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Ayran: Alles über das türkische Nationalgetränk

Veröffentlicht am:16.04.2025

3 Minuten Lesedauer

Ayran ist ein Sauermilchprodukt, das ursprünglich aus den Regionen des Nahen Ostens und Zentralasiens stammt. In der Türkei wird es nach scharfem Essen getrunken. Auch in Deutschland ist es erhältlich. Sie können Ayran aber auch selber machen.

Ein Glas mit Ayran steht auf einem Tisch. Daneben liegt ein Holzbrett mit frischen Kräutern und einem Tuch. Auf dem Tisch stehen noch ein kleines Schälchen mit Kräutern, ein Krug und eine Flasche mit Ayran.

© iStock / Elena Rui

Was ist Ayran? Herkunft und Zubereitung

Ayran ist ein gesalzenes Joghurt-Getränk, das in der Türkei als eine Art Nationalgetränk gilt. Traditionell wird Ayran aus vollfettem Schafs- oder Kuhmilchjoghurt, Wasser und Salz hergestellt. Damit Joghurt entsteht, werden Milchsäurebakterien, sogenannte Joghurtkulturen, zur Milch gegeben. Diese Mischung bleibt bei warmer Temperatur einige Stunden stehen. In dieser Zeit wird ein Teil des Milchzuckers zersetzt (fermentiert) und es entsteht Milchsäure, die dem Joghurt die cremige Konsistenz und den typisch säuerlichen Geschmack verleiht. Bei Ayran ist die Säure besonders intensiv. Der Joghurt-Drink wird vor allem nach scharfem Essen getrunken, da er Schärfe mildert. Gekühlt eignet sich Ayran auch hervorragend als Erfrischung im Sommer oder nach sportlichen Aktivitäten, da es den Körper dabei unterstützen kann, den Salzhaushalt auszugleichen. Kräuter wie Minze oder Basilikum können Ayran zusätzlich Geschmack verleihen.

Was ist der Unterschied zwischen Kefir und Ayran?

Während Ayran aus Joghurt besteht, wird Kefir auf Basis von reiner Milch oder Sahne hergestellt.

Die Milch wird dann mit sogenannten Kefirkörnern versetzt, die aus Essigsäurebakterien und Hefekulturen bestehen. Letztere verleihen dem Kefir durch alkoholische Gärung einen Alkoholgehalt von 0,1 bis 0,6 Prozent.

Ist Ayran gesund?

Wie alle Sauermilchprodukte bietet auch Ayran einige Vorteile:

  • Durch die Milchsäure wird das in der Milch enthaltene Kalzium und Phosphor besser vom Körper aufgenommen.
  • Durch die Milchsäuregärung flockt ein Eiweißbestandteil der Milch (Kasein) aus und das Milcheiweiß ist für den Körper besser verfügbar.
  • Sauermilchprodukte sind häufig auch für Menschen mit Laktoseintoleranz besser verträglich als andere Milchprodukte. Der Grund dafür ist, dass Sauermilchprodukte lebende Milchsäurebakterien enthalten, welche die mikrobielle Laktase produzieren. Laktase ist das Enzym, das bei Lactoseunverträglichkeit nur ungenügend gebildet wird, um die Lactose (den Milchzucker) zu spalten und beschwerdefrei zu verarbeiten.
  • Zudem haben sie einen positiven Einfluss auf die Darmflora und möglicherweise auch auf das Immunsystem und die Gesundheit insgesamt. So wie andere fermentierte Lebensmittel oder milchsauer gegorenes Gemüse sind Sauermilchprodukte leichter zu verdauen.

Eine ägyptische Studie aus dem Jahr 2023 lässt vermuten, dass die Nährwerte und Auswirkungen auf die Gesundheit stark von der Art der Bakterienkultur abhängen, die zur Herstellung von Ayran verwendet wird. Die Ergebnisse zeigen etwa, dass probiotische Joghurtkulturen auf Basis des Bakteriums Bifidobacterium lactis BB-12 und Mischkulturen zu einer Senkung der Cholesterinwerte im produzierten Ayran führen könnten, zu einem Anstieg von einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, einem größeren Folsäuregehalt. sowie der antioxidativen Aktivität von frischem Ayran.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) sieht einen nachgewiesenen Effekt bislang lediglich bei drei Stämmen von Milchsäurebakterien.

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Ayran: Nährwerte im Überblick

Inhaltsstoff Menge pro 100 GrammEinheit
Brennwert35kcal
Eiweiß1,90g
Fett1,84g
Kohlenhydrate2,14g
Cholesterin5,00mg
Folsäure5,00mg
Vitamin C0,49g
Biotin2,00mg
Natrium219mg
Kalium77mg
Magnesium7mg
Calcium63mg
Phosphor46mg
Zink0,22mg

Ayran während Schwangerschaft und Stillzeit

Ayran enthält probiotische Bakterien. Diese sind aktuellen Studien zufolge sowohl während der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit vorteilhaft für Mutter und Kind. Sie sind wichtig für die Modulation des körpereigenen Abwehrsystems und können das Risiko für Neurodermitis und die Ausbildung von Allergien im Augen-Nase-Bereich verringern. Generell können Schwangere und Stillende Ayran bedenkenlos verzehren. Wichtig ist lediglich, dass der Joghurt im Produkt aus pasteurisierter Milch hergestellt wurde. Durch das Pasteurisieren werden Mikroorganismen und damit Krankheitserreger zerstört, die für Schwangere gefährlich werden könnten. Ob die Milch pasteurisiert wurde, steht auf der Verpackung. Produkte, die aus Rohmilch hergestellt wurden, müssen als Rohmilchprodukte gekennzeichnet werden.

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Rezept: Ayran selber machen

Für das Grundrezept von Ayran brauchen Sie nur drei Zutaten: Joghurt, Wasser und Salz. Für eine vegane Ayran-Variante ersetzen Sie den Naturjoghurt durch veganen Joghurt.

Ein Glas Ayran steht auf einem Tisch. Daneben eine Schüssel mit Joghurt. Mit einem Holzlöffel wird noch mehr hineingegeben.

© iStock / mescioglu

Ayran und Joghurt lassen sich ganz leicht selbst zubereiten.

Zutaten

4 Portionen
  • 400gNaturjoghurt (3,5 % Fett)
  • 600mlkaltes Wasser
  • 0 ½TeelöffelSalz

Zubereitung

  1. Geben Sie den Joghurt und das Wasser in eine große Schüssel und schlagen Sie die Mischung mit einem Schneebesen oder einem Handrührgerät schaumig auf.

  2. Mischen Sie das Salz unter.

  3. Füllen Sie die Mischung in Gläser – am besten schmeckt Ayran eisgekühlt.

  4. Wer den Ayran geschmacklich verfeinern möchte, kann frische Minze, Gurkenscheiben, Limettensaft, Basilikum oder Pfeffer in das Getränk mischen. Ayran schmeckt auch gesüßt – beispielsweise mit etwas Honig oder Fruchtpüree.

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