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Baby & Kleinkind

7 Tipps, um Allergien bei Babys vorzubeugen

Veröffentlicht am:07.07.2020

4 Minuten Lesedauer

Ausschlag, Niesen oder tränende Augen: Was sind Symptome einer Allergie bei Säuglingen? Was Eltern tun können, um das Allergierisiko ihres Babys zu senken.

tun können, um das Allergierisiko ihres Kindes Babys zu senken

© AOK

Etwa 20 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leiden an einer Allergie – doch auch schon Kinder und Babys können allergisch auf Pollen, Insektenstiche und bestimmte Nahrungsmittel oder Kosmetika reagieren. Ob Ihr Baby nach der Geburt eine Allergie entwickelt oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Welche das sind und was Sie tun können, um das Allergierisiko Ihres Babys zu senken.

Erhöhtes Allergierisiko bei Babys: Was bedeutet das?

Einige Babys entwickeln Allergien, andere nicht. Warum das so ist, hängt vor allem damit zusammen, wie stark Familienmitglieder betroffen sind. Kurz gesagt: Die Veranlagung für Allergien kann vererbt werden – vor allem Heuschnupfen, Asthma bronchiale und Hausstauballergie Zu diesen sogenannten atopischen (genetisch bedingten) Erkrankungen gehört zum Beispiel auch Neurodermitis. Wenn also Mutter, Vater oder Geschwister bereits darunter leiden, ist es wahrscheinlicher, dass auch das Abwehrsystem von Neugeborenen solche Überempfindlichkeitsreaktionen entwickelt.

Doch nicht jedes Baby mit einem erhöhten Risiko bekommt später tatsächlich eine Allergie. Was Sie tun können, um das Risiko aktiv zu senken, erfahren Sie in unseren Tipps. 

Was sind Symptome einer Allergie bei Babys?

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem heftig und wehrt sich gegen bestimmte Stoffe, auch Allergene genannt. Allergieauslöser können zum Beispiel schon kleine Mengen an Pollen oder Hausstaub sein. Warum das so ist, haben Wissenschaftler noch nicht endgültig geklärt. Bei Säuglingen äußern sich allergische Reaktionen vor allem durch Ausschlag.

Wenn Sie folgende Beschwerden an Ihrem Baby entdecken, leidet Ihr Kind möglicherweise an einer Allergie:

  • Haut:

    Schuppige Kopfhaut (Milchschorf), Juckreiz, Ausschlag (auch Nesselsucht oder Quaddeln), Neurodermitis, Ekzem

  • Magen-Darm:

    Krampfartige Schmerzen (Koliken), Blähungen, Durchfall (manchmal mit Blut), Erbrechen, Spucken, Schluckbeschwerden, Gewichtsverlust

  • Atemwege:

    Erkältungssymptome wie laufende Nase, langanhaltender Husten, Heiserkeit

  • Augen:

    geschwollene oder entzündete Augenlider

Bei diesen Symptomen kann aber auch eine andere Ursache dahinterstecken. Deshalb: Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, wenn Sie denken, dass Ihr Kind unter einer Allergie leidet. Gemeinsam entscheiden Sie dann, was zu tun ist.

Von Haustier bis Hausstaub: Häufige Allergieauslöser bei Babys

Diese Stoffe und Substanzen können für eine allergische Reaktion bei Ihrem Säugling verantwortlich sein:

  • Tierisches oder pflanzliches Eiweiß, zum Beispiel in Kuhmilch, Ei, Fisch oder Soja
  • Pollen
  • Inhaltsstoffe in Waschmitteln oder Kosmetika wie Feuchttücher
  • Insektengift, zum Beispiel bei Bienenstichen
  • Tierhaare, zum Beispiel von Katzen
  • Sporen von Schimmelpilz
  • Hausstaubmilben
Ein Baby auf dem Arm seiner Mutter leidet an einer Allergie.

