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5 Wachmacher-Alternativen zu Kaffee
Veröffentlicht am:01.11.2021
5 Minuten Lesedauer
Ohne Kaffee läuft für viele Menschen morgens gar nichts. Doch nicht jedem schmeckt das braune Getränk. Fünf alternative Wachmacher, die anregend wirken und zusätzlich wichtige Nährstoffe liefern, finden Sie hier.
Natürliche Wachmacher für einen guten Start in den Tag
Generell ist es völlig normal, dass man eine gewisse Zeit braucht, um wach zu werden. Nach dem Aufstehen benötigt der Körper Zeit, um den Kreislauf nach der Ruhephase in Schwung zu bringen. Gerade Menschen, die von Natur aus tendenziell einen niedrigen Blutdruck haben, leiden meistens stärker unter Müdigkeit. Viele greifen dann gerne zu Hilfsmitteln wie Kaffee und Schwarztee, um das morgendliche Tief zu überwinden. Glücklicherweise gibt es natürliche Wachmacher, die genauso gut wirken und zusätzliche Vorteile für den Körper mit sich bringen.
Besser verträgliches Koffein: Guarana als natürlicher Wachmacher
Eine beliebte Kaffee-Alternative ist die Guaranapflanze, die zu den Seifenbaumgewächsen gehört und im Regenwald des Amazonas beheimatet ist. Die dort lebenden Indios benutzen Guaranaextrakte schon seit Jahrhunderten als natürliche Wachmacher. Sie mahlen die geschälten und getrockneten Samen aus den kapselartigen Früchten zu einem Pulver und bereiten daraus zusammen mit Wasser und etwas Honig ein Getränk. Mittlerweile sind Guaranaextrakte auch in industriell hergestellten Produkten wie Limonaden, Schokolade, Kaugummi und Energy-Drinks enthalten. Guaranasamen machen ebenfalls durch Koffein wach, sie liefern sogar mehr davon als Tee oder Kaffee. Zudem haben sie einen großen Anteil an Gerbstoffen, welche dafür sorgen, dass das Koffein langsamer abgegeben wird und länger im Körper bleibt.
Grundsätzlich vertragen die meisten Menschen Guarana besser als Kaffee. Denn es enthält keine Röstprodukte, die den Magen angreifen können. Im Zweifel lohnt es sich, die Verträglichkeit auszutesten. Wichtig ist allerdings, auf die richtige Dosierung zu achten: 3 Gramm Guaranapulver, in Wasser aufgelöst, entsprechen einem Koffein-Gehalt von etwa 150 Milligramm. Generell gilt, dass für einen gesunden Erwachsenen 200 Milligramm Koffein über den Tag verteilt unbedenklich sind. Typische Anzeichen einer Überdosierung können wie auch bei normalem Kaffee Schlaflosigkeit, Herzrasen und Zittern sein. Guaranaprodukte sind wegen ihres hohen Koffeingehalts ungeeignet bei Bluthochdruck, chronischen Kopfschmerzen sowie während Schwangerschaft und Stillzeit.
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Wachmacher grüner Tee und Matcha
Als gesündere Alternative zu Kaffee eignet sich auch grüner Tee. Der natürliche Wachmacher hat mehrere Vorteile: Anders als bei Kaffee nimmt der Körper das im grünen Tee enthaltene Koffein langsamer auf. Es dauert also etwas, bis die anregende Wirkung einsetzt. Sie hält dafür länger an, ähnlich wie bei Guarana. Darüber hinaus liefert grüner Tee zahlreiche weitere Inhaltsstoffe, die als gesundheitsfördernd gelten. Vor allem die enthaltenen Polyphenole, also sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen zum Beispiel Gerbstoffe, Flavonoide und Catechine gehören, stehen derzeit im Fokus der wissenschaftlichen Forschung. Eindeutige Nachweise über eine positive Wirkweise dafür fehlen aber bislang. Grüner Tee enthält außerdem den Mineralstoff Fluorid, der für die Gesundheit der Zähne wichtig ist.
Grüner Tee wird aus der gleichen Teepflanze wie Schwarztee gewonnen, er wird aber nicht fermentiert. Dadurch bleiben viele Inhaltsstoffe erhalten. Ein beliebtes Grünteegetränk mit extra vielen sekundären Pflanzenstoffen ist Matcha. Das Pulver wird aus fein gemahlenen Grünteeblättern gewonnen und klassischerweise mithilfe eines kleinen Besens aufgeschlagen.
