Gesunde Ernährung
Weniger Zucker: 3. Zuckerreduktionsgipfel
Veröffentlicht am:27.10.2020
5 Minuten Lesedauer
Süß war gestern: Wer zu viel Zucker zu sich nimmt, schadet seinem Körper. Warum es wichtig ist, die Zuckerzufuhr in Deutschland herunterzufahren, erfahren Sie in der Aufzeichnung des 3. Deutschen Zuckerreduktionsgipfels vom 27. Oktober 2020.
Zu viel Zucker ist schädlich für den Körper und kann verschiedene Krankheiten auslösen, allen voran Übergewicht oder Diabetes mellitus Typ 2. In Deutschland ist der Zuckerkonsum nach Einschätzung von Experten wie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu hoch: Im Schnitt nehmen wir drei bis neun Prozent zu viel des süßen Gifts zu uns. Empfohlen sind 50 Gramm Zucker bei einer Gesamtenergiezufuhr von 2.000 Kilokalorien.
Doch süß war gestern: Die AOK klärt über die Auswirkungen von Zucker auf die Gesundheit auf und setzt sich unter anderem auch dafür ein, die Zuckerzusätze in industriell hergestellten Produkten herunterzufahren. Gerade Produkte für Kinder sind häufig Zuckerfallen, beispielswiese enthalten 99 Prozent der Frühstückscerealien für Kinder laut einer aktuellen AOK-Studie zu viel Zucker. Der durchschnittliche Zuckergehalt der Cerealien lag bei 20 bis 30 Prozent pro 100 Gramm, Zucker-Spitzenreiter enthalten sogar bis zu 40 Prozent. Das übertrifft häufig schon die empfohlene Tagesmenge von maximal 25 Gramm Zucker für Kinder.
Doch wie kann das gehen, dass wir weniger Zucker essen? Darüber haben Vertreter aus Wissenschaft und Politik beim 3. Deutschen Zuckerreduktionsgipfel der AOK diskutiert.
Das Programm:
12 Uhr
- Begrüßung und Einführung
Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes
- Videostatement
Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft
- Ergebnisse des ersten Folgemonitorings der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten
Prof. Dr. Pablo Steinberg, Präsident des Max-Rubner-Instituts
- Möglichkeiten und Grenzen einer Zuckersteuer auf Softdrinks
Prof. Dr. Harald Jatzke, Vorsitzender Richter am Bundesfinanzhof
13 bis 14 Uhr
- Diskussion: Ernährungspolitik in Deutschland auf dem Prüfstand
Gitta Connemann, MdB, stellv. Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Renate Künast, MdB, Sprecherin für Ernährungspolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
Weniger Zucker: Diese politischen Maßnahmen gibt es bereits
Die Politik hat in den letzten Jahren unter anderem diese Maßnahmen auf den Weg gebracht, um den Zuckerkonsum zu verringern:
- Nationale Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz: Weniger Zucker in Fertigprodukten – das ist eines der Ziele, die das Bundesgesundheitsministerium im Rahmen der Strategie auf den Weg gebracht hat. Hersteller von Fertigprodukten, darunter auch von Frühstückscerealien und Milchprodukten für Kinder, sind aufgefordert, die Zuckerzufuhr in diesen Produkten bis 2025 um 15 bis 20 Prozent herunterzufahren. Mehr dazu lesen Sie hier.
- Nutri-Score: Ab November 2020 werden Lebensmittel mit dem sogenannten Nutri-Score gekennzeichnet. So können Verbraucher auf einen Blick anhand von Ampelfarben erkennen, wie viel Fett, Zucker und Salz das verpackte Produkt enthält. Mehr dazu, lesen Sie hier.
Zucker reduzieren – so geht’s
Fertigprodukte mit einem zu hohen und damit schädlichen Zuckergehalt verschwinden nicht von heute auf morgen aus den Supermarktregalen. Daher ist es wichtig, selbst aktiv zu werden, um den eigenen Zuckerkonsum zu regulieren:
- Verzichten Sie, wenn möglich, auf Fertigprodukte.
- Backwaren, warme Mahlzeiten und Frühstück am besten selbst zubereiten – so wissen Sie immer, was drin ist.
- Wer sich an den zehn Ernährungsregeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung orientiert, nimmt automatisch weniger Zucker zu sich.
- Wasser und ungesüßte Tees sind als Durstlöscher eine gute Alternative zu zuckerhaltigen Getränken.
- Weniger Süßigkeiten, dafür mehr gesunde Snacks für zwischendurch – zum Beispiel Nüsse oder Obst.