© iStock / Radist

1. Muttermilch:

Ist immer noch die erste Wahl, um Allergien bei Babys vorzubeugen. Denn das Superfood ist optimal auf die Nährstoff- und Energiebedürfnisse Ihres Kindes angepasst. Deshalb sollten Frauen, wenn es Ihnen möglich ist, von der Geburt an ein halbes Jahr lang ihren Säugling stillen.

2. Spezielles Milchpulver:

Stillen Sie Ihr Baby mindestens vier Monate voll und beginnen Sie langsam mit der Beikost. Längeres ausschließliches Stillen bringt im Hinblick auf die Allergievorbeugung keine weiteren Vorteile.

3. Haustiere:

Familien ohne erhöhtes Allergierisiko können bedenkenlos Haustiere halten. Besteht ein erhöhtes Allergierisiko, sollten zumindest keine Katzen angeschafft werden. Die Hundehaltung ist möglich.

4. Frische Luft:

Lüften Sie Innenräume immer gut. Innenraumschadstoffe, Schimmel und Feuchtigkeit begünstigen die Ausbildung von Allergien. Am besten gehen Sie mit Ihrem Kind viel an die frische Luft, damit sich sein Immunsystem an Pollen, Gräser und Co. gewöhnt.

5. Rauchfrei:

Verbannen Sie Zigarettenrauch aus der Umgebung Ihres Kindes. Studien zeigen, dass Kinder von Rauchern häufiger an Asthma und Atemwegserkrankungen leiden, als Kinder aus Nichtraucherfamilien.

6. Hygieneartikel:

Feuchttücher und Babycremes sollten parfumfrei sein, um allergische Reaktionen zu vermeiden. Verwenden Sie am besten nur Wasser oder milde und rückfettende Seifen zum Waschen. Mehr zur Babypflege

7. Diäten vermeiden:

Um Allergien pauschal vorzubeugen ist es nicht sinnvoll, auf Milch oder Eier zu verzichten. Denn es ist gerade wichtig, dass das Immunsystem Ihres Kindes sich an mögliche Allergieauslöser wie zum Beispiel tierische Eiweiße gewöhnt. Zudem bekommt das Baby durch eine Diät nicht alle Nährstoffe, die es benötigt.

Allergie-Test & Co: Allergie bei Babys feststellen

Ob Ihr Baby an einer Allergie leidet, kann nur ein Arzt feststellen. Da sich Säuglinge natürlich noch nicht selbst mitteilen können, sind Sie als Eltern gefragt: Beobachten Sie die Beschwerden und führen Sie am besten ein Symptom-Tagebuch, in dem Sie eintragen, wann welche Beschwerden auftreten und in welcher Intensität. In der Regel werden Allergie-Tests erst bei Kindern ab dem dritten Lebensjahr empfohlen. Sprechen Sie am besten mit Ihrem Kinderarzt. 

Einen Überblick über alle Testverfahren finden Sie hier:

Lebensmittelallergie oder Unverträglichkeit: Was ist der Unterschied?

Hat mein Kind eine Lebensmittelallergie oder verbirgt sich hinter den Beschwerden eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Nahrungsmittel? Für Eltern ist der Unterschied nicht leichtzu erkennen, weil sich die Symptome sehr ähneln können.Der grundlegende Unterschied: Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem sehr heftig und wehrt sich mit sogenannten Antikörpern gegen bestimmte Stoffe. Fachleute sprechen hier von einer „immunologischen Reaktion“. Dagegen ist bei einer Lebensmittelunverträglichkeit, auch Intoleranz genannt, das körpereigene Abwehrsystem nicht beteiligt. Bei Intoleranzen fehlendem Körper zum Beispiel Enzyme, um bestimmte Zucker wie Laktose oder Fruktose aufzunehmen. Sind diese Enzyme nicht vorhanden, leiden Betroffene unter Durchfall, Blähungen oder Bauchschmerzen. Ein weiterer Unterschied ist, dass eine allergische Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel häufig kurz nach dem Essen auftritt. Verträgt jemand das Lebensmittel aufgrund einer Intoleranz nicht, treten Beschwerden oftmals erst Stunden später auf. Deshalb ist es für viele Betroffene schwer, einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Lebensmittel und den Symptomen herzustellen.

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