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Topinambur: kleine Knolle mit großer Wirkung

Veröffentlicht am:20.12.2024

4 Minuten Lesedauer

Topinambur: Die kleine Knolle mit dem nussigen Geschmack ist eine Alternative zur Kartoffel, die gerade eine Renaissance erlebt. Warum ist sie so gesund und wie lässt sie sich zubereiten? Wir geben Tipps.

In den beiden Händen einer Frau liegen einige Topinamburknollen. Weitere Knollen liegen auf einem Sack.

© iStock / GoodLifeStudio

Topinambur: gesund und vielseitig

Topinambur ist ein Wurzelgemüse und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es ist mit der Sonnenblume verwandt und wird häufig auch als Knollensonnenblume bezeichnet. Das Aussehen erinnert ein wenig an Ingwerknollen oder an Kartoffeln, der Geschmack an Artischocken. Die Pflanze wird auch als Erdartischocke, Indianerknolle, Rosskartoffel oder als wilde Sonnenblume bezeichnet. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika und gelangte im 17. Jahrhundert nach Europa. Schnell wurde sie zu einem beliebten Nahrungsmittel, bis sie Anfang des 19. Jahrhunderts von der Kartoffel verdrängt wurde. Heute erlebt Topinambur eine Art Renaissance und wird als gesundes Gemüse und Alternative zu traditionellen Lebensmitteln wiederentdeckt.

Das Fruchtfleisch ist weiß und hat ein leicht süßliches bis nussiges Aroma. Es gibt viele Rezepte, nach denen sich Topinambur vielfältig zubereiten lässt: als Salat, Suppe, Auflauf, Püree, Ofengemüse; Puffer, Chips, als Beilage zu Fisch und Fleisch oder als Topping fürs Müsli. Auch Kuchen und süße Desserts bekommen damit einen gewissen Pfiff. Topinambur kann mit oder ohne Schale gegessen werden, roh oder gekocht. Es reicht, die Knolle mit einer Gemüsebürste unter fließendem Wasser zu reinigen und die braunen Stellen wegzuschneiden.

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Topinambur: gesünder als eine Kartoffel?

Was macht die Knolle so besonders? Und warum gilt sie als die gesündere Kartoffel? Topinambur ist fett- und kalorienarm. 100 Gramm enthalten 53 Kilokalorien. Die gleiche Menge an Kartoffeln hat etwa doppelt so viele. Im Gegensatz zur Kartoffel enthält Topinambur keine Stärke, sondern Inulin. Das ist ein wichtiger Ballaststoff, der im Magen aufquillt und schnell satt macht. Inulin verhindert zudem, dass der Blutzuckerspiegel schnell ansteigt. Deshalb eignet sich die Pflanze gut für die Ernährung von Diabetikern und Diabetikerinnen. Darüber hinaus hat sie eine präbiotische Wirkung, das heißt sie beeinflusst den Stoffwechsel und die Darmfunktion positiv. Inulin wird nicht im Dünndarm abgebaut, sondern im Enddarm zu Milchsäure und Kohlendioxid. Dieses saure Milieu hemmt schädliche Bakterien. Das stärkt die Gesundheit und den gesamten Organismus. Bei einigen Menschen kann der Verzehr von größeren Mengen Topinambur allerdings zu Blähungen führen.

Die Knolle enthält auch Vitamine wie A, C, B1, B2, die wichtig für die Augen, die Energiegewinnung und das Immunsystem sind, sowie Spurenelemente wie Selen und Zink und Mineralstoffe wie Kalium und Eisen. Sie fördern die Funktion von Muskeln und Nerven. Eisen ist wichtig für die Bildung roter Blutkörperchen. Topinambur hat zudem eine antibakterielle sowie entzündungshemmende Wirkung und kann Krebszellen bekämpfen. Einige Pflanzenteile wirken zudem antimykotisch, also gegen Pilze. Lange Zeit wurde Topinambur nicht nur zum Verzehr, sondern auch wegen der heilenden Wirkung angebaut und bei Knochenbrüchen und Schmerzen angewendet.

In Tierversuchen zeigte sich, dass Topinambur ein breites Spektrum besitzt, um in der Medizin eingesetzt zu werden oder als präbiotisches Nahrungsergänzungsmittel. Bei Ratten konnte damit der Blutzucker- sowie der LDL-Cholesterinwert gesenkt werden. Außerdem könnte die Pflanze zu einem wichtigen Futtermittel werden und aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine wirksame Alternative zur Gabe von Antibiotika in der Tierproduktion und vor allem in der Massentierhaltung sein.

Topinambur: ein Wintergemüse?

In den Sommermonaten leuchten die gelben Blüten der mehrjährigen Pflanze. Von Oktober bis März wird frischer Topinambur auf Wochenmärkten, in Feinkostläden und gut sortierten Supermärkten angeboten. Dann können Sie Topinambur kaufen – die Knollen sollten fest und knackig sein. Zu Hause in ein feuchtes Tuch einwickeln, in den Kühlschrank legen und nach einigen Tagen verbrauchen. Wer möchte, kann sie auch in Würfel oder Scheiben schneiden, kurz blanchieren, abtropfen lassen und einfrieren. Im Handel wird Topinambur auch als Mehl angeboten. Damit können Pfannkuchen oder Brot gebacken werden.

Comeback alter Gemüsesorten

Alte Kulturpflanzen wie Topinambur, Mangold, Kürbis, Bärlauch oder Pastinaken waren lange Zeit in unserer modernen Küche kaum oder überhaupt nicht zu finden. Damit ging auch die geschmackliche Vielfalt verloren. Inzwischen ändert sich das wieder. Alte Gemüsesorten erleben ein Comeback. Sie bereichern unseren Speiseplan und passen zu einem gesunden Lebensstil.

Die Pflanze ist sehr anspruchslos

Topinambur ist sehr anspruchslos und widerstandsfähig. Frost, Trockenheit, schlechte Böden, Schädlinge und Pflanzenkrankheiten können der Knolle wenig anhaben. Wer Topinambur in seinem eigenen Garten anbauen möchte, sollte darauf achten, am Rand des Beetes eine Wurzelsperre anzulegen, weil die Pflanze stark wuchert. Besser ist, sie in einen Kübel zu pflanzen. Topinambur wird weltweit angebaut, in Europa hauptsächlich in Frankreich oder den Niederlanden. In Deutschland gibt es nur wenige kleine Anbaugebiete.

Auf in einem tiefen Teller liegen geröstete Stückchen Topinambur. Die Knollen wurden vorher geschält. Mit frischer Petersilie sind die knusprig-braunen Stückchen verfeinert.

© iStock / bhofack2

Topinambur lässt sich auf verschiedene Weise zubereiten und schmeckt geröstet besonders gut.

Salat mit Topinambur

Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Dann probieren Sie doch einmal unser Rezept aus!

Zutaten

2 Portionen
  • 250gTopinambur
  • 250gFeldsalat
  • 50gWalnusskerne
  • 2Äpfel
  • Olivenöl
  • Balsamico
  • Butter
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

  1. Den Feldsalat waschen, verlesen und trockenschleudern.

  2. Die Topinamburknollen schälen und in kleine Würfel schneiden. Danach in einer Pfanne mit etwas Butter bei geringer Hitze goldbraun anbraten.

  3. In der Zwischenzeit Äpfel waschen, schälen und klein schneiden.

  4. Topinambur, Apfelstücke und Walnusskerne zum Feldsalat geben und mit einem Dressing aus Olivenöl, Balsamico, Salz und Pfeffer würzen und abschmecken.

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