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Wozu brauchen wir Jodsalz?

Veröffentlicht am:17.04.2023

4 Minuten Lesedauer

Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement für den Menschen und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Viele nehmen jedoch zu wenig Jod zu sich. Eine gute Jodquelle ist in Maßen eingesetztes jodiertes Speisesalz.

Eine Gemüsepfanne auf dem Herd wird mit Jodsalz gewürzt.

© iStock / Floriana

Warum ist Salz mit Jod besser als ohne?

Die Auswahl im Supermarkt ist groß: grobkörniges Meersalz, flockiges Fleur de Sel, rosafarbenes Steinsalz aus dem Himalaya, herkömmliches Tafelsalz oder Jodsalz. Sollte man bei diesem Angebot nun zu Salz mit oder ohne Jod greifen? Eines vorweg: Die verschiedenen Salzarten unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und auch geschmacklich kaum voneinander. Es sei denn, es handelt sich um Salzmischungen mit Kräutern oder Gewürzen oder um geräuchertes Salz. Für die Gesundheit ist es sogar völlig unerheblich, ob Sie ein günstiges „Standardsalz“ oder ein meist viel teureres „Gourmetsalz“ verwenden. Wichtig für die Gesundheit ist in erster Linie: Enthält das Salz Jod?

Jod: essenzielles Spurenelement

Jod ist ein Spurenelement. Es ist ein chemisches Element, das in der Natur und im Körper nur in sehr geringen Mengen – in Spuren – vorkommt. Jod ist für die menschliche Gesundheit unentbehrlich. Es wird für die Bildung der Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin benötigt, die viele Prozesse im Körper steuern. Alle Organe und Nerven sind auf Jod angewiesen. Spurenelemente kann der menschliche Körper nicht selbst bilden, deshalb müssen sie in ausreichender Menge mit der Nahrung aufgenommen werden.

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Welche Nahrungsmittel enthalten Jod?

Jod kommt zwar in vielen Nahrungsmitteln vor, aber der Jodgehalt einzelner Lebensmittel kann regional stark schwanken: Wie viel Jod ein Agrarprodukt enthält, hängt auch davon ab, wie viel Jod im Boden vorkommt, auf dem Pflanzen wachsen oder Tiere weiden. In Deutschland ist der Jodgehalt im Boden gering – und damit auch in deutschen Agrarprodukten. Meeresfische und Meeresfrüchte dagegen enthalten viel Jod. Sie werden jedoch zu wenig gegessen, um maßgeblichen Einfluss auf die Jodversorgung zu haben. Der natürliche Jodgehalt der bei uns erzeugten Lebensmittel reicht somit nicht aus, um die deutsche Bevölkerung ausreichend mit Jod zu versorgen. Jodiertes Salz ist daher eine gute Möglichkeit, den Jodgehalt von Nahrungsmitteln und Speisen zu erhöhen.

Eine Zusammenstellung verschiedener Seefische und Tintenfische sowie Muscheln, Krustentiere und Fischrogen auf Schieferplatten.

© iStock / Olesia Shadrina

Seefische und Meeresfrüchte haben von Natur aus einen hohen Jodgehalt.

Der Jodbedarf des Menschen

Der individuelle Jodbedarf schwankt im Laufe des Lebens und hängt unter anderem von Alter, Wachstum, dem Kalorienumsatz und besonderen Stoffwechselanforderungen ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Jugendlichen ab 15 Jahren und Erwachsenen bis 51 Jahren eine Zufuhr von 200 Mikrogramm Jod am Tag, älteren nur noch 180 und Schwangeren 230 – bei ihnen ist eine ausreichende Jodversorgung wichtig, um Funktions- und Entwicklungsstörungen beim Baby vorzubeugen. Zum Vergleich: Ein Liter deutsche Kuhmilch enthält je nach Erzeugungsart und Herkunft rund 100 bis 150 Mikrogramm Jod pro Liter, 200 Gramm Kabeljau bis zu 457 Mikrogramm.

Was ist Jodsalz?

Jod kommt auch natürlicherweise im Salz vor, allerdings nicht in so hoher Konzentration, wie es für eine Verbesserung der Jodversorgung der Bevölkerung notwendig wäre. Wichtig ist daher die Verwendung von Salz, dem Jod zugesetzt wurde. Beim Einkauf können Sie außer auf den Hinweis „jodiert“ auch auf Angaben wie „mit Jod versetzt“ oder „angereichert mit Jod“ achten, um sicherzustellen, dass das Salz ausreichend Jod enthält.

Die Jodmenge, die dem Salz zugesetzt werden darf, ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Sie beträgt 15 bis 25 Mikrogramm Jod pro Gramm Salz. Das ist im unteren Bereich der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation von 20 bis 40 Mikrogramm pro Gramm. Obwohl sich die Jodversorgung in Deutschland über die letzten Jahrzehnte verbessert hat, sind die Werte des durchschnittlich aufgenommenen Jods derzeit leicht rückläufig. Das liegt zum einen daran, dass der Salzkonsum in Deutschland reduziert werden konnte, aber auch daran, dass die Lebensmittelhersteller weniger Jodsalz verwenden. Deshalb wird von Fachleuten derzeit diskutiert, ob eine Anhebung des Grenzwertes von 25 auf 30 Mikrogramm pro Gramm Salz sinnvoll ist.

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Ist Jodsalz gesund?

Zu viel Salz ist nie gesund, egal ob Jodsalz oder Tafelsalz. Ein zu hoher Salzkonsum erhöht das Risiko für Bluthochdruck und damit auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Deutschland verzehren viele Menschen nach wie vor zu viel Salz. Es geht also nicht darum, mehr Salz zu verwenden, sondern ausschließlich Jodsalz: sowohl im Haushalt als auch in der Lebensmittelproduktion.

Kann man über jodiertes Speisesalz zu viel Jod aufnehmen?

Beim maßvollem Verzehr von Jodsalz ist nicht zu befürchten, dass ein Überschuss an Jod über die Nahrung aufgenommen wird. Eine tägliche Aufnahme von maximal 500 Mikrogramm Jod gilt noch als unbedenklich und das auch für Menschen, die generell empfindlich auf Jod reagieren. Diese Menge wird bei einer normalen Ernährung nicht überschritten – auch nicht durch die Verwendung von Jodsalz. Manche Meeresalgen hingegen können extrem jodhaltig sein und zu einem Jodüberschuss führen. Das bedeutet, die tägliche Jodzufuhr liegt über 1.000 Mikrogram. Ein solcher Jodüberschuss kann bei manchen Menschen zu Problemen mit der Schilddrüse führen.

Worauf sollte ich achten, wenn ich meinen Salzkonsum einschränken muss?

Menschen mit Bluthochdruck oder solche, die aus anderen Gründen auf ihren Salzkonsum achten müssen oder wollen, sollten ausschließlich, aber sparsam Jodsalz verwenden und ausreichend Lebensmittel mit hohem Jodgehalt verzehren. Das sind vor allem die schon erwähnten Meeresfische oder Meeresfrüchte, die ein bis zwei Mal pro Woche auf dem Speiseplan stehen sollten. Weniger, aber immer noch relativ viel Jod enthalten Milch und Milchprodukte. Ob eine zusätzliche Einnahme von Jod in Form von Tabletten oder anderen Nahrungsergänzungsmitteln für Sie sinnvoll ist, sollten Sie mit einem Arzt oder einer Ärztin abklären.

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