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Was Bauchschmerzen bei Kindern vertreibt

Veröffentlicht am:26.02.2024

4 Minuten Lesedauer

Bauchschmerzen bei Kindern haben oft keine konkrete Ursache. In der Regel ist das Zwicken oder Drücken harmlos, das Bauchweh verschwindet schnell von selbst wieder. Es gibt jedoch einige Warnzeichen, die einen Arztbesuch notwendig machen.

Eine Frau hält ein Kind auf dem Arm, dessen Blick Schmerzen vermuten lässt.

© iStock / Inside Creative House

Warum haben Kinder Bauchschmerzen?

Die Ursachen für Bauchschmerzen bei Kindern sind vielfältig. Häufig haben sie mit der Verdauung zu tun: Ein Darminfekt oder fehlender Stuhlgang über mehrere Tage, zu viel oder zu fettes Essen, bestimmte Süßigkeiten oder verdorbene Lebensmittel können Bauchschmerzen bei Kindern verursachen. Doch nicht immer stecken organische Ursachen dahinter. Der Schmerz kann auch Ausdruck eines unbehaglichen Gefühls sein, oder durch Aufregung und Unwohlsein in einer fremden Umgebung entstehen.

Mitunter schlagen Stress, Angst oder seelische Probleme auf den Magen.

Es gibt viele weitere Ursachen für Bauchschmerzen, unter anderem Harnwegsinfekte oder Nierenbeckenentzündungen, Blinddarmentzündungen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten sowie selten Würmer oder Vergiftungen. Ein Kinderarzt beziehungsweise eine Kinderärztin kann durch eine Untersuchung und ein Anamnesegespräch die möglichen Auslöser eingrenzen.

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Säuglinge können Bauchschmerzen noch nicht kommunizieren

Eltern machen sich besonders dann Sorgen, wenn die Bauchschmerzen bei ihrem Kind häufiger auftreten. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder können noch nicht oder nicht eindeutig benennen, wo der Schmerz sitzt und wie er sich anfühlt. Ein Gang zum Arzt bringt in vielen Fällen Entwarnung oder eine eindeutige Ursache, die dann gezielt behandelt werden kann.

Schnell kommen Eltern die sogenannten „Dreimonatskoliken“ in den Sinn. Sie äußern sich durch Unruhe und lautes Schreien im Säuglingsalter. Bauchkrämpfe sind zwar nicht immer der Grund, werden aber damit assoziiert.

Häufige Ursachen für Bauchschmerzen bei Kindern

Wenn Kindern immer wieder der Bauch wehtut, empfiehlt es sich, aufmerksam zu beobachten, in welchen Situationen die Schmerzen auftreten. Eine einfache Erklärung ist zum Beispiel eine Verstopfung: Das Kind hat zu selten Stuhlgang oder der Stuhl ist zu hart. Um die Verdauung anzuregen, können Ballaststoffe in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder Schorlen helfen. Darüber hinaus tut Bewegung bei Darmträgheit gut. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann ein Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin Klarheit bringen.

Bei manchen Kindern können sich Aufregung, Unbekanntes, Vorfreude oder Angst und Ärger durch Bauchschmerzen, gelegentlich auch Durchfall äußern. Auch wenn die Bauchschmerzen keine organische Ursache haben, müssen sie dennoch keine Einbildung sein. Zuwendung, Ermutigung und Beruhigung können in diesen Fällen helfen. Besteht ein großer Erwartungs- und Leistungsdruck, ist es ratsam, diesen zu reduzieren.

Unverträglichkeiten als Ursache für Bauchschmerzen

Fruchtzucker (Fruktose) und Milchzucker (Laktose) können aufgrund von Unverträglichkeiten zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Dasselbe gilt auch bei einer sogenannten Zöliakie aufgrund einer Unverträglichkeit gegen das Klebereiweiß (Gluten) im Getreide (Glutenunverträglichkeit).

