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Bubble Tea: Trendgetränk mit gesundheitlichen Risiken

Veröffentlicht am:05.09.2022

4 Minuten Lesedauer

Das kunterbunte Mixgetränk aus Tee, Fruchtsirup und den namensgebenden Bubbles ist in Deutschland wieder angesagt wie nie. Welche Zutaten problematisch sind und warum das Getränk für Kleinkinder tabu ist. Außerdem: ein gesundes Bubble-Tea-Rezept.

Zwei Hände tragen zwei ungesunde Bubble Tea in To-go-Bechern.

© iStock / Boyloso

Aus was besteht Bubble Tea?

Schon in den 1980er-Jahren wurde Bubble Tea in Taiwan erfunden. Ursprünglich war es ein Mix aus Tee, Milch und Eis, der beim Schütteln die namensgebenden Bläschen (Bubbles) auf der Oberfläche gebildet hat. Erst später wurden die heute bekannten Kügelchen aus Tapioka hinzugefügt. Auf dem asiatischen Festland und in den USA wurde Bubble Tea in den 1990er-Jahren bekannt. Die Welle schwappte vor etwa zehn Jahren nach Deutschland. Seitdem ist der quietschbunte Drink aus Asien auch hier vor allem bei Teenagern Kult. 

Die Basis des Getränks ist grüner oder schwarzer Tee. In Bubble-Tea-Shops kann die Kundschaft die Teesorte auswählen. Auch der Rest des Getränks lässt sich nach individuellen Wünschen zusammenstellen. Es gibt Bubble Tea beispielsweise in der Fruchtvariante oder mit Milch, Joghurt, Kakao oder Kaffee. Das Getränk kann außerdem warm oder kalt getrunken werden.

In der Regel wird Bubble Tea eisgekühlt und in der Fruchtvariante konsumiert. Der Fruchtgeschmack wird durch die Zugabe von Sirup erzeugt. Das gewisse Extra kommt durch die geleeartigen Bubbles.

Bei den Bubbles kann der Kunde zwischen drei Varianten auswählen:

  • Tapioka-Perlen: Diese Bubbles sind der Klassiker. Sie bestehen aus Stärke, die aus der relativ geschmacksneutralen Maniokwurzel gewonnen wird. Die Stärke wird mit Wasser, Sirup oder Zucker verrührt, zu kleinen Kugeln geformt und gekocht. Die Masse, die entsteht, entspricht einer gummiartigen Masse mit zähem Kern. Schwarz werden die Kugeln, weil Sirup oder Zucker zugesetzt werden, die beim Kochen karamellisieren.
  • Popping Bobas: Diese Bubbles sind mit Fruchtsirup gefüllt. Sie zerplatzen im Mund, wenn man auf sie beißt.
  • Jellys: Bei Jellys handelt es sich um bissfeste Geleestücke, die ähnlich wie Gummibärchen im Mund zerkaut werden können. Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Farben.
Rohe Tapioka-Perlen in einer Schale für Bubble Tea.

© iStock / Julio Ricco

Für einen selbst gemachten Bubble Tea braucht es Tapioko-Perlen. Diese werden gekocht und abgespült ins Getränk gegeben und sorgen für das charakterische „Ploppen“ im Mund.

Ist Bubble Tea gesund oder ungesund?

Um das farbenfrohe Getränk aus Fernost ranken sich eine Menge Mythen. Mal wird Bubble Tea als giftig, als krebserregend und dann wieder im Gegenteil als gesund bezeichnet. Was ist dran an diesen Zuschreibungen?

Bubble Tea ist zwar nicht krebserregend oder giftig, aber auch alles andere als gesund. Zunächst ist das Teegetränk eine gewaltige Kalorienbombe. Wie viele Kalorien ein Bubble Tea hat, hängt von der Größe des Getränks und den im Shop gewählten Zutaten ab. Ein Becher mit 0,3 Litern enthält zwischen 300 und 500 Kilokalorien. Dafür verantwortlich sind die stark zuckerhaltigen Inhaltsstoffe des Bubble Teas. Auf einen Liter kommen durchschnittlich 180 Gramm Zucker. 

Ob mit Honig oder Zucker gesüßt wird, hat nur einen unerheblichen Einfluss auf die Kalorienanzahl. Da der Perlentee meist mit vielen Eiswürfeln serviert wird, ist der stark süße Geschmack beim Trinken abgeschwächt: ein trügerischer Eindruck.

