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Knoblauch-Unverträglichkeit: Was hilft?
Veröffentlicht am:22.04.2025
3 Minuten Lesedauer
Sie leiden nach gut gewürztem Essen unter Magen-Darm-Beschwerden? Das könnte an einer Knoblauch-Unverträglichkeit liegen. Woran Sie diese erkennen und wie sie sich von einer Allergie unterscheidet, erfahren Sie hier.

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Beschwerden durch Knoblauch: Was sind die Ursachen?
Eigentlich soll er dem Essen nur eine gewisse geschmackliche Note verleihen. Denn Knoblauch (Allium sativum) ist ein beliebtes und weit verbreitetes Gewürz in der Küche – vor allem im Mittelmeerraum. Gleichzeitig kann er noch mehr, als nur das Essen aufzupeppen: Die Knolle wird in der Medizin auch bei Fettstoffwechselstörungen und zur Vorbeugung von Arteriosklerose eingesetzt. Sie enthält die Vitamine B und C sowie Kalium, Kalzium und schwefelhaltige Verbindungen. Doch bei manchen Menschen regt Knoblauch nicht nur die Geschmacksknospen an, sondern irritiert auch den Magen-Darm-Trakt. Das kann Beschwerden wie Blähungen, Durchfall oder Übelkeit auslösen.
Schuld an den unangenehmen Begleiterscheinungen des Knoblauchs sind seine schwefelhaltigen Verbindungen, die sogenannten Sulfide – allen voran das Allicin. Der Hauptwirkstoff im Knoblauch und dessen Abbauprodukte verursachen auch den typischen Geruch sowie die Schärfe. Dabei enthält die frische Knolle selbst nur circa vier Gramm der Vorgängersubstanz Alliin pro Kilogramm. Erst durch das Schneiden oder Zerdrücken werden die Knoblauch-Zellen verletzt und zelleigene Enzyme freigesetzt, die das Alliin zum Allicin abbauen.
Warum vertrage ich keinen Knoblauch?
Wer empfindlich auf Knoblauch reagiert, wird nach dem Verzehr mit Durchfall, Übelkeit oder Blähungen zu kämpfen haben. Die Symptome der Knoblauch-Unverträglichkeit können auch erst nach einigen Stunden auftreten und sind deswegen manchmal schwer auf den Verzehr zurückzuführen. Dabei spielt es übrigens oft keine Rolle, ob der Knoblauch roh oder gekocht gegessen wurde – beides führt bei einer Unverträglichkeit zu Symptomen. Leiden Sie zudem unter einer Laktoseintoleranz oder dem Reizdarmsyndrom, reagiert Ihr besonders sensibles Magen-Darm-System auf den Knoblauch und andere Lebensmittel eventuell schneller oder extremer. Haben Sie keine Vorbelastung, ist es möglich, dass Ihrem Körper ein bestimmtes Enzym fehlt, um die Inhaltsstoffe der Knolle umfassend abzubauen.
Verschiedene Symptome bei Knoblauch-Unverträglichkeit und -Allergie
Wenn Beschwerden auftreten, ist es ratsam, medizinisch abklären zu lassen, ob eine Knoblauch-Unverträglichkeit oder eine -Allergie vorliegt – beispielsweise durch einen Haut-Pricktest oder einen Bluttest. Eine Knoblauch-Allergie kommt zwar deutlich seltener vor, sollte aber trotzdem ausgeschlossen werden. Meist ist der Zeitpunkt der ersten Reaktionen schon ein guter Indikator, ob eine Unverträglichkeit oder eine Allergie vorliegt. Bei einer Allergie zeigen sich Symptome meist direkt beim Verzehr oder Hautkontakt mit dem Knoblauch.
Der Grund für die schnelle Reaktion des Körpers bei einer Knoblauch-Allergie ist das Immunsystem. Die körpereigene Abwehr stuft den Knoblauch fälschlicherweise als schädlich oder sogar als Bedrohung ein. Um den vermeintlichen Feind zu bekämpfen, setzt das Immunsystem Histamin und Antikörper frei – mit körperlichen Folgen.
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Wie zeigt sich eine allergische Reaktion?
Eine Knoblauch-Allergie kann in jedem Alter auftreten. Bei Betroffenen kann sich das mit folgenden Symptomen äußern, nachdem sie Knoblauch gegessen oder sogar nur berührt haben:
- Schwellungen im Mund, Rachen oder Hals
- Juckreiz
- Hautausschlag
- Schwindel
- Husten
- Atemnot
Die allergischen Symptome können selbst nach kleinen Mengen Knoblauch auftreten und sind nichts anderes als eine starke Abwehrreaktion des Körpers.
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Was kann ich bei einer Knoblauch-Unverträglichkeit tun?
Insgesamt ist das Potenzial von Knoblauch, Allergien auszulösen sowie die damit verbundenen körperlichen Reaktionen, im Vergleich mit anderen Lebensmitteln eher gering. Daher gibt es auch keine Kennzeichnung von Zutaten und Lebensmitteln. Allerdings leiden Menschen mit einer Pollen-Allergie häufig auch an einer Knoblauch-Allergie.
Wer dagegen von einer Knoblauch-Unverträglichkeit betroffen ist, sollte auf herkömmlichen Knoblauch verzichten und stattdessen auf schwarzen Knoblauch setzen, dieser enthält kein Allicin. Extra-Tipp: Eine weitere Alternative ist frischer oder tiefgekühlter Bärlauch. Oder aber Speisen, die Knoblauch enthalten, ganz meiden.
Mit Knoblauch: Vorsicht bei Nahrungsergänzungsmitteln
Wer unter einer Knoblauch-Unverträglichkeit leidet, sollte bei knoblauchhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln wachsam sein und sich an die richtige Dosierung herantasten. Insbesondere bei hohen Dosierungen kann die Einnahme bei Betroffenen zu Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen, Übelkeit, Koliken, Durchfall und Blähungen sowie Schwitzen führen. Generell sollte bei Nahrungsergänzungsmitteln die Menge von Allicin mit fünf Milligramm sowie Alliin mit zwölf Milligramm nicht überschritten werden.