Lebensmittel
Kräuteröl selber machen: Leckere Rezepte für Rosmarinöl, Knoblauchöl und Co.
Veröffentlicht am:29.08.2023
4 Minuten Lesedauer
Es schmeckt köstlich an Salaten, auf Pizza, an Pasta und Gemüse: Kräuteröl verleiht Ihrer Küche eine besondere Note. Und das Beste: Sie können Kräuteröl ganz einfach selbst herstellen. Mit diesen Tipps bleibt das Öl länger haltbar.
Was ist Kräuteröl?
Kräuteröl ist normales Speiseöl, dem Kräuter zugesetzt werden. Das Öl konserviert das Aroma frischer Kräuter wie Rosmarin, Thymian oder Bärlauch, der nur für kurze Zeit Saison hat. Im Öl halten Geschmack und Aroma der Kräuter lange an. Selbst gemachtes Kräuteröl eignet sich als Würze für Salatdressings, Marinaden, zum Kochen, Braten oder Grillen. Ob scharf, mediterran oder fruchtig: Kräuteröl passt zu fast allen Speisen. Sie können es für den eigenen Bedarf ansetzen oder – als kleine Aufmerksamkeit aus der Küche – einfach verschenken. Mit zwei Hauptzutaten ist Kräuteröl im Handumdrehen selbst gemacht: Frische Kräuter aus dem eigenen Garten oder vom Markt sowie ein hochwertiges Öl.
Welches Öl eignet sich für selbst gemachtes Kräuteröl?
Als Grundlage eignet sich natives, kalt gepresstes Olivenöl am besten. „Kalt gepresst“ heißt: Das Öl wurde rein mechanisch ohne Wärmezufuhr direkt aus den Oliven hergestellt. Es gibt auch „Natives Olivenöl extra“. Der Zusatz „extra“ bedeutet, dass das Öl aus der ersten Pressung stammt. „Nativ“ heißt so viel wie „schonend hergestellt.
Eine gute Basis sind auch geschmacksneutrale Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Sie enthalten essenzielle ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure (Omega-6-Fettsäure) und Alpha-Linolensäure (Omega-3-Fettsäure).
Welche Kräuter können selbst gemachtem Kräuteröl Geschmack verleihen?
Bei den Zusätzen dürfen Sie kreativ werden: Wer Schärfe liebt, fügt dem Kräuteröl Chilischoten bei. Wer Knoblauch mag, verfeinert das Würzöl mit zwei bis drei Zehen der deftigen Knolle. Auch Zitronen- oder Orangenschale, Koriander- oder Pfefferkörner geben ihr Aroma an das Öl ab.
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Zubereitung
Geben Sie die Würzzutaten in eine Glasflasche. Dann füllen Sie das Öl etwa bis zur Mitte des Flaschenhalses ein – am besten gelingt das mit einem Trichter. Der Inhalt muss vollständig von Öl bedeckt sein.
Stellen Sie die verschlossene Flasche auf die Fensterbank und schütteln Sie diese täglich einmal.
Lassen Sie das Öl zwei bis drei Wochen ziehen.
Gießen Sie das Öl durch ein Sieb und füllen Sie das fertige Kräuteröl in eine saubere Glasflasche ab, die luftdicht schließt. Wichtig: Auch wenn Kräuterzweige dekorativ aussehen, sollten Sie sie entfernen, sobald das Öl diese nicht mehr komplett bedeckt. Sie können sonst schnell schimmeln.
Dieses Basisrezept können Sie nach Ihrem Geschmack variieren. Wenn Sie Rosmarinöl selber machen möchten, verwenden Sie fünf bis sechs Stängel Rosmarin für einen halben Liter Öl.
Für Minzöl legen Sie zwei bis drei Stängel Pfefferminze ein. Achtung: Das Kräuteröl ist ein Würzöl und nicht zu verwechseln mit dem ätherischen Öl der Pfefferminze, das etwa bei Erkältungen Anwendung findet.
Wer ein mediterranes Kräuteröl selber machen möchte, nimmt eine Mischung verschiedener Kräuter, etwa Rosmarin-, Thymian-, und Oregano-Zweige. Öl mit feinem Bärlauch-Aroma erhalten Sie mit 100 g Bärlauch auf 500 ml Öl. Für selbstgemachtes Basilikumöl verwenden Sie ebenfalls 100 g frisches Basilikum für 500 ml Öl.
Mediterranes Kräuteröl selber machen
Ein mediterranes Kräuteröl für Gemüse und zum Dippen mit Baguette.
Zutaten
- 500mlÖl
- 2Rosmarinzweige
- 2Thymianzweige
- 2Bohnenkrautstängel
- 2Oreganostängel
Knoblauchöl selber machen
Ein Rezept für pikantes Chili-Knoblauch-Öl, das Sie an Knoblauch-Fans verschenken können.
Zutaten
- 500mlÖl
- 5Knoblauchzehen, in Scheiben oder Stifte geschnitten
- 4getrocknete kleine Chilischoten
Zitrusöl selbst herstellen
Das Kräuteröl mit frischem Aroma passt gut zu Salaten oder gegrilltem Fisch.
Zutaten
- 500mlÖl
- 1abgeriebene Schale von Bio-Zitrone
- 9Thymianzweige
Kräuteröl selber gemacht: Tipps für gutes Gelingen
- Die verwendeten Flaschen müssen gut schließen, damit keine Luft eindringt. So können sich Mikroorganismen nicht vermehren.
- Verwenden Sie frische Kräuter, die einwandfrei sind. Welke oder beschädigte Blätter werfen Sie weg.
- Sie haben keine frischen Kräuter zur Hand? Auch mit getrockneten Gewürzen können Sie Kräuteröl ansetzen, diese Öle sind oft sogar noch aromatischer.
- Kräuter waschen oder nicht? Einerseits büßen die Blätter durch das Waschen an Aroma ein. Außerdem schimmeln feuchte Kräuter in der Flasche schneller. Für das Waschen spricht, dass Sie Staub und Schmutz entfernen, der sonst im Öl landet. Wenn Sie die Gewürze waschen, sollten Sie sie gut trocknen lassen – am besten über Nacht.
- Verwenden Sie Flaschen mit weitem Hals. So lassen sich die Kräuter problemlos wieder entfernen und Sie müssen das Öl nicht absieben.
- Als Mitbringsel sieht das Öl in einer durchsichtigen Flasche mit einem Zweig der eingelegten Kräuter hübsch aus. Haltbarer ist das Öl, wenn Sie die Einlage entfernen – dann können Sie es etwa sechs Monate lang genießen. Verbleiben die Kräuter in der Flasche, liegt die Haltbarkeit bei circa drei Monaten.
Wie lange hält sich selbst gemachtes Kräuteröl?
Ratsam ist, kleine Mengen an Kräuteröl herzustellen, die Sie zügig verbrauchen. Machen Sie den Schnuppertest: Schnuppern Sie an der Flasche, bevor Sie das Öl verwenden. Wenn es ranzig riecht, entsorgen Sie es besser.