Außerdem enthält Bubble Tea diverse synthetische Zusatzstoffe. Die bunten Farben des Tees werden mit Farbstoffen erzeugt. Zusätzlich kommen künstliche Aromastoffe und Konservierungsstoffe zum Einsatz.

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Für Kinder tabu

Stiftung Warentest konnte nachweisen, dass in bestimmten Geschmackssorten des Teegetränks synthetische Azofarbstoffe enthalten sind. Diese stehen im Verdacht, zu Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefiziten bei Kindern zu führen. Sind diese Azofarbstoffe in verpackten Lebensmitteln enthalten, müssen die Produkte mit dem Warnhinweis „Kann Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“ versehen sein. Diese Pflicht besteht im Bubble-Tea-Shop allerdings nicht, da sie an der Theke verkauft zu den unverpackten Lebensmitteln zählen.

Ein potenziell lebensbedrohliches Gesundheitsrisiko betrifft vor allem kleine Kinder unter vier Jahren. Diese können sich an den flutschigen Kugeln im Tee verschlucken. Im schlimmsten Fall besteht Erstickungsgefahr, wenn die Bubbles beim Verschlucken in die Lunge eindringen. Begünstigt wird das durch den gängigen Konsum des Tees über breite Strohhalme, mit denen die Bubbles eingesaugt werden können. Beim Saugen am Strohhalm entsteht ein Unterdruck im Rachenraum. So kann der Kehlkopfdeckel angehoben werden. Die Folge: Die Luftröhre, die normalerweise beim Schlucken geschlossen ist, öffnet sich. Kleine Kinder sind besonders gefährdet, da bei ihnen eine erhöhte Erstickungsgefahr bei Fremdkörpern besteht, die in etwa so groß sind wie die Bubbles. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt deswegen, Kindern unter vier Jahren keinen Bubble Tea trinken zu lassen. Wenn sie es doch tun, sollte auf den Strohhalm verzichtet werden. 

Ebenfalls relevant für Kinder, Jugendliche und koffeinempfindliche Personen: Bubble Tea ist meist koffeinhaltig. Je nach individueller Zusammenstellung des Getränks kann er doppelt so viel Koffein wie Cola enthalten.

Achtung bei Allergien!

Bei Unsicherheiten, was bestimmte Inhaltstoffe angeht, sollten Sie stets nachfragen.

Eine Zutatenliste ist bei nicht verpackter Ware nicht erforderlich: Personen mit einer Allergie auf Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffe sollten vorsichtshalber immer beim Verkaufspersonal nachfragen.

Bubble Tea selber machen

Sie haben Lust auf einen Bubble Tea, der weniger Kalorien als gekaufter und keine künstlichen Aromen und Farbstoffe enthält? Einen Bubble Tea selbst zuzubereiten ist gar nicht schwer. Probieren Sie es zum Beispiel mit diesem Rezept aus: Bubble-Eistee mit Orangensaft, Apfelsaft und Schwarztee.

Wenn Sie den Bubble Tea nicht nur für Erwachsene, sondern auch für ältere Kinder oder Jugendliche zubereiten, können Sie den Schwarztee mit einer Teesorte ohne Koffein ersetzen. Zum Beispiel Früchtetee oder Kräutertee.

Zutaten für 2 Portionen

  • 150 ml Orangensaft
  • 40 g Tapiokaperlen aus dem Asia-Markt
  • 200 ml Schwarzer Tee (1 Beutel)
  • etwas Zitronensaft
  • 100 ml Apfelsaft
  • 6–8 Eiswürfel
  • Süßen nach Geschmack

Zubereitung

  1. Den Orangensaft mit 200 ml Wasser zum Kochen bringen. Die Tapioka-Perlen hinzugeben und mit Deckel etwa 50 bis 60 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen.
  2. 200 ml Schwarztee aufbrühen.
  3. Abgekühlte Tapioka-Perlen in einem Sieb unter Wasser abspülen und auf zwei Gläser verteilen.
  4. Mit einem Cocktailmixer Schwarztee, etwas Zitronensaft, Apfelsaft und Eiswürfel mixen. Je nach Wunsch mit etwas Honig oder Zucker süßen. Auf die Tapioka-Perlen gießen.

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