Obst & Gemüse
Wie gesund sind Trockenfrüchte?
Veröffentlicht am:06.09.2023
4 Minuten Lesedauer
Getrocknete Früchte wie Dörrpflaumen oder Apfelringe sind nicht nur ein köstlicher, sondern auch ein gesunder Snack – aber nur, wenn sie in Maßen genossen werden. Dörrobst enthält sehr viel Zucker. Was es sonst noch zu beachten gibt.

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Trockenfrüchte – gesundes Superfood oder Kalorienbombe?
Trockenobst besticht durch ein meist intensiveres Aroma als frische Früchte: ein willkommener Nebeneffekt, aber nicht der Grund, warum Menschen seit Jahrtausenden Früchte trocknen. Dörren ist die Konservierung von Lebensmitteln durch Lufttrocknung und vermutlich die älteste Methode, Früchte haltbar zu machen.
In Lebensmitteln mit geringem Wassergehalt können sich Mikroorganismen oder Schimmelpilze nicht vermehren. Dörrobst hat einen Restwasseranteil von nur 10 bis 30 Prozent. Außerdem schützt der hohe Zuckeranteil in Trockenfrüchten vor dem Verderb.
Dieser hohe Zuckergehalt rührt daher, dass sich durch den Entzug von Wasser die anderen Inhaltsstoffe in den Früchten stark konzentrieren: Vitamine, Mineralstoffe, aber auch Zucker. Sind Trockenfrüchte deshalb ungesünder als frisches Obst? Das hängt davon ab, wie viel Trockenobst man isst. Von den zwei Portionen Obst am Tag, die die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, kann eine durch Trockenfrüchte ersetzt werden. Eine Portion entspricht bei Trockenobst rund 25 Gramm, das ist in etwa eine kleine Handvoll.
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Was ist das gesündeste Trockenobst?
Die Vielfalt der angebotenen Trockenfrüchte reicht von Pflaumen über Feigen bis hin zu Mangos oder Papayas. Jede Obstsorte ist wertvoll für die Ernährung und die Frage nach dem gesündesten Trockenobst lässt sich nicht beantworten. Wenn Sie Trockenfrüchte kaufen, sollten Sie darauf achten, dass sie ungeschwefelt sind. Schwefeldioxid verhindert, dass helle Früchte braun werden und schützt zusätzlich vor Verderb. Beim Schwefeln werden aber B-Vitamine zerstört, insbesondere Vitamin B1 und Folsäure. Schwefel kann für Menschen mit Hautallergien oder Asthma bedenklich sein und bei Schwefelempfindlichkeit Kopfschmerzen, Übelkeit oder Durchfall auslösen. Die Schwefelung muss auf der Packung angegeben sein – sollten Sie geschwefelte Früchte gekauft haben, lässt sich der Schwefel zum Teil mit heißem Wasser abwaschen.
Trockenobst und chronische Erkrankungen
Obst enthält trotz aller ernährungsphysiologischen Vorzüge oft viel Zucker. Deshalb müssen Menschen mit Diabetes mellitus darauf achten, nicht mehr als zwei Portionen Obst am Tag zu essen. Für Trockenobst mit seinem deutlich höheren Zuckergehalt gilt: selten und nicht mehr als 25 Gramm pro Tag – am besten nur als Backzutat.
Auch Menschen mit einer Fruktoseintoleranz sollten auf Trockenobst verzichten, da in diesem viel Fruchtzucker enthalten ist.
Außerdem begünstigt der Fruchtzucker hohe Harnsäurewerte, was für Menschen mit Gicht zum Problem werden kann – auch sie sollten auf Trockenfrüchte verzichten.
Schließlich kann eine chronische Nierenschwäche sich unter Umständen durch den hohen Kalium-Gehalt des Trockenobsts verschlimmern.

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Dörrobst selber machen
Obst kann man auch selbst dörren – an der Luft, im Ofen oder in speziellen Dörrautomaten:
- Früchte waschen und abtrocken; Druckstellen und schadhafte Stellen herausschneiden und schimmelige Früchte entsorgen.
- Bei Äpfeln und Birnen das Kerngehäuse entfernen und die Früchte in Ringe oder Spalten schneiden.
- Steinobst wie Pflaumen oder Aprikosen einschneiden, den Kern entfernen und auseinanderklappen.
- Beeren nach Größe sortieren: Kleine trocknen schneller als große.
Lufttrocknen Dörren im Backofen Dörren im Dörrautomaten
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