Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Lebensmittel

Vegane Proteinquelle: Tempeh aus Sojabohnen

Veröffentlicht am:19.03.2024

5 Minuten Lesedauer

Tempeh auf dem Teller sorgt für eine Extraportion an Proteinen – perfekt für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Aber was ist Tempeh eigentlich? Wie schmeckt es und wie bereitet man es zu?

In Scheiben geschnittener Tempeh auf einem dunklen Schneidebrett, daneben aufgeschittener Ingwer und Limette

© iStock / alvarez

Was ist Tempeh?

Tempeh besteht aus fermentierten Sojabohnen und ist in Block-, Fladen- oder Kuchenform erhältlich. Für seine Herstellung werden Sojabohnen zunächst gewaschen, eingeweicht und gekocht. Anschließend bewirken Edelschimmelpilze wie der Rhizopus oligosporus die Fermentation der Sojabohnen. Manchmal werden statt Sojabohnen für die Herstellung von Tempeh auch andere Bohnenarten oder Körner wie Reis, Gerste oder Hirse verwendet. In Deutschland ist eher die Zubereitungsart aus Sojabohnen verbreitet. Tempeh als Lebensmittel stammt vermutlich aus Indonesien und wird dort bereits seit mehreren Jahrhunderten zubereitet und gegessen.

Da Tempeh zum Großteil aus Sojabohnen besteht, hat es einen hohen Nährstoff-, und vor allem Proteingehalt. 100 Gramm Tempeh enthalten 19 Gramm Protein. Deshalb ist es in der vegetarischen und veganen Ernährung als Alternative zu Fleisch geeignet.

Die vegetarische Ernährungspyramide

Bei der vegetarischen Ernährung ersetzen pflanzliche Proteinquellen tierische Produkte.

Die vegetarischen Ernährungspyramide des Bundeszentrums für Ernährung kann Ihnen dabei helfen, sich einen vegetarischen Speiseplan zusammenzustellen, der Sie in ausreichender Menge mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Eier, Milch und Milchprodukte bleiben erhalten, deshalb spricht man auch von ovo-lacto-vegetabiler Kost. Fisch und Fleisch können durch proteinreiche, pflanzliche Lebensmittel wie Tempeh ersetzt werden.

Der Verzehr von Tempeh bringt außerdem gesundheitliche Vorteile mit sich: Durch die Fermentation kann es sich positiv auf die Darmgesundheit und das Immunsystem auswirken und damit eine gesunde und ausgewogene Ernährung unterstützen.

Tempeh liefert B-Vitamine und Mineralien wie Kalzium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Kupfer und Mangan. Die genauen Nährwerte von Tempeh können Sie folgender Tabelle entnehmen:

MineralstoffeGehalt in mg je 100 g des verzehrbaren Anteils
Natrium8
Kalium250
Calcium142
Phosphor240
Magnesium230
Eisen5,0

Was ist der Unterschied zwischen Tofu und Tempeh?

Sowohl Tofu als auch Tempeh werden aus Soja hergestellt. Trotzdem gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den beiden Lebensmitteln, die sich aus der Verarbeitung des Rohprodukts erklären lassen. Für Tofu verwendet man die Sojaflüssigkeit, während Tempeh aus der ganzen Sojabohne entsteht. Tempeh wird klassisch zubereitet, indem man es in Scheiben schneidet und in Öl brät oder frittiert – roh sollte Tempeh nicht auf dem Teller landen. Tofu hingegen lässt sich auch ungebraten verzehren. Tempeh hat von Haus aus eine festere Struktur als Tofu und schmeckt pilzartig und leicht nussig während Tofu eher geschmacksneutral ist.

Tofu oder Tempeh: Was ist besser?

Sowohl Tofu als auch Tempeh sind gute pflanzliche Proteinquellen. Tempeh ist enthält allerdings doppelt so viel Protein wie Tofu. Durch die Fermentation bei der Herstellung von Tempeh werden Proteine aufgeschlossen und dadurch noch besser für den Körper verfügbar. Das erledigt der Pilz, indem er das Protein sozusagen vorverdaut. Der Körper kann bei der Verdauung dann mehr des Nährstoffs aus dem Darm ins Blut aufnehmen (Bioverfügbarkeit). Ein weiterer Vorteil der Fermentation mit Rhizopus oligosporus ist, dass der Edelschimmelpilz andere, für die menschliche Gesundheit schädliche Schimmelpilze verdrängt. 

Tempeh ist außerdem weniger stark verarbeitet als Tofu. Das bedeutet, es durchläuft in der Regel nicht so viele Produktionsschritte und enthält weniger Zusatzstoffe als Tofu.

Passende Artikel zum Thema

Rezept mit Tempeh: Gebratener Rosenkohl mit knusprigem Tempeh

Am besten kommt der nussige Geschmack von Tempeh zur Geltung, wenn es in Öl knusprig gebraten wird. Tipp: Wenn Sie Tempeh einige Zeit vor dem Braten in einer Marinade einlegen, können Sie ihm weitere Geschmacksrichtungen verleihen. Durch seine festere Struktur nimmt Tempeh die Würze der Marinade allerdings nicht ganz so gut auf wie Tofu. 

Dieses Rezept kombiniert das gebratene Tempeh mit saisonalem Gemüse, das Sie immer wieder variieren können.

Ein weißer Teller mit gebratenem Tempeh und Broccoli.

© iStock / VeselovaElena

Tempeh, in Öl gebraten oder frittiert, gibt Gerichten eine extravagante, nussige Note.

Zutaten

4 Portionen
  • 1kgRosenkohl
  • 1BundFrühlingszwiebeln (6 Stück)
  • 1daumengroßes Stück Ingwer (16 g)
  • 2Knoblauchzehen
  • 250gTempeh
  • 2EsslöffelSojaöl
  • 1EsslöffelLimettensaft
  • 4EsslöffelSojasauce
  • 1TeelöffelHonig
  • 1EsslöffelPfeffer

Zubereitung

  1. Bereiten Sie zuerst den Rosenkohl vor: Waschen und entfernen Sie die äußeren Blättchen und den Strunk. Dann die Röschen dritteln.

  2. Waschen und putzen Sie das andere Gemüse. Die Frühlingszwiebeln schneiden Sie in Ringe. Ingwer und Knoblauch werden geschält und fein gehackt oder gerieben.

  3. Schneiden Sie dann das Tempeh in Streifen von circa einem halben Zentimeter Dicke.

  4. Erhitzen Sie das Öl in einer Pfanne und braten Sie die Tempeh-Scheiben auf beiden Seiten goldbraun. Nehmen Sie das Tempeh aus der Pfanne und stellen Sie es beiseite.

  5. Braten Sie anschließend Ingwer und Knoblauch gemeinsam mit dem Rosenkohl goldbraun an. Dann geben Sie die Frühlingszwiebeln dazu und lassen alles kurz anschwitzen. Löschen Sie das Gemüse mit Limettensaft und Sojasauce ab, Honig und Pfeffer dazugeben und garen das Ganze noch einige Minuten weiter.

  6. Am Ende geben Sie das Tempeh dazu, schmecken das Gericht ab und servieren es.

Tipp: Tauschen Sie den Rosenkohl in diesem Gericht beliebig gegen andere Gemüsesorten aus. Auch zusammen mit Brokkoli, Zucchini oder grünen Bohnen schmeckt Tempeh hervorragend. 


Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?