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So vielfältig ist das Pseudogetreide Buchweizen
Veröffentlicht am:17.01.2023
4 Minuten Lesedauer
Buchweizen ist zwar kein Getreide, aber eine glutenfreie Alternative zu seinem Namensvetter, dem Weizen. Die dreieckigen Samen enthalten eine Menge gesunder Nähstoffe und lassen sich vielseitig und lecker zubereiten.
Was ist Buchweizen?
Der Name täuscht: Buchweizen ist keine Getreideart – er ist ein sogenanntes Pseudogetreide. Dazu zählen unter anderem auch Quinoa und Amaranth. Anders als Weizen oder Roggen, die zu den Süßgräsern gehören, handelt es sich bei Buchweizen um ein Knöterichgewächs. Als glutenfreie Alternative zu herkömmlichem Mehl können Sie ihn für viele Speisen einsetzen. Verzehrt werden die Früchte, kleine hellbraune Samen mit drei Kanten – wie Bucheckern in Miniaturformat. Daher stammt auch der Name Buchweizen.
Die Buchweizen-Pflanze liebt Sonne, ist genügsam und stellt an den Boden keine besonderen Ansprüche. Die Pflanze wächst sehr schnell und dicht, außerdem blüht sie lange. Das macht Buchweizen in zweierlei Hinsicht als Zwischenanbau für die Ökolandwirtschaft attraktiv: Das raumgreifende, hohe Gewächs unterdrückt Unkräuter und ist eine hervorragende Bienenweide.
Buchweizen ist gesund: Nährstoffe im Überblick
Buchweizensamen sind kleine Nährstoffpakete. Sie stehen den Getreidearten Roggen, Weizen und Dinkel in nichts nach. Buchweizen liefert mit 71 Gramm pro 100 Gramm mehr Kohlenhydrate als Vollkorn-Weizen, etwas mehr Kalorien, aber weniger Ballaststoffe. Dafür punktet er bei den Mineralstoffen Magnesium und Kalium. Die enthaltenen Nährstoffe im Überblick:
Nährstoffe von Buchweizen pro 100 Gramm
Energie | 336 kcal |
Eiweiß | 9,1 g |
Fett | 1,7 g |
Kohlenhydrate | 71 g |
Ballaststoffe | 3,7 g |
Kalium | 392 mg |
Kalzium | 21 mg |
Magnesium | 142 mg |
Eisen | 3,5 mg |
Zink | 2,7 mg |
Vitamin E | 0,8 mg |
Vitamin B1 | 0,24 mg |
Vitamin B2 | 0,15 mg |
Vitamin B6 | 0,58 mg |
Folsäure | 50 µg |
Buchweizen in der Küche: Geschmack und Zubereitung
Buchweizen enthält kein Gluten und ist darum vor allem für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) eine Alternative zu Weizenmehl. Das auch als Klebereiweiß bezeichnete Gluten sorgt dafür, dass bei Zugabe von Wasser aus dem Weizenmehl ein klebriger Teig entsteht. Trotzdem kann in vielen Rezepten Weizenmehl durch Buchweizenmehl ersetzt werden. Ein herb-nussiger Geschmack zeichnet Buchweizen aus. Für manch einen Gaumen mag dieser vielleicht gewöhnungsbedürftig sein, doch passt gerade das wunderbar zu vielen Rezepten. In der Küche bringt Buchweizen Abwechslung in die Menüauswahl:
- Buchweizenmehl lässt sich zu Brot und Brötchen, Rührkuchen oder Pfannkuchen – zum Beispiel den französischen Galettes – verarbeiten.
- Buchweizensamen werden zunächst in kochendem Wasser gegart und anschließend weiterverwendet. Dafür den Buchweizen waschen und mit der doppelten Menge leicht gesalzenem Wasser aufkochen. Nach etwa einer Minute Kochzeit dürfen die Körner noch 15 Minuten bei schwacher Temperatur ausquellen. Sie schmecken solo als Beilage anstelle von Reis oder Bulgur, als Bestandteil von Bratlingen oder als Suppeneinlage. Buchweizen ist auch geröstet sehr schmackhaft, zum Beispiel als Topping auf dem Salat, im Müsli oder Joghurt.
Buchweizen-Pfannkuchen
Sie können die Pfannkuchen aus Buchweizen zum Beispiel mit Gemüse oder mit einer Mischung aus Spinat, Ziegenkäse und Walnüssen füllen. Auch Camembert und Preiselbeeren schmecken hervorragend dazu.
Zutaten
- 125gBuchweizenmehl
- 1StückEi
- 15ggeschmolzene Butter
- 250mlWasser
- 1PriseSalz
- 1EsslöffelPflanzenöl zum Braten
Zubereitung
Mehl, Ei, geschmolzene Butter und Salz in eine Schüssel geben. Wasser unter Rühren hinzugeben, bis sich die Masse zu einem flüssigen Teig verbindet. Den Teig 20 bis 30 Minuten ruhen lassen. Anschließend den Teig wie herkömmliche Pfannkuchen in einer Pfanne mit wenig Öl nach und nach ausbraten.
Brötchen mit Buchweizenmehl
Wer mit Gluten keine Schwierigkeiten hat, kann Buchweizenmehl zum Beispiel mit Dinkel- oder Weizenmehl im Verhältnis 1:1 mischen. Ihr Klebereiweiß macht den Teig fluffig und sorgt dafür, dass er zusammenhält.
Zutaten
- 15gHefe
- 200mlkaltes Wasser
- 1TeelöffelSalz
- 300gMehl, zum Beispiel Weizen- und Buchweizenmehl im Verhältnis 1:1
- StückBackpapier für das Backblech
- PriseSesam, Mohn, Kümmel, Leinsamen, Sonnenblumenkerne oder Buchweizensamen zum Bestreuen
Zubereitung
Hefe im Wasser auflösen, Mehl dazugeben und die Masse zu einem Teig kneten – am besten mit der Küchenmaschine oder dem Handmixer. Teig mit einem Küchentuch abgedecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Aus dem Teig etwa zehn Brötchen formen. Diese mit wenig Wasser befeuchten und mit Körnern bestreuen oder in die gewünschten Saaten eintauchen. Teiglinge mit etwas Abstand zueinander auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech setzen.
Teiglinge abdecken und erneut ruhen lassen, bis sie zu doppelter Größe aufgehen. Backofen auf 200 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.
Die Teiglinge im vorgeheizten Backofen auf der zweiten Schiene von unten etwa 20 bis 25 Minuten backen. Tipp: Stellen Sie während des Backens ein Gefäß mit kochendem Wasser in den Backofen, das lässt die Brötchen luftig werden.
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Zutaten
- 165gBuchweizen, gewaschen (ca. 1 Tasse)
- 1BlattLorbeer
- 500mlWasser
- 1PriseJodsalz
- 1TeelöffelButter
Zubereitung
Gewaschenen Buchweizen mit einem Lorbeerblatt und einer Prise Salz im Wasser 1 Minute aufkochen, dann bei schwacher Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen, bis der Brei das Wasser aufgenommen hat. 1 Teelöffel Butter einrühren. Die süße Variante wird mit Zucker, Honig, Kakao, Früchten oder Marmelade zubereitet. Für eine herzhafte Variante können Sie zum Beispiel zu Pilzen, Käse, Gemüse und oder Hülsensfrüchte greifen.