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Gesundheitsmagazin

Lebensmittel

Ob Garten, Balkon oder Topf: So gelingt die Gemüse-Zucht

Veröffentlicht am:18.03.2021

5 Minuten Lesedauer

Aktualisiert am: 19.02.2024

Gärtnern macht glücklich, das ist sogar wissenschaftlich belegt! Und noch etwas steht fest: Der grüne Daumen wird überschätzt. Alle, die Gemüse und Kräuter anbauen möchten, schaffen das! Auch ohne Erfahrung und sogar ohne Garten.

Eine Frau gießt junge Gemüsepflanzen in einem Hochbeet auf dem Dach.

© iStock / simonkr

Darum ist Gärtnern gesund für uns und die Umwelt

Ob großer Garten, kleines Beet, Pflanzkasten oder Blumentopf – mit der richten Pflege können Sie auf noch so kleinem Raum Gemüse und Kräuter anbauen. Das ist nicht nur ein erfüllendes Hobby, sondern nützt auch Ihrer Gesundheit. Denn: Gemüse aus eigenem Anbau enthält keine Pestizide, dafür mehr Vitamine und noch viel mehr Geschmack. Und auch der Umwelt tut es gut. Menschen, die gärtnern und Gemüse selbst anbauen, helfen dabei, das Klima aktiv zu schützen. Das betont auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Gärtnern: Tipps für Balkon, Fensterbank und Garten

Sie besitzen einen großen Garten? Prima! Das sind natürlich beste Voraussetzungen für eine reiche Gemüseernte und ein buntes Blumenmeer. Und jetzt dürfen Sie sich sogar noch mehr freuen: Eine Studie hat nämlich nachgewiesen, dass Gartenbesitzerinnen und -besitzer die glücklicheren Menschen sind. Wer im Garten an der frischen Luft ist, profitiert auf viele Arten: Die Fitness verbessert sich und die Zufriedenheit steigt.

Alle, die keinen eigenen Garten besitzen, müssen aber keineswegs Trübsal blasen: Auch auf dem Balkon oder sogar in der Wohnung lässt sich eine hübsche Ernte einfahren. Wer es gesellig mag, kann in Urban-Garding-Projekten vielen Städten in Gemeinschaftsgärten mitarbeiten oder sich ein Beet mieten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf den Seiten des NABU.

Sie wollen am liebsten sofort loslegen? Für Ihre ersten Pflanzversuche haben wir hier jede Menge Tipps zusammengestellt:

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Erster Schritt: Passendes Gemüse auswählen

Zucchini, Rhabarber, Tomaten oder doch lieber Zwiebeln? Gar nicht so einfach zu entscheiden, welches Gemüse das richtige ist. Hier erhalten Sie einige Informationen, die Ihnen die Auswahl leichter machen. Ganz wichtig dabei: der Unterschied zwischen hartgesottenen und empfindlicheren Gemüsesorten.

Hartgesottenes Gemüse

Ab März können Sie hartgesottene Gemüsesorten direkt in die Erde säen, und die Sache läuft. Selbst wenn der Frost noch einmal zuschlägt, was vor den Eisheiligen im Mai durchaus vorkommen kann.

Welches Gemüse es Ihnen so einfach macht? Hier ist eine Liste mit Sorten, die Sie ohne Sorge im Frühjahr in die Erde bringen können:

  • Zwiebel
  • Frühlingszwiebel
  • Schalotte
  • Lauch
  • Spinat
  • Rettich
  • Radieschen
  • Karotte
  • Erbsen
  • Bohnen
  • Rote Bete

Empfindlicheres Gemüse

Ihr Lieblingsgemüse steht nicht auf der Liste? Dann könnte es sein, dass es mehr Zuwendung – und Wärme – benötigt. Frost ist dann eine große Gefahr für die zarten Wurzeln und Keimlinge. Für Sie als Gärtnerin oder Gärtner bedeutet das, das Gemüse vorzuziehen, bevor es ins Freie darf.

Kälteempfindlich sind beispielsweise:

  • Salate
  • Tomate
  • Gurke
  • Paprikaschote
  • Peperoni
  • Aubergine
  • Zucchini
  • Kürbis
  • Melone
  • Kohlsorten wie Kohlrabi, Brokkoli, Blumenkohl

Tipp: Wer keine Zeit und Lust auf das aufwändigere Vorziehen des Gemüses hat, kann natürlich im Gartencenter Jungpflanzen kaufen und diese dann direkt nach den Eisheiligen in die Erde pflanzen.

