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Lebensmittel

Wie gesund sind Reis und Reisprodukte wirklich?

Veröffentlicht am:04.09.2023

7 Minuten Lesedauer

Reis ist sortenreich und kann vielseitig zubereitet werden. Aber ist Reis überhaupt gesund? Was bei der Zubereitung des Getreides zu beachten ist und warum Kinder Reisprodukte nur in Maßen essen sollten.

Viele verschiedene Reissorten eingefüllt in Schüsseln und Schippen stehen auf einem Holzbrett.

© iStock / monticelllo

Welche Sorten Reis gibt es – und was ist der Unterschied zwischen ihnen?

In vielen Teilen der Welt ist Reis ein Hauptnahrungsmittel und wird seit Jahrtausenden angebaut.

Doch Reis ist nicht gleich Reis. Die Pflanzengattung Reis (lateinisch: „oryza“) gehört zu den Süßgräsern und umfasst etwa 25 Arten. Eine davon ist Oryza sativa, die weltweit kultiviert wird. Diese untergliedert sich wiederum in verschiedene Reissorten, die sich in Konsistenz und Geschmack unterscheiden. Die Sorten werden sich zwei Hauptgruppen eingeteilt:

  1. Langkornreis
    Langkornreiskörner werden sechs bis acht Millimeter lang und sind hart und glasig. Beim Kochen geben sie wenig Stärke an das Kochwasser ab. Dadurch kleben die Körner nicht aneinander und sind nach dem Kochen locker und körnig. Zum Langkornreis gehören unter anderem die Duftreissorten Basmati- und Jasminreis.
  2. Rundkornreis
    Rundkornreiskörner werden vier bis fünf Millimeter lang. Beim Kochen gibt Rundkornreis, auch Milchreis genannt, bis zu 15 Prozent Reisstärke an das Kochwasser ab, wodurch die Reiskörner eine weiche, klebrige Konsistenz erhalten und aneinanderhaften. Zu den Rundkornreissorten gehören unter anderem Risotto- oder Sushi-Reis.

Darüber hinaus wird Reis unterschiedlich verarbeitet:

  • Naturreis, auch als Braunreis, Cargoreis, Vollkornreis oder Vollreis bezeichnet, ist noch von der Frucht- und Samenhaut, der sogenannten Silberhaut, umgeben. Dadurch hat er auch eine dunklere Farbe. Er enthält dadurch mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe als herkömmlicher Reis.
  • Weißreis bezeichnet Naturreis, der geschliffen und poliert wurde. Das bedeutet, dass diesem die Silberhaut und der Keimling fehlt. Durch diese Verarbeitungsweise ist er länger haltbar, aber auch nährstoffärmer als andere Sorten. Er ist weiß und oft durchschimmernd

Es gibt auch verschiedene Behandlungsarten von Naturreis und Weißreis. Häufig kauft man ihn roh. Andere Varianten sind gekeimter Reis oder der sogenannte Parboiled-Reis. Dieser wird hergestellt, indem man Naturreis mit warmem Wasser und Wasserdampf oder Überdruck behandelt. Lösliche Vitamine und Mineralstoffe wandern aus der Silberhaut in das Korninnere. Selbst wenn der Reis danach geschliffen wird, enthält er mehr Vitamine und Vitalstoffe als Weißreis. Vorgekochten Reis kennt man unter den Bezeichnungen Mikrowellen-, Instant-, oder Expressreis. Dieser lässt sich innerhalb von wenigen Minuten in der Mikrowelle zubereiten. Allerdings fehlen ihm die gesunden Ballaststoffe.

Wildreis ist kein echter Reis

Der schwarze Wildreis ähnelt in Form und Konsistenz dem Langkornreis. Aber der Schein trügt, denn echter Reis ist er eigentlich nicht.

Aus botanischer Sicht ist der Wildreis entgegen seiner Bezeichnung kein Reis aus der Gattung Oryza. Als Wildreis werden die Samen der Wassergraspflanze (Zizania aquatica) bezeichnet, die beispielsweise in nordamerikanischen und kanadischen Seen vorkommt. Deshalb ist er auch als Wasserreis bekannt. Nach der Ernte werden die bis dahin noch graugrünen Samen bei 80 Grad getrocknet. So erhalten sie ihre charakteristische schwarzbraune Farbe und den nussigen Geschmack. Diese Körner sind sehr nährstoffreich.

Ist Reis gesund?

