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Gesundheitsmagazin

Baby & Kleinkind

Gut vorbereitet mit Baby fliegen

Veröffentlicht am:27.04.2023

5 Minuten Lesedauer

Babys vertragen Flugreisen oft weniger gut als ältere Kinder. Darum ist es wichtig, dass Eltern sich vorab gut informieren. Ab wann dürfen Babys im Flugzeug fliegen und wie können Eltern sich auf einen Flug mit Baby am besten vorbereiten?

Ein Vater ist mit einem Baby im Kinderwagen und einem älteren Kind in einem Flughafen.

© iStock / ArtMarie

Ab wann ist Fliegen mit Babys möglich?

Fliegen ist schon für viele Erwachsene mit Anstrengungen verbunden. Die Hektik am Flughafen, der Druckwechsel beim Fliegen und der Jetlag danach können beschwerlich sein. Für Babys ist das nicht anders – hinzu kommt, dass sie noch besonders sensibel sind. Wann ist es also sicher, den ersten Flug mit Baby anzutreten?

Zum einen legen die Fluggesellschaften selbst fest, ab welchem Alter Babys bei ihnen mitfliegen dürfen. Die Angaben schwanken dabei zwischen ab 48 Stunden und 2 Wochen. Einige wollen bei besonders frühen Reisen ein ärztliches Attest sehen. Bei den meisten Fluggesellschaften ist es Babys ab einem Alter von ein bis zwei Wochen erlaubt mitzufliegen. Zum anderen gibt es medizinische Empfehlungen dazu, ab welchem Alter Säuglinge sicher fliegen können. Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sollen Kinder erst vier bis sechs Wochen nach der Geburt fliegen. Das liegt daran, dass bei manchen Säuglingen die Lunge noch nicht vollständig entwickelt ist. Das könnte zu Beschwerden und einer Unterversorgung mit Sauerstoff führen, da die Sauerstoffsättigung in der Flugkabine geringer als am Boden ist. Unabhängig vom Alter gilt gleiches für Babys mit akuten Atemwegsinfekten oder chronischen Lungen- und Herzerkrankungen. Außerdem sind Neugeborene noch besonders anfällig für Krankheitserreger und die zirkulierende Luft in der Flugkabine kann das Risiko für eine Infektion erhöhen.

Eltern sollten sich, wenn sie aus wichtigen Gründen früher mit ihrem Baby fliegen wollen, unbedingt vorab vom Kinderarzt oder von der Kinderärztin beraten lassen.

Tipps zur Vorbereitung auf einen Flug mit Baby

Wenn medizinisch und vonseiten der Fluggesellschaften nichts dagegen spricht, mit Ihrem Baby zu fliegen, kann es losgehen. Mit einer guten Vorbereitung beugen sie zudem vielen möglichen Problemen vor.

Mit Baby am Flughafen

Informieren Sie sich zunächst beim Flughafen und der Fluggesellschaft, welche Unterstützungsangebote es vor Ort gibt. An vielen Flughäfen gibt es beispielsweise Leihbuggys und Spielecken. Der eigene Kinderwagen oder Buggy kann je nach Fluggesellschaft oft auch kostenlos aufgegeben werden, darf aber nur selten und unter bestimmten Bedingungen mit in die Flugkabine. Sie können ihn ansonsten am Gate oder vor dem Einstieg ins Flugzeug beim Flugpersonal abgeben und erhalten ihn nach der Landung wieder zurück. Anderes größeres Reisegepäck wie ein Reisebett oder eine Babykraxe muss als Sperrgepäck aufgegeben werden.

Wenn Sie lieber ohne Kinderwagen oder Buggy reisen möchten, ist eine Babytrage hilfreich. So haben Sie Ihr Kind nah am Körper und zusätzlich die Hände frei.

Reisepass beantragt?

Für Reisen außerhalb Deutschlands benötigen Babys und Kinder genauso wie Erwachsene ein offizielles Reisedokument. Ein Vermerk im Reisepass der Eltern ist nicht genug. Je nach Alter und Zielort reicht meist ein Kinderreisepass aus.

Sicherheit im Flugzeug

Informieren Sie sich bei der Fluggesellschaft über die Regelungen für Babys an Bord. Kinder bis zwei Jahre dürfen auf dem Schoß eines Erwachsenen sitzen und benötigen nicht zwingend einen eigenen Sitzplatz. Sie werden dann mit einem zusätzlichen Beckengurt gesichert. Babys können aber auch in einer Babyschale auf einem eigenen Sitzplatz reisen. Bei Langstreckenflügen bieten manche Airlines auch Babybetten an Bord an. Diese sind allerdings nur begrenzt verfügbar und es gelten unterschiedliche Vorschriften für Körpergröße, Alter und Gewicht.

