Baby & Kleinkind
Mit lustigen Fingerspielen die Entwicklung von Kindern fördern
Veröffentlicht am:02.03.2023
6 Minuten Lesedauer
Kribbelkrabbel, klopf-klopf, klingeling: Wenn die Finger im Takt zum Reim tanzen, jauchzen Babys und Kleinkinder vor Vergnügen. Fingerspiele machen Spaß – und nebenbei lernen die Kleinsten dabei eine ganze Menge. Beliebte Geschichten zum Nachspielen.

© iStock / Jasonfang
Warum sind Fingerspiele sinnvoll?
Kinderverse mit Bewegungen ebnen Kindern nicht nur den Weg zu Sprache und Wortschatz:
- Das gemeinsame Spiel stärkt die emotionale Bindung zwischen Kind und Eltern, es vermittelt dem Baby Geborgenheit und Sicherheit.
- Fingerspiele fördern die körperliche und geistige Entwicklung Ihres Babys.
- Sie sprechen mehrere Sinne gleichzeitig an: Sehen, Hören, Tasten. Je mehr Sinne beteiligt sind, desto besser prägt sich wiederum das Spracherlebnis ein. Dabei bilden sich Denkstrukturen aus, die für das weitere Sprachverständnis wichtig sind.
Das Beste an Fingerspielen für Babys: Sie sind überall verfügbar – beim Wickeln, beim Kuscheln, als Trost oder um Wartezeit zu überbrücken. Wie elementar spielerische Bewegung für eine gesunde Entwicklung von Kleinkindern ist, erkannte der Prager Psychologe Jaroslav Koch bereits in den 1960er-Jahren. Aus Kochs Erkenntnissen entwickelte sich 1978 ein gruppenpädagogisches Konzept für das erste Lebensjahr: Das Prager Eltern-Kind-Programm, kurz PEKiP. Das Spiel mit Fingern und Reimen ist dabei wichtiger Bestandteil. Das Besondere an Fingerspielen ist, dass sie Sprache und Bewegung vernetzen: Kinder hören den Sprachrhythmus der Verse, prägen sich die Bewegungen ein und versuchen, sie nachzuahmen. Das Zusammenspiel schult das Sprachverständnis. Interessant ist: Das Sprachzentrum im Gehirn liegt direkt neben dem Zentrum für die Motorik der Hände.
1. Lebensjahr: Körperkontakt und Sprachförderung
Fingerspiele für Babys sind in der Regel kurz, die meisten beinhalten viel Körperkontakt. Bereits mit vier bis sechs Monaten lieben Babys Melodien, die sich wiederholen, sie genießen die Berührung und beobachten gebannt, wie Zeige- und Mittelfinger ihren Arm hochkrabbeln oder am Ohrläppchen klingeln. Ab einem Alter von etwa acht bis neun Monaten kann die Sprachförderung durch Fingerspiele unterstützt werden: Das Kind beginnt, die Laute nachzuahmen. Am besten eignen sich jetzt Fingerspiele, die einfache Silben und Wörter verwenden, zum Beispiel Tierlaute.
Babys entwickeln sich in unterschiedlichem Tempo. Probieren Sie aus, woran Ihr Kind gerade besonders viel Freude hat, welche neuen Fähigkeiten es gerade trainiert. Orientieren Sie sich beim Spielen daran, was Ihr Kind schon kann – so vermeiden Sie, es zu überfordern. Ein Tipp: Bleiben Sie aufmerksam und beenden Sie das Fingerspiel, wenn ihr Baby unruhig oder müde wird.
Kindergarten-Alter: Fingerspiele fördern neue Fähigkeiten
Fingerspiele für den Kindergarten regen Kinder zum Mitsprechen und Mitmachen an, dabei sind Aufmerksamkeit und Konzentration gefragt. Kitakinder können die Bewegungen schon selbst ausführen – das schult ihre Selbstwahrnehmung und das Körpergefühl. Die Finger sind sichtbar und spürbar Teil des eigenen Körpers. Fingerspiele fördern außerdem unter anderem:
- die Sprachentwicklung und Feinmotorik
- den Sinn für Zahlen und Mengen. Das sind sogenannte mathematische Vorläuferfähigkeiten, die den Grundstein für mathematisches Verständnis legen.
- das Herstellen räumlicher Bezüge, zum Beispiel links und rechts, oben und unten

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