Zum Kaffee gibt es einen saftigen Apfelkuchen.
Vorspeise: Rote-Bete-Carpaccio
Zutaten
- 1rohe Rote Bete (ca. 150 g)
- 1Orange
- 1 ½EsslöffelOrangensaft
- 8Radieschen
- 125gFeldsalat
- 1 ½EsslöffelOlivenöl
- 1TeelöffelBalsamico-Essig
- etwas Salz, Pfeffer
Zubereitung
Die Rote Bete schälen und mit einem Gemüsehobel in feine Scheiben hobeln. Diese anschließend auf einem großen Teller auslegen, leicht pfeffern und salzen.
Radieschen gut waschen, in Scheiben hobeln und ringförmig auf der Roten Bete verteilen.
Den Feldsalat putzen, waschen, abtropfen lassen und dann auf den Radieschen verteilen.
Die Orange schälen, filetieren und die Stückchen auf den Feldsalat legen.
Saft mit Öl und Balsamico-Essig mischen und über dem Salat verteilen.
Hauptgang: Linsenbraten
Zutaten
- 100gbraune Linsen
- 1EsslöffelLeinsamen
- 100gChampignons
- 1Karotte
- 1Zwiebel
- 1Knoblauchzehe
- 100gWalnüsse
- 40gHaferflocken
- 1Esslöffelgehackte Petersilie
- 1EsslöffelSojasauce
- 0 ½EsslöffelTomatenmark
- getrockneter Thymian
- getrockneter Rosmarin
- Salz, Pfeffer
- 1EsslöffelPreiselbeermarmelade
- 1EsslöffelTomatenketchup
Zubereitung
Die Linsen in Wasser weichkochen. In der Zwischenzeit Leinsamen mahlen, Pilze, Karotte, Zwiebel, Knoblauchzehe und die angerösteten Walnüsse in kleine Stückchen schneiden oder hacken.
Alles in eine Rührschüssel geben, Haferflocken, Petersilie, Sojasauce, Tomatenmark, Thymian dazugeben und mit einem Mixer zerkleinern. Die Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Eine Kastenform mit Backpapier auslegen, die Masse einfüllen und glattstreichen. Nun den Linsenbraten bei 180 Grad Celsius im Backofen 30 min backen und dann mit einer Glasur aus Preiselbeeren und Ketchup bestreichen.
Den Braten nun noch einmal 20 Minuten backen lassen. Als Beilage eignen sich Kartoffelpüree und Rotkohl. Wenn etwas übrigbleibt, lassen sich einzelne Portionen gut einfrieren.
Dessert: Apfel-Crumble
Zutaten
- 600gÄpfel (zum Beispiel Boskop)
- 100gButter (oder Margarine)
- 60gbrauner Zucker (wer es süßer mag, nimmt etwas mehr)
- 160gMehl
- 2EsslöffelZitronensaft
- 1PriseSalz
Zubereitung
Die Äpfel schälen und in Scheiben schneiden, mit Zitronensaft beträufeln und in einer gefetteten Auflaufform verteilen.
Butter, Zucker, Mehl und Salz zu einem krümeligen Teig verkneten. Nun die Krümel über den Äpfeln verteilen.
Die Auflaufform in den Backofen schieben und den Crumble bei 200 °C Umluft 30 Minuten im Ofen backen, bis er eine goldbraune Farbe bekommen hat.
Etwas abkühlen lassen und noch warm servieren. Guten Appetit!
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