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Gesundheitsmagazin

Baby & Kleinkind

Wann fangen Babys an zu laufen? Und sollen Eltern sie dabei unterstützen?

Veröffentlicht am:22.01.2024

5 Minuten Lesedauer

Laufen verändert alles im Leben eines Babys. Bei einigen ist es schon vor dem ersten Geburtstag soweit, bei anderen erst danach. Jedes Baby hat sein eigenes Tempo. Eltern sollten sich nicht verunsichern lassen, wenn ihr Kind später läuft als andere.

Baby lernt laufen und geht erste Schritte allein im Garten auf einer Wiese.

© iStock / FotoDuets

Ab wann können Babys laufen?

In den ersten zwei bis drei Monaten nach der Geburt kann das Neugeborene seine Körperposition ohne Hilfe kaum verändern , doch einige Monate später ist es dann schon so weit: Das Kind fängt an zu krabbeln und nach einigen weiteren Monaten stapft es auf eigenen Füßen durchs Leben. Anfänglich zaghafte Schritte werden immer sicherer und schon bald wird die Umgebung selbstständig erforscht. Wann genau diese Entwicklungsschritte eintreten, ist allerdings sehr verschieden. Manche Babys und Kleinkinder lernen früher laufen als andere – mitunter sogar erheblich früher.

Dann stellen sich Eltern oft die Frage: Ab welchem Alter fangen Babys im Durchschnitt an zu laufen?

Die Antwort darauf ist schwierig, denn es gibt nur einen groben zeitlichen Rahmen, an denen sich Eltern orientieren können: In der Regel erlernen Babys und Kleinkinder das Laufen im Lebensabschnitt von 9 bis 18 Lebensmonaten. Aber auch völlig gesund entwickelte Kinder können von diesem weit gesteckten Rahmen abweichen. Selbst wenn also andere Kinder in ihrer Entwicklung schon weiter sind, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge.

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Welche Etappen durchläuft ein Baby bis zum freien Laufen

Neugeborene bewegen sich noch unkontrolliert und wenig zielgerichtet. Ungefähr ab dem dritten Lebensmonat beginnen Babys, Arme und Beine gezielt zu bewegen, wobei die Bewegungsabläufe nach und nach koordinierter werden. Bis zum Laufen ist es aber noch weit. Die Entwicklung vollzieht sich grob in diesen Schritten:

  • Ungefähr 3 bis 7 Monate: Babys können sich selbst auf die Seite, dann von der Bauch- in die Rückenlage drehen und schließlich auch umgekehrt.
  • Ungefähr 7 bis 10 Monate: Aus dem Drehen entwickeln sich Formen der Fortbewegung: Robben, Kriechen oder Krabbeln auf allen vieren. Auch die Fähigkeit zum ungestützten Sitzen wird in etwa gegen Ende dieses Zeitraums erreicht.
  • Ungefähr 9 bis 15 Monate: Kinder beginnen, sich an Gegenständen hochzuziehen und den Stand zu üben. Sobald sie sich halbwegs sicher abstützen können, laufen Babys an Möbeln entlang.
  • Ungefähr 9 bis 18 Monate: Es klappt immer besser, an Wänden oder an der Hand eines Elternteils zu laufen. Bis zum freien Laufen ist es jetzt nur noch ein kleiner, aber für den Bewegungsradius des Kindes entscheidender Schritt.

Auch hier sollten Eltern sich aber klar machen, dass solche Entwicklungsangaben lediglich auf Durchschnittswerten beruhen – jedes Baby hat seine individuelle Geschwindigkeit. Es gibt beim Laufen übrigens auch kein „zu früh“. Was ein Baby von sich aus macht, entspricht seinem persönlichen Entwicklungsstand.

Baby lernt laufen und versucht allein aufzustehen, indem es sich mit dem Kopf vom Boden hochschiebt.

© iStock / petrunjela

Jedes Baby hat sein eigenes Tempo, wenn es ums Laufen lernen geht. Zunächst versuchen es die Kleinen vom Krabbeln hoch in den freien Stand.

Welche Fähigkeiten brauchen Babys zum Laufen?