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind bestimmte Lebensmittel nicht gut verträgt, dann streichen Sie diese in Absprache mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Kinderärztin für ein bis zwei Wochen vom Speiseplan und beobachten Sie, ob sich die Symptome bessern. Dabei kann ein Symptomtagebuch helfen. Dauerhaft sollte die Lebensmittelauswahl für Kinder nicht ohne gesicherte Diagnose eingeschränkt werden.

Eine Ärztin sitzt gegenüber von einem Vater, der seinen Sohn auf dem Schoß sitzen hat.

© iStock / ljubaphoto

Sind die Bauchschmerzen des Kindes wiederkehrend und begleitet von weiteren Beschwerden, ist ein Arztbesuch sinnvoll.

Was tun, wenn Kinder über Bauchschmerzen klagen?

  • Zuwendung: Kuscheln, eine Geschichte erzählen, gemeinsam Musik hören – das tut Ihrem Kind gut und kann bei Bauchschmerzen Wunder wirken.
  • Wärmflasche oder warmes Kirschkernkissen: Die Wärme wirkt schnell entspannend und entkrampfend.
  • Zeit zum Essen: Ermutigen Sie Ihr Kind, jeden Bissen gründlich zu kauen. Vermeiden Sie es, zu üppige Portionen zu servieren.
  • Blähende Getränke und Lebensmittel meiden: Getränke mit Kohlensäureund bestimmte Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Zwiebeln oder Kohl wirken blähend – und können so zu Bauschmerzen beitragen.
  • Spazieren gehen: Bewegung regt den Darm an. Auch einfache Übungen helfen, etwa auf dem Rücken liegend mit den Beinen in der Luft „Rad fahren“.
  • Um die Ursache wiederkehrender Schmerzen und Unwohlsein herauszufinden, kann ein Schmerztagebuch helfen. Halten Sie fest, wann ihr Kind welche Schmerzen hatte. Was hat es an dem Tag gegessen, erlebt, gemacht usw.

Diese Hausmittel können Bauchschmerzen bei Kindern lindern

  • Kräutertees mit Anis, Kümmel oder Fenchel können Krämpfe im Bauch lösen. Kamillentee beruhigt den Magen.
  • Bei Säuglingen reiben Sie mit etwas Öl, beispielsweise Kümmelöl, sanft den Bauch um den Nabel herum für mehrere Minuten im Uhrzeigersinn. Diese Bauchmassage unterstützt die natürliche Darmbewegung und transportiert die Luft im Bauch Richtung Ausgang. Das hilft vor allem abends gut gegen Bauchschmerzen.
  • Bei Verstopfung sollte das Kind viel trinken, auch Bewegung hilft.
  • Eingeweichtes Trockenobst hat sich ebenfalls gegen Verstopfung bewährt, bei Kindern ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr auch Vollkornbrot mit Leinsamen und Weizenkleie.

Helfen Medikamente gegen Bauchschmerzen bei Kindern?

Mittel gegen Bauchschmerzen bei Kindern sollten Sie nie ohne eine Diagnose des Kinderarztes oder der Kinderärztin verabreichen.

Das heißt: Geben Sie Ihrem Kind bei Bauchschmerzen keine schmerzstillenden Zäpfchen, Tabletten oder Säfte auf Verdacht.

Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

  • Kolikartige Bauchschmerzen und Bauchkrämpfe, die von Fieber, Erbrechen oder Durchfall begleitet sind, sollten sofort ärztlich vorgestellt werden.
  • Bauchschmerzen, die an Intensität zunehmen und im Verlauf in den rechten Unterbauch wandern, können auf eine Blinddarmentzündung hinweisen und sollten ärztlich abgeklärt werden.
  • Beschwerden beim Wasserlassen können auf einen Harnwegsinfekt hindeuten.
  • Häufige oder anhaltende Durchfälle sind ein Fall für den Arzt oder die Ärztin.
  • Wenn Ihr Kind deutlich an Gewicht verliert oder wenn Ihr Säugling nicht an Gewicht zunimmt.
  • Jeder Bauchschmerz, der mit einer zunehmenden Verschlechterung des Befindens Ihres Kindes einhergeht, sollte ärztlich vorgestellt werden.

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