Wie lange kann ich Fleisch einfrieren?

Nahezu alle Lebensmittel können eingefroren werden, um sie länger haltbar zu machen. Das gilt auch für Fleisch. Abgepackte Fleischprodukte und Produkte aus Konserven, wie Leberwurst aus der Dose, müssen zunächst umgefüllt werden. Auch mariniertes oder gebratenes Fleisch können Sie problemlos einfrieren. Die niedrigen Temperaturen erhöhen die Haltbarkeit erheblich, da Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze nicht weiterwachsen können. Sie befinden sich allerdings nur in einer Art Ruhezustand. Das heißt: Steigen die Temperaturen beim Auftauen an, vermehren sich die Mikroorganismen wieder.

Die Qualität erhalten Sie am besten, wenn Sie das Fleisch möglichst schnell einfrieren – viele Gefrierschränke sind dafür mit einem Schnellgefrierfach ausgestattet. Außerdem sollten Sie die einzelnen Packungen dabei nicht übereinander stapeln.

Kann man Fleisch auftauen und wieder einfrieren? Theoretisch ist auch das möglich, wenn das Fleisch sorgsam behandelt wurde und zu keinem Zeitpunkt zu hohen Temperaturen ausgesetzt war. Fachleute raten aber davon ab, da das Risiko zu hoch wäre, dass sich Krankheitserreger in den Produkten nach dem Auftauen vermehrt haben.

Die folgenden Zeitangaben setzen voraus, dass Ihr Tiefkühlgerät eine Temperatur von etwa -18 Grad Celsius hat und dass das Fleisch in einem Behältnis eingefroren wurde, das speziell für das Einfrieren gedacht ist. Das sind entweder Gefrierbeutel oder verschließbare Gefrierdosen. Andere Verpackungen, wie beispielsweise von bereits fertig abgepacktem Fleisch, halten den Temperaturen nicht ausreichend stand und sollten nicht verwendet werden.

Wenn Sie ganze Tiere – Hühner, Enten oder Gänse – frisch kaufen, sollten Sie diese vor dem Einfrieren ausnehmen und küchenfertig vorbereiten.

Schweinefleisch, Rinderfilet oder Putenfleisch einfrieren – die Grundregeln sind immer dieselben:

• Die Haltbarkeit beachten: Solange die Fleischqualität einwandfrei und bei verpacktem Fleisch und Geflügel das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht überschritten ist, können Sie es auch nach ein oder zwei Tagen im Kühlschrank noch einfrieren. Das hat keinen Einfluss darauf, wie lange das Fleisch eingefroren haltbar ist. Besser ist es aber, Fleisch und Geflügel so schnell wie möglich einzufrieren, also sobald absehbar ist, dass Sie es nicht direkt verbrauchen werden.
• Sauerstoff vermeiden: Achten Sie darauf, dass die Behälter eine passende Größe haben – je weniger Luft zwischen Fleisch und Deckel ist, desto länger ist das Fleisch eingefroren haltbar. Aus Gefrierbeuteln sollten Sie die Luft vorm Verschließen herausstreichen.
• Vorbereitet ins Gefrierfach: Im Kühlschrank sind Gulasch und Hackfleisch kürzer haltbar als große Fleischstücke, da die Produkte insgesamt mehr Oberfläche haben, die eine Angriffsfläche für Erreger bietet. Wie lange Sie Fleisch einfrieren können, ist hingegen unabhängig von der Form und Größe, da Erreger sich in der extremen Kälte ohnehin nicht vermehren. Sie können Fleisch und Geflügel also direkt vor dem Einfrieren in die Portionsgrößen schneiden, die Sie später benötigen.

Nicht jedes Produkt lässt sich gleich gut einfrieren, es gibt einige Dinge zu beachten. Wichtig zu wissen: Legen Sie das Fleisch neben und nicht auf anderes Gefriergut. So vermeiden Sie, dass dieses durch die Wärme der neuen Produkte antaut.

Die meisten Schalen und Folien, in denen Sie das Fleisch im Handel kaufen, sind nicht für extrem niedrige Temperaturen geeignet. Verpacktes Fleisch sollten Sie daher in einen Gefrierbeutel oder in eine Gefrierdose legen. Dafür müssen Sie das Fleisch nicht vorher abwaschen. Die Ausnahme sind unbeschädigte Vakuumverpackungen. Darin können Sie Fleisch direkt einfrieren.

Lassen Sie gegartes Fleisch oder Geflügel unbedingt vollständig abkühlen, bevor Sie es einfrieren. Übrigens: Es ist besser, wenn das gegarte Fleisch vor dem Einfrieren wenig oder gar nicht gewürzt ist, da viele Gewürze in der Tiefkühltruhe ihren Geschmack verändern.

Alle Fleischarten und -zubereitungen können eingefroren werden. Manche Produkte büßen aber stark an Geschmack ein oder ihre Konsistenz verändert sich – diese Produkte sind daher schlecht für die Kühltruhe geeignet. Dazu gehören zum Beispiel Bratwürste, Leberkäse, Speck und Schinken.

Nach Ablauf des empfohlenen Zeitraums sollten Sie eingefrorenes Fleisch und Geflügel nicht mehr auftauen und verzehren. Denn der Befall mit Krankheitserregern ist nicht immer zu erkennen. Auch wenn die Produkte nach dem Auftauen komisch aussehen, riechen oder eine andere Konsistenz haben, sind sie verdorben und sollten weggeworfen werden, auch wenn Sie erst kurze Zeit eingefroren waren. Anders sieht das mit Gefrierbrand aus, den Sie an einer weißlich oder bräunlich verfärbten Oberfläche erkennen. Das passiert zum Beispiel, wenn der Gefrierbeutel ein Loch hatte und Luft ans Fleisch gekommen ist. Dort trocknet es aus und wird zäh. Diese Bereiche können Sie bei der Verarbeitung einfach entfernen. Gesundheitsschädlich ist Gefrierbrand nicht. Er sagt nichts darüber aus, ob Sie das Fleisch zu lange eingefroren haben.