Alle Reissorten liefern dem Körper Mineralstoffe und in unterschiedlicher Menge komplexe, also langkettige Kohlenhydrate, und Ballaststoffe die lange satt machen. Nur welcher Reis ist der beste und gesündeste? Eine pauschale Antwort gibt es nicht.

Weißer Reis ist bekömmlicher, weil er geschliffen und poliert ist, also kein Silberhäutchen und keine Samenschale mehr enthält. Naturreis ist als Nahrungsmittel jedoch wertvoller, da die vorhandene Silberhaut zusätzlich Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe enthält. Allerdings weist Naturreis auch einen höheren Gehalt des Schadstoffs Arsen auf, da die Pflanze beim Wachsen das im Boden und Wasser natürlich vorkommende Schwermetall Arsen aufnimmt und teilweise in der Frucht- und Samenschale einlagert. Je nach Anbaugebiet kann Reis auch Spuren von Cadmium enthalten, welches das Getreide ebenfalls aus dem Boden aufnimmt. Nicht zuletzt bestimmt die Garmethode, wie gesund Reis ist. Werden Reiskörner nicht gedämpft, sondern in Wasser gekocht, verlieren sie einen Teil ihrer Nährstoffe, weil sie diese an das Wasser abgeben.

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Welche Nährwerte und Vitamine stecken im Reis?

Besonders für Menschen mit Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) stellt Reis eine kohlenhydratreiche Alternative zu Weizen, Roggen oder Dinkel dar, weil er glutenfrei und in vielen Formen erhältlich ist. Neben dem Korn beispielsweise auch als Reisnudeln oder Reismehl. Letzteres kann man in Kombination mit anderen glutenfreien Mehlsorten beispielsweise für Brot- und Kuchenteige verwenden. Gesund sind diese Produkte, wenn sie Teil einer ausgewogenen Ernährung sind und im Fall von Zöliakie beispielsweise mit weiteren glutenfreien Getreidearten wie Quinoa, Hirse, oder Mais variiert werden.

100 Gramm Reis enthalten im Durchschnitt folgende Inhaltsstoffe:

NährstoffePro 100 g
Energie (kcal/kJ)349/1481
Fett2,2 g
Eiweiß (Protein)7,2 g
Kohlenhydrate (gesamt)74,1 g
Ballaststoffe2,2 g
Kalzium16 mg
Eisen3,2 mg
Magnesium119 mg
Kalium238 mg
VitaminePro 100 g
Vitamin E0,7 mg
Vitamin B0,41 mg
Vitamin B20,09 mg
Niacin5,20 mg
Vitamin B60,28 mg

Wie hoch ist der Schadstoffgehalt in Reis?

Die Europäische Union hat seit 2016 Höchstgehalte für Reis und Reisprodukte festgelegt, da Reis von Natur aus einen höheren Gehalt an anorganischem Arsen aufweist als andere Getreideprodukte. Weißreis hat einen niedrigeren Arsengehalt, höhere Gehalte wurden in Naturreis und in Reisprodukten wie Reiswaffeln und Reisflocken gemessen. Akute und langfristige gesundheitliche Beeinträchtigung durch den Verzehr von Reis und Reisprodukten sind jedoch nicht bekannt. Verbraucher und Verbraucherinnen müssen demnach nicht auf Reis verzichten. Er kann weiterhin Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung sein. Erwachsene sollten nicht jeden Tag Reis verzehren und auch nicht immer die gleiche Reissorte verwenden. Säuglinge und Kleinkinder sollten nicht ausschließlich reisbasiert ernährt werden. Sowohl bei Zwischenmahlzeiten als auch bei Getränken oder Beikost sollte man reishaltige und reisfreie Produkte abwechseln.

Reis richtig zubereiten: kochen oder dämpfen?

Vor der Zubereitung sollten Sie den Reis gründlich mit Wasser waschen. Vor allem bei weißem Reis, um Reste von Stärke zu entfernen, die durch das Polieren noch an der Oberfläche haften können. So kleben die Reiskörner nach dem Kochen weniger zusammen. Waschen Sie den Reis dafür so lange, bis das Wasser klar und nicht mehr milchig-trüb ist. Es gibt zwei Methoden, Reis zu garen – die Wassermethode und die Quellmethode:

  • Bei der Wassermethode bringt man für jedes Gramm Reis die sechsfache Menge Wasser zum Kochen. Für 100 Gramm Reis sind das beispielsweise 600 Milliliter Wasser. Danach Salz (ein Teelöffel pro Liter Wasser) und den gewaschenen Reis hinzugeben, alles zum Kochen bringen und anschließend ohne Deckel auf mittlerer Hitze für köcheln lassen, die Zeit richtet sich nach der Sorte. Danach den Reis in ein Sieb gießen und abtropfen lassen.
  • Bei der Quell- oder auch Dämpfmethode geben Sie die jeweilige Reismenge mit der doppelten Menge Wasser und einer Prise Salz in einen Kochtopf und kochen alles zusammen für eine Minute auf. Danach den Herd auf niedrige Hitze stellen und den Reis mit geschlossenem Deckel für circa 15 Minuten quellen lassen, bis das Wasser aufgesogen ist. In dieser Zeit nicht umrühren, damit der Reis keine Klumpen bildet.

Die Garzeit und das genaue Reis-Wasser-Verhältnis richtet sich nach der Reissorte, die Zubereitungsempfehlungen entnehmen Sie der Verpackung.

Bei beiden Methoden kann der gegarte Reis auf vielfältige Weise zubereitet werden, beispielsweise als gebratener Reis.

Zu viel Reis gekocht?

Was bei der Lagerung und Weiterverwertung von gekochtem Reis zu beachten ist.

Übriggebliebener Reis sollte nach dem Kochen am besten noch warm in den Kühlschrank gestellt oder bei über 65 Grad Celsius (beispielsweise in einem Reiskocher) warmgehalten werden. Denn Reis enthält oft sporenbildende Bakterien vom Typ Bacillus cereus, die durch das Garen nicht abgetötet werden und aus denen sich bei Zimmertemperatur neue Bakterien entwickeln können, die Toxine bilden. Dies kann bei manchen Menschen nach dem Verzehr zu Durchfall und Erbrechen führen. Darüber hinaus sollte gekochter Reis innerhalb von 24 Stunden verbraucht oder nach dem Abkühlen im Kühlschrank portionsweise eingefroren werden. Dazu eignet sich das Anbraten in der Pfanne oder das Aufwärmen in der Mikrowelle.

Auf einem blau-weiß karierten Küchentuch steht ein gusseiserner Wok mit gebratenem Gemüse-Reis und Hähnchen-Stückchen. Darauf liegt ein Paar Essstäbchen.

© iStock / gkrphoto

Schnell und lecker: Für Nasi Goreng können Sie übriggebliebenen Reis mit etwas Gemüse anbraten.

Beliebtes Reisgericht: Nasi Goreng-Rezept

Der Name des indonesischen Reisgerichts „Nasi Goreng“ bedeutet übersetzt so viel wie „gebratener Reis“. Das ursprüngliche Resteessen aus Reis und Gemüse vom Vortag ist heute rund um den Globus ein beliebtes Wok- und Pfannengericht. Am besten schmeckt es mit Langkornreis.

Zutaten

2 Portionen
  • 125gJasminreis (oder 375 g gekochter Reis vom Vortag)
  • 150gHähnchenbrustfilet oder Tofu
  • 1Möhre
  • 1rote Paprikaschote
  • 1rote Zwiebel
  • 25gtiefgekühlte oder frische Erbsen
  • 1frische Knoblauchzehe
  • 1EsslöffelSesamöl
  • Salz
  • Pfeffer
  • 3EsslöffelSojasauce
  • 1EsslöffelRohrohrzucker oder Reissirup

Zubereitung

  1. Reis kochen und abtropfen lassen.

  2. Je nach Variante Hähnchenbrustfilet in Streifen oder Tofu in Würfel schneiden. Möhren schälen und in dünne Streifen schneiden, Paprika klein würfeln, Zwiebeln und Knoblauch hacken.

  3. Erhitzen Sie das Sesamöl in einer Pfanne und braten die Hähnchenstreifen oder den Tofu an. Mit Salz und Pfeffer würzen. Danach nehmen Sie Fleisch oder Tofu aus der Pfanne und geben Möhren, Paprika, Knoblauch und Zwiebeln in die Pfanne. Braten Sie den Gemüse-Mix für 3 Minuten an.

  4. Verrühren Sie Sojasauce mit dem Zucker oder Reissirup in einer Schüssel. Geben Sie die Sauce zusammen mit dem Reis und den Erbsen zu dem Gemüse in die Pfanne. Verrühren Sie alle Zutaten und lassen die Masse 3 Minuten bei mittlerer Hitze weiter braten. Danach geben Sie das Hähnchen oder den Tofu wieder hinzu und heben es unter.

Welche Lebensmittel sind gesund und welche nicht?

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