Lebensmittel
Rohmilch, Weidemilch, pasteurisierte Milch – Milchsorten im Check
Veröffentlicht am:25.01.2024
7 Minuten Lesedauer
Das Angebot an Milchsorten ist riesig: Vollmilch und fettarme Milch, Rohmilch und H-Milch, Weidemilch, Heumilch oder Biomilch. Was die Unterschiede sind und welche Milch für wen besonders geeignet ist.

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Die große Vielfalt der Milchsorten
Die verschiedenen Milcharten unterscheiden sich nach Herstellungsverfahren, Fettgehalt sowie nach Haltung oder Fütterung des Viehs. Eine einzelne Milchsorte kann verschiedene Eigenschaften haben: Eine H-Milch ist möglicherweise gleichzeitig fettarm und bio – oder fettarm und konventionell erzeugt. Oder eine pasteurisierte Milch ist zusätzlich homogenisiert – und so weiter. Ein genauer Blick auf die Verpackung lohnt sich also.
Meistens trinken wir Kuhmilch. Im Lebensmittelfachhandel finden Sie außerdem Schafmilch, Ziegenmilch, Stutenmilch, Büffelmilch oder sogar Kamelmilch. Milch von diesen Tieren wird genauso verarbeitet wie Kuhmilch, beispielsweise pasteurisiert, ultrahocherhitzt oder homogenisiert. Allerdings hat Milch von anderen Tieren andere Fettgehalte. Der Abschnitt zu den Milchsorten nach Fettgehalt bezieht sich deshalb nur auf Kuhmilch. Das gleiche gilt für die Bezeichnungen Heumilch und Weidemilch. Auch hier ist immer Kuhmilch gemeint.
Rohmilch Pasteurisierte Frischmilch, traditionell hergestellt Frischmilch, länger haltbar (ESL-Milch) Ultrahocherhitze Milch (H-Milch) Sterilmilch Homogenisierte Milch Laktosefreie Milch

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Vollmilch Fettarme Milch Magermilch
Heumilch Weidemilch Biomilch
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Die beste Milch? Das hängt vom Bedarf und Geschmack ab
Wer authentischen Geschmack sucht und keiner gesundheitlichen Risikogruppe angehört, greift zur Rohmilch oder Vorzugsmilch. Nicht homogenisierte Milch ist eine gute Alternative für alle, die eine natürliche Milch bevorzugen, aber keine Rohmilch konsumieren möchten. Der Fettgehalt ist ausschlaggebend für den Brennwert – wer sich kalorienarm ernähren möchte, trinkt besser fettarme Milch. Und wer nur selten Milch konsumiert, für den ist H-Milch trotz geschmacklicher Abstriche ideal. Im Sinne des Tierwohls wiederum ist Biomilch oder zertifizierte Weidemilch die naheliegende Wahl. Die Liste ließe sich fortführen – mit dem Ergebnis: die „beste“ Milchsorte gibt es nicht, es ist eine individuelle Entscheidung.
Doch welche Milch ist am besten für die Gesundheit? Milch ist eine gute Quelle für hochwertiges Eiweiß, Calcium sowie die Vitamine B2 und B12. Demgegenüber ist ein zu hoher Anteil an tierischen Fettsäuren in der Ernährung ungesund. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt den täglichen Verzehr von 200 bis 250 Gramm Milch und Milchprodukten wie Joghurt und 50 bis 60 Gramm Käse in Verbindung mit viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukten.
Das ist auch ökologisch sinnvoll. Nutztiere benötigen Futter, dessen Anbau zusätzliche Flächen und Wasser verbraucht. Wiederkäuer setzen außerdem bei ihren Verdauungsvorgängen das klimaschädliche Gas Methan frei. Deshalb hat die Produktion von pflanzlichen Produkten, die direkt vom Menschen verzehrt werden, im Vergleich zur Erzeugung von Milch oder Fleisch grundsätzlich eine bessere Ökobilanz.
Fazit: Ein maßvoller Genuss von Milch ist nicht nur gesund, sondern auch besser für die Umwelt.
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