Können Kräuter als Wachmacher wirken?
Die Frage, welche Getränke am besten wachhalten, lässt sich nur individuell beantworten. Kräutertee hat den Vorteil, dass er meist problemlos in größeren Mengen getrunken werden kann. Er gilt als wohltuendes Hausmittel, um kleinere gesundheitliche Beschwerden wie Magenverstimmungen oder Erkältungsbeschwerden zu lindern. Nur wenige Menschen wissen, dass Teezubereitungen aus bestimmten Kräutern auch den Kreislauf ankurbeln und somit als natürliche Wachmacher wirken können. Vor allem Pflanzen wie Rosmarin und Pfefferminze gelten als anregend und durchblutungsfördernd. Der Vorteil: Kräutertees enthalten kein Koffein und haben anders als Kaffee auch keine entwässernde Wirkung.
Kräutertee selber machen
20 Gramm Rosmarinnadeln, 20 Gramm Melissenblätter, 10 Gramm Hagebuttenfrüchte sowie 10 Gramm Hibiskusblätter mischen. Von der Mischung 1 Teelöffel mit 200 Milliliter kochend heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Für eine allgemeine kreislaufstärkende Wirkung täglich morgens und abends eine Tasse trinken. Wichtig zu wissen: Aufgrund seiner durchblutungsfördernden Wirkung ist der Tee für Schwangere nicht geeignet!
Ingwer – scharfer Wachmacher aus der Erde
Ganz oben auf der Liste der wach machenden Lebensmittel steht eine der ältesten Gewürzpflanzen der Welt: Ingwer. Verwendet wird der Wurzelstock, der unterirdisch und weit verzweigt wächst. Aufgrund seines scharf-zitronigen Aromas ist Ingwer in der Küche, vor allem in Asien, eine beliebte Zutat. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe ist Ingwer auch als Heilpflanze bekannt und kann zudem als natürlicher Wachmacher eingesetzt werden. Neben ätherischen Ölen enthält er Scharfstoffe, die zur Gruppe der sogenannten Gingerole und Shogaole gehören. Diese können eine anregende Wirkung auf den gesamten Körper haben. Vor allem aber fördern sie die Abgabe von Speichel und Magensaft, weshalb Ingwer auch als verdauungsfördernd gilt. Zudem kann er bei Übelkeit Linderung verschaffen.
Für den morgendlichen Frischekick empfiehlt sich ein Ingwer-Shot oder Ingwer-Wasser, das leicht selbst hergestellt werden kann:
- Für eine Tasse ist etwa eine walnussgroße Menge geschälter Ingwer nötig. Die Schale lässt sich dabei beispielsweise mit einem Löffel leicht entfernen.
- Anschließend den Ingwer in dünne Scheiben schneiden, würfeln oder mit einer Reibe zerkleinern. Je kleiner die Ingwerstücke sind, desto mehr Inhaltsstoffe können in das Wasser übergehen und desto intensiver wird der Geschmack.
- Die zerkleinerten Ingwerteile in eine Tasse geben und mit kochendem Wasser übergießen. Anschließend mindestens zehn Minuten ziehen lassen.
Kakao: Wachmacher ohne Koffein
Auch Kakao funktioniert als natürlicher Wachmacher. Er enthält nämlich den Wirkstoff Theobromin, der mit Koffein verwandt ist, aber eine etwas mildere aufputschende Wirkung hat. Theobromin erweitert die Gefäße, regt den Kreislauf an, kann die Stimmung aufhellen und Hustenreiz lindern. Daneben liefert Kakao zahlreiche andere gesunde Inhaltsstoffe:
- Kein anderes pflanzliches Lebensmittel enthält zum Beispiel so viel Magnesium wie Kakao, nämlich 500 Milligramm pro 100 Gramm Kakaopulver.
- Auch Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen, Kalium und Kupfer sind reichlich enthalten.
- Mit sekundären Pflanzenstoffen schützt Kakao den Körper vor sogenannten freien Radikalen. Diese entstehen unter anderem durch äußere Einflüsse wie Umweltgifte oder UV-Strahlung, aber auch während verschiedener Stoffwechselprozesse im Körper. Zu viele freie Radikale können möglicherweise die Entstehung von Krankheiten wie Arteriosklerose oder Krebs begünstigen.
Übrigens: Fertige Getränkepulver enthalten oft sehr viel Zucker. Besser ist es, den natürlichen Wachmacher aus naturreinem Kakaopulver und Milch selbst herzustellen und dabei auf Zucker zu verzichten.