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Thymian – ein Alleskönner in Küche und Hausapotheke
Veröffentlicht am:27.06.2023
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Schon seit Tausenden von Jahren verwenden Menschen Thymian. Kein Wunder: Thymian gilt als Heilpflanze, da er gegen Husten, Heiserkeit oder Halsschmerzen helfen kann. Thymiantee, Bonbons oder Badezusatz lassen sich einfach selbst herstellen.
Thymian: Das sind seine Eigenschaften
Fast jeder hat schonmal mit Thymian in der Küche gearbeitet. Werden Thymianblätter in den Finger zerrieben, steigt dieser typische Geruch in die Nase: etwas bitter, würzig und sehr intensiv. Die kleinen Blätter am holzigen Stiel sind voller ätherischer Öle. An der Pflanze, die 15 – 40 Zentimeter hoch wird, öffnen sich im Sommer kleine rosa- oder lilafarbene Blüten.
Das Kraut erinnert an Urlaub in Italien oder Südfrankreich. Das mag daran liegen, dass in der mediterranen Küche viel mit Thymian gewürzt wird: Fleisch, Fisch, Soßen und Suppen werden mit dem Kraut verfeinert. Doch die Heilpflanze kann viel mehr, als nur beim herkömmlichen Kochen als Gewürz verwendet zu werden. Auch außerhalb von Speisen ist Thymian beliebt – als Heilkraut. Dabei wird insbesondere die Sorte des Echten Thymians genutzt, um Halsschmerzen zu bekämpfen. Manche Menschen setzen auf die Heilkraft der Pflanze, um Menstruationsbeschwerden oder Kopfschmerzen zu lindern. Thymian ist anwendbar in Tees, in der Badewanne und als Heilungsmittel bei Erkältungen.
Wertvolle Inhaltsstoffe: Die Wirkung von Thymian
Die heilende Wirkung von Thymian ist bei Bronchitis oder ernsteren Halsbeschwerden nicht nachgewiesen. Thymian kann aber die Symptome lindern. Der Grund dafür sind die ätherischen Öle in der Pflanze:
- Thymol ist antibakteriell. Es kann in Salben enthalten sein, die Erkältungen lindern. Nicht nur Menschen profitieren davon: Imker setzen Thymol ein, um Honigbienen vor Varroamilben (ein schädlicher Parasit) zu schützen.
- Carvacol ist entzündungshemmend und antiviral. Es wird auch für Desinfektionsmittel genutzt.
Übrigens findet man diese Öle nicht nur in Thymian. Die Pflanzenart gehört zur Familie der Lippenblütler, die zum Großteil ähnlich wirkende Öle haben. Zu dieser Familie zählt beispielsweise auch Oregano.
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Thymiantee
Gekauften Thymiantee bereiten Sie ganz einfach nach Anweisung zu. Der Tee kann aber auch selbst mit Thymian aus dem Garten oder vom Balkon hergestellt werden:
- Als erstes wird der Thymian geerntet und dann getrocknet.
- Für eine Tasse Tee mischt man ein bis zwei Esslöffel Thymiankraut mit 250 Milliliter heißem Wasser an und lässt ihn 10 Minuten ziehen.
- Nach Bedarf kann der Tee mit etwas Honig gesüßt werden.
Thymiansud
Auch beim Inhalieren kann Thymian Schleim lösen – das tut bei schmerzhaftem Husten gut. Dafür übergießt man zwei Esslöffel Thymiankraut oder einen Thymiantee-Beutel in einer Schüssel mit zwei Litern Wasser. Der Dampf kann nun inhaliert werden – dabei ist es wichtig, den eigenen Kopf und die Schüssel mit einem Tuch zu überdecken. Vorsicht vor Verbrennungen: Bei Kindern ist das Dampfbad nicht zu empfehlen – und auch Erwachsene sollten sicherstellen, dass die Schüssel feststeht und nicht kippen kann.