Obst & Gemüse
Mangostan: Wie gesund ist die exotische Frucht?
Veröffentlicht am:17.09.2021
4 Minuten Lesedauer
Erfrischend, leicht säuerlich und mit einem süßen Hauch von Urlaub: So schmeckt Mangostan. Die tropische Frucht liegt im Trend und landet auch bei uns immer häufiger im Einkaufswagen. Ihr werden einige interessante Eigenschaften nachgesagt, sodass sie sogar über Extrakte als Nahrungsergänzungsmittel angeboten wird. Aber was kann die Mangostan wirklich?

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Was ist Mangostan?
Was zunächst nach einer Art Mango klingt, hat mit dieser nicht das Geringste zu tun. Ihre einzige Gemeinsamkeit ist, dass es sich bei beiden um tropische Früchte handelt. Die Beerenfrüchte sind dunkelrot bis violett, rundlich, groß wie ein kleiner Apfel, wachsen an Bäumen und haben eine Form, die großen Kastanien ähnelt. Die Mangostan gedeiht in allen tropischen Regionen und stammt vermutlich aus Malaysia. Ihre genaue Herkunft ist allerdings bis heute nicht zu hundert Prozent geklärt. Die Exemplare, die es bei uns zu kaufen gibt, kommen in der Regel aus Thailand, Indonesien und Malaysia.
Wie schmeckt Mangostan?
Reife Mangostane sind sehr saftig und süß, mit einem Stich ins Säuerliche. Ihr Geschmack ähnelt einer Mischung aus sehr süßen Weintrauben, Pfirsichen und Grapefruit, am ehesten ist er mit dem einer Litschi vergleichbar. Die Konsistenz erinnert an eine Mandarine.
Mangostan: Was ist essbar?
Mal eben reinbeißen ist bei einer Mangostan nicht möglich, denn die Schale ist sehr dick und ungenießbar. Essbar ist nur das Fruchtfleisch – und auch die Kerne können problemlos verzehrt werden.
Wie gesund ist Mangostan?
Mangostane sind reich an Wasser und haben kaum Fett, dafür aber viele gesunde Inhaltsstoffe. In 100 Gramm der tropischen Frucht stecken unter anderem ungefähr:
- 47 Milligramm Kalium
- 16 Milligramm Magnesium
- 15 Milligramm Calcium
- 3 Milligramm Vitamin C
- 6 Mikrogramm Folsäure
Hinzu kommen Kohlenhydrate, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, denen die Frucht ihren Ruf als Heilmittel verdankt. Ihnen werden vielfältige Wirkungsweisen nachgesagt: Unter anderem sollen sie die Zellen vor oxidativem Stress bewahren, den Blutzucker senken, beim Abnehmen helfen, entzündungshemmend wirken, die Nervenzellen schützen und der Erschöpfung beim Sport entgegenwirken. Aber was ist an diesen Aussagen dran?
Mitglieder des unabhängigen Wissenschaftler-Netzwerks Cochrane haben die bisher vorliegenden Studien ausgewertet. Nach ihrer Einschätzung gibt es keinerlei Belege dafür, dass Mangostane das Abnehmen erleichtern, gegen Erschöpfung helfen oder das Immunsystem stärken. Dafür sei die Qualität der Studien nicht ausreichend gewesen.
Das bedeutet beispielsweise, dass in Studien zum Thema Abnehmen zwar festgehalten wurde, wie viel Gewicht die Teilnehmenden verloren, während sie pflanzliche Diätpräparate mit Mangostan einnahmen, die Forschenden jedoch einige Aspekte außer Acht ließen. Sie untersuchten nicht, ob sich die Abnehmwilligen an die Kalorienvorgaben hielten oder parallel Sport trieben und der Gewichtsverlust eventuell auch damit zusammenhing. Auch waren bei den meisten Studien die Teilnehmerzahlen so gering, dass sie keine Aussagekraft besaßen.
Gesund, jedoch kein Wundermittel
Wie öffnet man eine Mangostan?
Am einfachsten ist es, die Mangostan zu halbieren, um an das Innere zu gelangen, oder die Außenschale mehrfach senkrecht einzuritzen und die Frucht wie eine Orange zu pellen. Das weiße Fruchtfleisch ist, ähnlich wie Knoblauchknollen, in einzelne Segmente unterteilt und kann gut mit dem Löffel herausgenommen werden.

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Werden Mangostane nachhaltig angebaut?
Bei exotischen Früchten fällt die Nachhaltigkeitsbilanz selten positiv aus. Das ist bei Mangostanen nicht anders. Die Früchte werden in der Regel per Luftfracht transportiert und zusätzlich gekühlt, damit sie nicht verderben. Der Transport verursacht also deutlich höhere Kohlenstoffdioxid-Emissionen, als es bei Obst und Gemüse der Fall ist, das per Schiff angeliefert wird oder gar aus der Region stammt.
Beim Einkauf sollten Sie auf Labels wie „Bio“ oder „Öko“ achten. Diese sind ein Zeichen für umweltverträgliche Anbaubedingungen, wie etwa den Verzicht auf synthetische Pflanzenschutzmittel. Eine faire Bezahlung der Produzenten versprechen Siegel für fairen Handel, wie GEPA, Naturland Fair, Fairtrade, BanaFair, Fair for Life und Ecocert.