Erwachsenen kommt das Laufen selbstverständlich vor. Es ist jedoch ein komplexer Vorgang und für Kinder eine große Herausforderung. Zum Laufen muss vieles im kleinen Kinderkörper ausreichend entwickelt sein: Gleichgewichtssinn, Bewegungskoordination, Muskelkraft und die Fähigkeit, das Körpergewicht von einem Bein auf das andere zu verlagern.

Solche Fähigkeiten erwerben Babys beim Herumrollen, Sitzen, Hin- und Herrutschen, Krabbeln, Hochziehen oder beim Stehen mit Abstützen. Beim Krabbeln und Hochziehen werden zum Beispiel Muskelkraft und Koordination trainiert. Je länger Babys dann im Stand bleiben können, desto besser lernen sie, das Gleichgewicht zu halten. Bei den ersten Schritten bauen die einzelnen Fähigkeiten aufeinander auf und ergänzen sich.

Manchmal kann es aber auch vorkommen, dass Babys Zwischenschritte wie das Krabbeln überspringen und sich aus der Bauchlage direkt in den Stand ziehen und freies Laufen lernen.

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Wie kann ich mein Baby beim Laufen lernen unterstützen?

Laufen beim Baby nicht erzwingen

Selbst wenn Eltern den Eindruck haben, dass ihr Kind schon so weit ist und nur noch den letzten Anstoß braucht: Eltern können einem Kind das Laufen nicht „beibringen“. Es ist nicht zielführend, ein Kind immer wieder aufzustellen und zum Laufen zu drängen. Völlig nutzlos sind Geräte, die im Handel angeboten werden. Mit sogenannten Lauflernhilfen lernen Kinder nicht schneller laufen. Im Gegenteil: Die Entwicklung kann sogar verzögert werden. Außerdem besteht bei Lauflernhilfen eine große Unfallgefahr. Jährlich passieren tausende Unfälle in Deutschland durch die Benutzung solcher Geräte.

Für eine kindersichere Umgebung sorgen

Wenn ein Kind so weit ist, fängt es von selbst mit dem Laufen an. Und wenn die ersten Schritte einmal vollbracht sind, trainieren Kinder ohne Aufforderung ihre neue aufregende Fähigkeit. Eltern können nun für eine sichere Umgebung mit viel Platz zur Entfaltung sorgen, in der sich Babys ungefährdet bewegen und ausprobieren können. Wenn Sie zum Beispiel bemerken, dass Ihr Kind das Hinstellen übt, braucht es standfeste Gegenstände, um sich hochzuziehen. Sie können es nicht vor jedem Sturz bewahren, aber das Unfallrisiko reduzieren, indem Sie die Lauflernumgebung frei von scharfen Kanten, wackelnden Objekten oder rutschigen Oberflächen halten.

Dem Kind das Üben ermöglichen

Wer viel läuft, läuft schneller sicher. Ermutigen Sie Ihr Kind zur Bewegung – etwa indem Sie es auffordern, zu Ihnen zu laufen oder einen unfallsicheren Hindernisparcours aus Kissen aufbauen. Behutsame Handreichungen vermitteln unsicheren Kindern Sicherheit. Bei warmen Temperaturen macht es natürlich am meisten Freude, sich draußen zu bewegen. Am besten barfuß über verschiedene Untergründe wie Gras, Sand oder Steine. Dabei wird jeder Schritt bewusster wahrgenommen und die Trittsicherheit gefördert.

Wann besteht Grund zur Sorge?

Wenn ein anderthalbjähriges oder älteres Kind noch nicht laufen kann, ist das zwar nicht ungewöhnlich. Es ist aber absolut verständlich, dass Eltern trotzdem besorgt sind. Wenn Sie unsicher sind, ob sich Ihr Kind normal entwickelt, klären Sie das mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin. Auch im Rahmen der U-Untersuchungen, die Eltern mit ihren Kindern regelmäßig wahrnehmen sollten, lassen sich viele Fragen zur Entwicklung klären.

Hier erhalten junge Eltern Hilfe bei Fragen rund um die Gesundheit ihres Babys

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