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Obst & Gemüse

Ananas: die gesunde Exotin

Veröffentlicht am:23.12.2024

5 Minuten Lesedauer

Über Ananas auf Pizza lässt sich streiten, über die gesunden Inhaltsstoffe der Tropenfrucht allerdings nicht. Die Ananas enthält neben verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen das Enzym Bromelain. Doch welche Wirkung hat Bromelain im Körper?

Nahaufnahme einer Ananaspflanze mit einer herangereiften Ananasfrucht.

© iStock / ValentynVolkov

Warum ist die Ananas so beliebt und wo wird sie angebaut?

Ananas ist so gefragt wie nie – die weltweite Erntemenge lag im Jahr 2022 bei 29,4 Millionen Tonnen, im Jahr 1994 waren es mit 13 Millionen Tonnen noch weniger als die Hälfte. Nach Bananen und Zitrusfrüchten belegt die Ananas den dritten Platz, wenn es um die wichtigsten Obstsorten aus den Tropen und Subtropen geht. Es gibt vieles, das für die Frucht spricht: Sie ist aromatisch, nährstoffreich, vielseitig einsetzbar, sowohl in süßen als auch in herzhaften Gerichten, und kann frisch, aber auch zubereitet, beispielsweise in gekochter oder gebackener Form, genossen werden. Ananas ist zwar rund ums Jahr in deutschen Supermärkten erhältlich, dafür muss sie aber einen langen Weg zurücklegen: Die zu den Bromeliengewächsen gehörende Pflanze wird hauptsächlich auf den Philippinen, in Thailand, Brasilien und in China angebaut – die Länder liefern gemeinsam fast die Hälfte der gesamten Produktion. Außerdem tragen Indien, Indonesien, Nigeria, Kenia, Mexiko und Costa Rica zu der weltweiten Ananasproduktion bei. Durch die langen Transportwege aus fernen Ländern, entweder per Schiff oder Flugzeug, fällt die Umweltbilanz von Ananas hierzulande eher ungünstig aus: Beim Wassertransport entsteht doppelt so viel CO₂ pro Kilo wie beim Apfeltransport in Deutschland, der Flugzeugtransport hinterlässt sogar einen 50-mal höheren CO₂-Fußabdruck. Personen, die sich fragen, wo Ananas wächst, also am Baum oder am Strauch, sind übrigens oft überrascht, wenn sie das erste Mal eine Ananaspflanze sehen – sie wurzelt nämlich in der Erde und bildet bodennah die Ananas als Frucht aus.

Was macht die Ananas so lecker und gesund?

Wer frische Ananas auf den Speiseplan setzt, kann von vielen gesunden Inhaltsstoffen profitieren. Der essbare Teil der Ananas besteht zunächst aus bis zu 86 Prozent Wasser, die Trockenmasse setzt sich zu großen Teilen aus Kohlenhydraten zusammen, insbesondere aus den Zuckerarten Saccharose, Glukose und Fruktose, die der Ananas die Süße verleihen. Die Saccharose, auch als klassischer Zucker bezeichnet, besteht im Übrigen aus Glukose und Fruktose. Außerdem sind zwei bis drei Prozent Ballaststoffe in der Trockenmasse enthalten. Wie gesund Ananas ist, zeigt sich auch im Blick auf die Kalorien: 100 Gramm haben 59 Kalorien und damit nur etwas mehr als ein Apfel. Mit Mineralstoffen, B-Vitaminen und vielen anderen Nährstoffen spart die frische Ananas jedoch nicht.

Das steckt in 100 Gramm Ananas:

  • 59 Kalorien
  • 0,2 Gramm Fett
  • 12,4 Gramm Kohlenhydrate (12,4 Gramm Zucker)
  • 0,5 Gramm Eiweiß
  • 172 Milligramm Kalium
  • 20 Milligramm Vitamin C
  • 0,08 Milligramm Vitamin B6
  • 0.03 Milligramm Vitamin B2

Eine Tasse mit 150 Millilitern Fassungsvermögen, gefüllt mit Ananasstücken, deckt übrigens ein Drittel der empfohlenen Tagesmenge an Vitamin C und etwa sieben Prozent des Ballaststoffbedarfs. Wer die Ananas verarbeiten möchte, kann die gleiche Menge beispielsweise in Salaten, Kompotten, in Kuchen oder in Soßen verwenden.

