Lebensmittel
Lebensmittel einfrieren: Das sollten Sie beachten
Veröffentlicht am:20.07.2021
4 Minuten Lesedauer
Lebensmittel einzufrieren ist eine beliebte und oft auch nachhaltige Möglichkeit, die Nahrungsmittel vor der Mülltonne zu retten oder sie haltbar zu machen. Trotzdem sind nicht alle Lebensmittel für die Tiefkühltruhe geeignet. Worauf Sie beim Einfrieren achten sollten, erfahren Sie hier.
Richtig tiefkühlen: So geht's
Das Einfrieren von Lebensmitteln verlängert nicht nur ihre Haltbarkeit, es ist auch eine praktische Art der Konservierung, bei der viele gesunde Nähr- und Inhaltsstoffe erhalten bleiben. Damit sich die Lebensmittel nach dem Auftauen allerdings auch zur weiteren Verarbeitung eignen, sollten Sie folgende Dinge beachten:
- Obst und Gemüse gründlich waschen, putzen und portionieren. Vor dem Einfrieren das Gemüse (außer Spargel) kurz mit heißem Wasser überbrühen (blanchieren). Dadurch werden unerwünschte Mikroorganismen abgetötet und die Farbe und Vitamine des Gemüses bleiben erhalten. Und: Saisonales Obst und Gemüse können Sie eingefroren auch noch im Winter genießen. Denken Sie allerdings daran, dass Sie weder blanchiertes Gemüse noch Rohware würzen oder salzen, denn dies entzieht den Lebensmitteln Wasser.
- Auch Fleisch, Fisch oder Hackfleisch portionieren – so haben Sie beim späteren Kochen oder Braten weniger Aufwand. Geflügel für die Wok-Pfanne lässt sich kleingeschnitten zum Beispiel schneller verarbeiten. Beachten Sie: Fleisch nicht in der gekauften Verpackung einfrieren, da die Folie nicht für Tiefkühltemperaturen produziert wurde – so die Verbraucherzentrale Brandenburg. Unerwünschte Stoffe aus der Verpackung könnten sonst ins Lebensmittel übergehen.
- Perfekt verpackt ist Ihr (Reste)-Essen in wiederverwendbaren Vorratsdosen, die explizit für das Tiefkühlfach ausgelegt sind. Wenig geeignet für Lebensmittel ist das Einfrieren in Alufolie, da Aluminiumbestandteile (solange das Produkt noch nicht gefroren ist) ins Lebensmittel übergehen könnten. Auch leere Verpackungen (zum Beispiel Margarine-Schalen) eignen sich laut Verbraucherzentrale nicht zum Einfrieren, weil auch dadurch Schadstoffe auf Lebensmittel übergehen könnten.
- Perfekt befüllt sind Gefrierbehälter, wenn Sie bis maximal zwei Zentimeter unter dem Rand mit Suppen oder Saucen befüllt sind, denn Flüssigkeiten dehnen sich beim Gefrieren aus. Behälter mit festen Lebensmitteln hingegen sollten so voll wie möglich befüllt werden. Je weniger Luft an das Produkt kommt, desto weniger kann es austrocknen. Wer Lebensmittel in Folie einfriert, zum Beispiel Aufschnitt oder Käse, sollte überschüssige Luft herausstreichen und den Beutel verschweißen oder mit einem Clip gut verschließen.
- Brot und Brötchen lassen sich sehr gut einfrieren, trocknen aber schnell aus und sollten nicht zu lange im Gefrierfach bleiben.
Tipp für Eilige: Meal Prepping
Für alle, die wenig Zeit im Alltag haben, ist das gute alte Vorkochen eine optimale Möglichkeit, um sich trotz Zeitnot ausgewogen und gesund zu ernähren. So können Sie die vorgekochte Suppe vom Wochenende mit zur Arbeit nehmen und dort auftauen. Wer warme Speisen einfrieren möchte, sollte sie allerdings zunächst in kleinen Portionen vorkühlen lassen.
Welche Lebensmittel sollten Sie besser nicht einfrieren?