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Gemüse vorziehen: Einfach erklärt

Sie möchten Samen selbst aussäen und ihre Pflänzchen wachsen sehen? Dann sollten Sie früh damit anfangen, die zarten Pflänzchen vorzuziehen, wenn diese nicht zu den hartgesottenen Sorten gehören, denen Frost nichts anhaben kann.

Wie das Vorziehen geht, erklären wir Ihnen hier.

Den richtigen Zeitpunkt wählen

Dunkle Wintertage lassen die Vorfreude auf Gartenarbeit im Frühjahr wachsen. Aber bitte nicht ungeduldig werden und mit der Anzucht zu früh starten. Kleine Keimlinge mögen es warm, feucht und schön hell. Selbst wenn es auf der Fensterbank über der Heizung stets kuschelig warm ist, bringt es nichts, im tiefsten Winter mit der Anzucht zu beginnen. Genügend Licht für Ihre Pflanzen ist erst ab Ende Februar oder Anfang März vorhanden.

Sorten mit längerer Keimdauer, wie Auberginen oder Paprika, können Sie aber auch schon im Februar vorziehen. Empfehlungen zu Beginn, Temperatur und Lichteinflüssen finden Sie oft auf dem jeweiligen Samentütchen.

Das richtige Gefäß finden

Die Samentütchen liegen bereit und warten auf ihren Einsatz? Dann haben wir hier einen besonderen Nachhaltigkeitstipp für Sie, zu dem auch der Naturschutzbund rät: Nutzen Sie doch einfach leere Eierkartons und Eierschalen! Befüllen Sie die Eierschalen mit ein wenig Anzuchterde (Tipps zur richtigen Wahl finden Sie im nächsten Abschnitt) und verteilen Sie einige wenige Samen darauf. Setzen Sie die Eierschalen dann wieder zurück in den Eierkarton, wo sie gut und sicher aufbewahrt sind. Für noch mehr Nachhaltigkeit: Sie können die Eierschalen später einfach mit den Keimlingen in die Erde pflanzen, da sie biologisch abbaubar sind und gleichzeitig als Dünger dienen. Bevor es aber so weit ist, fühlen sich Ihre Samen im Eierkarton auf der Fensterbank am wohlsten.

Ein Eierkarton ist mit leeren Eierschalen befüllt, aus denen kleinen Keimlinge sprießen.

© iStock / visualspace

Dünger inklusive: Statt in Ton- oder Plastiktöpfchen lässt sich Gemüse auch in Eierschalen vorziehen.

Die richtige Erde auswählen

Im Gartencenter erhalten Sie spezielle Anzuchterde. Das Besondere daran ist der geringe Nährstoffanteil. Dieser sorgt dafür, dass die Wurzeln sich mehr nach den Nährstoffen strecken müssen. Auf diese Weise entwickeln sie ein kräftiges und weit verzweigtes Wurzelwerk. Wichtig im Sinne der Nachhaltigkeit: Die Anzuchterde sollte torffrei sein. Torf macht die Erde zwar locker und speichert Wasser. Doch für die Gewinnung des Torfs müssen Moore trockengelegt, abgebaut und zerstört werden.

Die Erde steht bereit? Dann dürfen Sie nun den feinen Samen sehr vorsichtig in die Erde drücken – nicht eingraben. Größere Körner fühlen sich hingegen unter einer dünnen Schicht Erde wohler.

Pikieren nicht vergessen

Wie schön es ist, wenn erste zarte Pflänzchen aus der Erde ragen! Diese dürfen Sie erst einmal ganz in Ruhe lassen – aber selbstverständlich feucht halten. Wenn die Pflanzen ihr Keimblattstadium überstanden haben und sich die ersten echten Blätter zeigen, ist es aber Zeit, die Pflanzen zu pikieren. Das heißt, dass Sie sie mit einem größeren Abstand voneinander pflanzen sollten, am besten aber in eigene Töpfe. Wenn Sie das nicht tun, stören sich die Pflanzen gegenseitig. Sie hindern sich am Wachsen und gehen ein.

Ab ins Freie: Aber erst nach den Eisheiligen

Im Topf werden sich Ihre Gemüsepflanzen nun richtig wohlfühlen und gedeihen. Sind die Eisheiligen im Mai erst einmal überstanden, dürfen sie nun raus ins Freie. Das kann der eigene Garten sein oder aber auch ein sonniges Plätzchen auf dem Balkon oder der Terrasse.

Informieren Sie sich nun noch einmal gut, wie Sie Ihre Gemüsesorte pflegen müssen, damit Sie bestens wächst und hoffentlich eine schöne Ernte zulässt. Manche Pflanzen benötigen volle Sonneneinstrahlung, andere mögen den Schatten.

Wir wünschen viel Spaß beim Gemüsezüchten – und natürlich auch beim Verzehren. Guten Appetit!

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