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Welche Wirkung hat das in der Ananas enthaltene Bromelain?

Wenn es um den gesundheitlichen Effekt der Ananas geht, wird häufig Bromelain erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Enzymgruppe, die in den Früchten und Stängeln der Ananaspflanze nachweisbar ist. Bromelain wird nachgesagt, dass es eine antivirale, entzündungshemmende, herzschützende sowie eine gerinnungshemmende Wirkung hat und das Immunsystem unterstützt. Studien haben daher unter anderem untersucht, ob die Substanz bei einer Entzündung der Nasennebenhöhlen, bei der Hautbehandlung nach Verbrennungen, bei Arthrose oder bei Schmerzen nach einer Weisheitszahnoperation hilft. Allerdings gibt es nicht genügend hochwertige Forschungsergebnisse, die zweifelsfrei belegen, dass Bromelain hier und bei anderen gesundheitlichen Problemen, wie Verdauungsbeschwerden, einen nennenswerten Vorteil bringt.

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Nahaufnahme einer Ananas, die eine Frau mit einem Messer schält.

© iStock / CentralITAlliance

Die Ananas wird am besten auf einem Brett platziert und die Schale mit einem Messer von oben nach unten entfernt.

Ist Ananas aus der Dose eine gute Alternative?

Dadurch, dass Ananas zu den schnell verderblichen Obstsorten gehört, greifen viele Menschen im Supermarkt zu der Dosenvariante. Zwar weisen Ananaskonserven einen hohen Obstgehalt auf und schneiden deshalb beim sogenannten Nutri-Score nicht selten mit A oder B ab, trotzdem kann sich im Produkt ein hoher Zuckergehalt verbergen. Einkaufende orientieren sich daher am besten ebenfalls an der Zutatenliste und der Nährwerttabelle. Ein wichtiger Hinweis auf der Konservendose ist „Gezuckert“ – zu dem Fruchtzucker kommt hier Zucker als Zutat hinzu. Der Hinweis „ohne Zuckerzusatz“ unterliegt strengen Regelungen – unter anderem Dosenananas dürfen dabei keine süßenden Stoffe wie Haushaltszucker, Fruchtzucker, Honig oder Sirup zugesetzt werden, der natürlich enthaltene Fruchtzucker bleibt aber unverändert. Grundsätzlich gilt: Eine frische Ananas ist die bessere Option.

3 Tipps für den Einkauf, die Lagerung und die Zubereitung von Ananas

Die Ananas ist in den meisten Supermärkten ein fester Bestandteil der Obstabteilung – mit den folgenden Tipps können Sie die gesunde Frucht kaufen, lagern und zubereiten.

  1. Ananas reif kaufen: Die Tropenfrucht reift nach der Ernte nicht nach, deshalb sollte sie im optimalen Reifegrad gekauft werden. Hinweise darauf sind ein fruchtiger Geruch, und eine goldgelbe bis braune Farbe – außerdem sind die Blätter am Strunk bei reifen Exemplaren nicht mehr allzu fest.
  2. Ananas richtig lagern: Frische Ananas ist nicht sehr ausdauernd – sie hält sich etwa drei Tage. Die optimale Lagertemperatur beträgt übrigens sieben bis zwölf Grad, daher ist die Frucht besser in einem kühlen Speiseraum als in einem Kühlschrank aufgehoben. Doch Vorsicht vor Obstnachbarn wie Bananen, Äpfeln, Pfirsichen oder Kiwis: Sie verströmen das Reifegas Ethylen und führen zu einer vorzeitigen Verderblichkeit. Aufgeschnitten hält sich die Ananas am besten im Kühlschrank, und zwar in einem luftdichten Behälter. Alternativ kann die Ananas in Stücken eingefroren werden.
  3. Ananas schneiden: Die Ananas besitzt eine feste Schale – um an das süßliche Innere zu kommen, schneiden Personen zunächst den oberen und den unteren harten Teil der Frucht ab. Nun kann sie aufrecht auf einem Brett positioniert und die Schale mit einem scharfen Küchenmesser von oben nach unten abgeschnitten werden. Anschließend wird die Ananas in Scheiben geschnitten, die braunen „Augen“ und der Strunk in der Mitte lassen sich mit einem kleinen Messer oder einem Plätzchenausstecher heraustrennen. Ein gutes Hilfsmittel ist zudem ein Ananasschneider.

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