Viele frische Lebensmittel lassen sich bedenkenlos tiefkühlen, bei manchen muss man allerdings mit so gravierenden Qualitätsunterschieden rechnen, dass sie sich schlichtweg nicht zum Einfrieren eignen. Dazu gehören laut Bundeszentrum für Ernährung folgende Lebensmittel:
- Rohe und gekochte Eier (sie platzen bzw. werden glasig)
- Rohe Kartoffeln (sie werden süß)
- Pudding (wird wässrig)
- Baiser und Makronen (beide werden zäh)
- Wasserreiche Lebensmittel wie Blattsalate, Frischkostsalate, Radieschen, Rettich, rohe Paprika, Gurken, rohe Tomaten, Wassermelonen, ganze Weintrauben, ganze rohe Äpfel, Birnen und Melonen (werden matschig)
- Milchprodukte wie Jogurt, Dickmilch, Saure Sahne und Schmand.
Wie lange dürfen Lebensmittel im Tiefkühler bleiben?
Wer seine Lebensmittel einfrieren möchte, kann nicht immer verhindern, dass die Qualität darunter leidet. Auch in tiefgefrorenen Lebensmitteln finden Abbauprozesse statt, die zum Beispiel Fett ranzig werden lassen.
Um den Überblick zu behalten, sollten Sie eingefrorene Dosen und Behälter mit einem wasserfesten Stift beschriften. Auch ein Bestandsverzeichnis, das Sie an die Tür Ihrer Kühltruhe kleben können, hilft, den Überblick über die eingefrorenen Lebensmittel zu behalten.
Laut Bundeszentrum für Ernährung gilt folgende maximale Lagerdauer:
- Fleisch: 3 bis 12 Monate
- Gemüse: 6 bis 12 Monate
- Obst: 8 bis 12 Monate
- Fertige Speisen: Bis zu 3 Monate
Die Bundeszentrale für Ernährung bietet ein PDF zum Download an, wo Sie Informationen zum Einfrieren von vielen weiteren Lebensmitteln finden, wie etwa Eiweiß, Okras oder Maronen.
Richtig auftauen – So geht’s:
Gefrorene Lebensmittel sollten grundsätzlich zügig verarbeitet werden. Auch wenn Kälte Mikroogranismen abtötet, können sie sich mit steigenden Temperaturen wieder vermehren. Dabei gilt es bei Obst, Gemüse, Fleisch oder Kartoffeln folgendes zu beachten:
- Portioniertes Gemüse müssen Sie nicht auftauen, sondern können es direkt zum Garen in den Topf oder in die Mikrowelle geben.
- Obst lässt sich bei Zimmertemperatur perfekt auftauen.
- Kartoffelprodukte können direkt in den Backofen oder in die Friteuse.
- Backwaren sollten möglichst schnell aufgetaut werden, tiefgekühlte Brötchen können direkt in den Backofen.
- Meeresfrüchte dürfen unaufgetaut mitgegart werden.
Fleisch und Fisch sollten abgedeckt im Kühlschrank aufgetaut werden – oder in der Mikrowelle mit Siebeinsatz. So verhindern Sie die Bildung von Mikroorganismen, die sich in der Auftauflüssigkeit befinden können. Achten Sie außerdem darauf, dass die Auftauflüssigkeit nicht mit anderen Speisen in Berührung kommt.
Gut zu wissen:
Nicht alle aufgetauten Lebensmittel sollten auch wieder eingefroren werden. Aussehen, Geruch und Geschmack sind dabei entscheidend. Vorsicht ist bei Fisch, Fleisch und roheihaltigen Lebensmitteln (Desserts wie zum Beispiel Tiramisu) geboten. Wer Lebensmittel nach dem Auftauen wieder einfriert, sollte sie frühzeitig verbrauchen und dann auch möglichst durcherhitzen.
Was ist Gefrierbrand?
Wenn Sie Lebensmittel einfrieren, kann Gefrierbrand entsehen. Erkennbar ist Gefrierbrand an einer weißen oder bräunlich-roten Verfärbung an der Oberfläche des Lebensmittels. Dabei handelt es sich um eine ausgetrocknete Stelle, die häufig durch eine ungeeignete beziehungsweise beschädigte Verpackung entstanden ist. Das Lebensmittel ist dadurch allerdings nicht verdorben, sondern bleibt nach dem Auftauen oder Garen meist lediglich zäh und ledrig. Bei unempfindlichen Lebensmitteln können Sie die angetrocknete Stelle einfach großzügig wegschneiden.