Beziehung
Wenn Freundschaften zerbrechen
Veröffentlicht am:19.08.2020
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„Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern“, sagte schon Aristoteles. Doch manchmal werden aus einer Seele wieder zwei und die Freundschaft geht zu Ende. Was uns dann helfen kann.
Das SINUS-Institut und das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov fanden in einer Studie heraus, dass Menschen hierzulande im Durchschnitt 3,7 enge Freunde haben und in etwa elf Personen zu ihrem erweiterten Freundeskreis zählen. Eine beste Freundin oder einen besten Freund haben dabei nicht alle – „nur“ 66 Prozent. Doch egal, ob engster Freund oder Freundin aus dem erweiterten Freundeskreis: Wir wollen Menschen an unserer Seite haben, die es ehrlich und gut mit uns meinen – und mit denen wir über alles reden können und die uns mit unseren Stärken und Schwächen mögen. Auch ein ausgewogenes Verhältnis des gegenseitigen Gönnens, des Gebens und Nehmens ist uns wichtig.
Dabei scheint die Auswahl unserer Freunde nach biologischen Faktoren zu gehen: Studien haben ergeben, dass die DNA unseres besten Freundes oder unserer besten Freundin der eigenen so ähnlich ist wie die eines Cousins vierten Grades. Gute Freunde stehen uns eben ähnlich nah wie unsere Familie. Sie spielen eine wichtige Rolle in unserem Leben und für die mentale Gesundheit.
Wenn eine Freundschaft zerbricht, kann das plötzlich passieren, und Betroffene können sehr darunter leiden. Aber wie kommt es überhaupt dazu? Was sind die Gründe für plötzliche Trennungen von Freunden? In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid wurden mehr als 1.000 Menschen dazu befragt, in welchen Fällen sie selbst eine Freundschaft beenden würden:
- den Partner ausspannen oder es versuchen: 66 Prozent
- in einer Notsituation hängen lassen: 56 Prozent
- hinter dem Rücken schlecht reden: 53 Prozent
- Geheimnisse ausplaudern: 47 Prozent
- Lügen: 42 Prozent
Der Weg aus der Krise – so werden Sie nach einer zerbrochenen Freundschaft stärker
In den meisten Fällen driften Freundschaften eher langsam auseinander, man sieht und spricht sich weniger und verliert sich allmählich aus den Augen. Das ist zwar schade, aber weniger schmerzhaft. Ganz anders sieht es in der Regel aus, wenn eine enge Freundschaft, zum Beispiel aus einem der oben genannten Gründe, abrupt zerbricht und plötzlich eine Lücke im Leben entsteht. Dann können die folgenden Tipps helfen, mit der Situation besser umzugehen:
- Gönnen Sie sich eine Trauerphase. Sie dürfen weinen und traurig sein, nehmen Sie Ihre negativen Gefühle wahr und erlauben ihnen, da zu sein, suchen Sie Trost bei Ihrer Familie und Ihren verbliebenen Freunden.
- Reflektieren Sie Ihre Freundschaft. Was war gut, was war weniger gut? War die Freundschaft ausgewogen oder eher einseitig? Hat sie Ihnen gutgetan? Oder hat sie zu ungesundem oder sogar gefährlichem Verhalten animiert? Konzentrieren Sie sich auf Freunde und Freundinnen, die Ihnen guttun.
- Haben Sie durch die Freundschaft vielleicht Ihre Familie oder andere Menschen vernachlässigt? Jetzt haben Sie Zeit, sich ihr zu widmen.
- Hobbys und Sport verschaffen Ihnen Ablenkung. Melden Sie sich zum Beispiel in einem Sportverein an oder probieren Sie ein neues Hobby aus, das Sie kennenlernen möchten.