Handgepäck beim Fliegen mit Babys

Manche Fluggesellschaften bieten zwar auch Babynahrung an Bord an – dennoch ist es sinnvoll, selbst genug mitzunehmen, vor allem bei bestehenden Unverträglichkeiten oder Allergien. Die gute Nachricht ist: Für Babynahrung und notwendige Medikamente gelten die strengen Handgepäcksregeln beim Fliegen nicht. Babymilch und -brei können mitgeführt werden und die einzelnen Behälter dürfen das sonst geltende Höchstvolumen von 100 Milliliter für Getränke überschreiten. Sie müssen auch nicht in einem durchsichtigen 1-Liter-Beutel verstaut werden. Nehmen Sie sicherheitshalber dennoch nicht mehr mit, als Sie tatsächlich für die Reisezeit benötigen. Das beugt Problemen beim Sicherheitscheck vor.

Wichtig: Denken Sie auch an Windeln und Wechselkleidung. Am besten ist es, wenn Sie die Windeln Ihres Babys kurz vor Abflug noch einmal wechseln. Bei Bedarf befindet sich ein ausklappbarer Wickeltisch in der Toilette eines jeden Flugzeugs, jedoch ist dort nicht sonderlich viel Platz.

Ein Baby sitzt im Flugzeug auf dem Schoß des Vaters und nuckelt an einer Trinkflasche.

© iStock / romrodinka

Schlucken hilft Babys beim Druckausgleich während des Fliegens.

Babys beim Druckausgleich unterstützen

Kleine Kinder können noch nicht so gut den Druck ausgleichen, der durch die Höhenunterschiede beim Fliegen entsteht. Das kann schmerzhaft für die Kleinen werden. Schlucken hilft dabei, den Druckausgleich vor allem beim Start und bei der Landung zu unterstützen. Dafür können Eltern ein paar einfache Tricks einsetzen: Füttern oder stillen Sie Ihr Baby beim Start und bei der Landung. Älteren Kindern können Sie etwas zu trinken oder essen geben. Auch das Lecken an einem Lolli fördert die Speichelbildung, so dass das Kind häufiger schluckt.

Hatte Ihr Kind in den letzten zwei Wochen vor dem Flug eine Ohrenentzündung, sollten Sie den Flug wenn möglich verschieben. Der Druckausgleich wird so noch weiter erschwert.

Unterstützung an Bord suchen

Vor allem, wenn Sie als einzelne Person mit einem Baby reisen, kann es sinnvoll sein, sich Hilfe zu suchen. Scheuen Sie nicht davor zurück, das Bordpersonal anzusprechen. Dieses kann Ihnen Tipps geben und Sie zum Beispiel beim Verstauen des Gepäcks unterstützen. Oft ist es sogar möglich, dass das Personal die Babynahrung erwärmt. Fragen Sie einfach nach.

Wichtig: Fliegen ist eine aufregende und mitunter anstrengende Erfahrung für Ihr Kind. Darum gilt: Versuchen Sie ruhig zu bleiben, wenn Ihr Baby mal weint oder schreit und andere Fluggäste sich womöglich gestört fühlen.

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Flugreisen mit Kleinkindern und älteren Kindern

Während Babys auf dem Schoß eines Erwachsenen reisen dürfen, benötigen Kinder ab zwei Jahren einen eigenen Sitzplatz im Flugzeug. Für Kinder bis sieben Jahren ist außerdem ein Kinderrückhaltesystem wie ein Kinderautositz sinnvoll. Achten Sie darauf, dass das System als flugtauglich deklariert ist und informieren Sie sich vorab bei der Fluggesellschaft über die genauen Vorschriften.

Je älter Kinder werden, desto spannender werden Flugreisen für sie. Darum ist es sinnvoll, bei der Reise das Abenteuer und weniger den möglichen Stress in den Vordergrund zu stellen. Das kann durch eine gute Planung sowie einige Tipps gelingen:

  1. Buchen Sie für Ihr Kind einen Sitzplatz am Fenster. So kann es die Erde von oben bestaunen.
  2. Packen Sie kleine, handliche Spiele und Beschäftigungsmöglichkeiten ein – Bücher, Malhefte und Kartenspiele vertreiben die Langeweile. Oft gibt es auch im Flugzeug einige Spiele für Kinder.
  3. Fragen Sie die Flugbegleitung, ob Ihr Kind das Cockpit besuchen kann – manchmal ist das möglich.
  4. Ältere Kinder können beispielsweise mit einer Kamera ihr Flugerlebnis festhalten und später aus den Fotos ein Fotoalbum basteln. Das wird eine schöne Erinnerung und steigert die Vorfreude auf die nächste Reise.

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