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Was tun bei Hitzschlag?
Veröffentlicht am:17.05.2023
4 Minuten Lesedauer
Bei hohen Temperaturen muss der Körper viel Energie aufwenden, um sich herunterzukühlen. Wer sich nicht schützt, riskiert einen Hitzschlag. Das ist gefährlich und erfordert schnelles Handeln.
Das passiert bei einem Hitzschlag
Ein Hitzschlag ist ein Notfall. Steigt die Körpertemperatur an, zum Beispiel durch hohe Außentemperaturen und anstrengende körperliche Betätigung, erweitern sich die peripheren (außen liegenden) Blutgefäße und der Körper versucht über die Haut mehr Wärme abzugeben, um seine Normaltemperatur zu halten. Ab 33 Grad Celsius Außentemperatur ist das Risiko, einen Hitzschlag zu erleiden, bereits deutlich erhöht. Durch vermehrte Schweißproduktion kann der Körper außerdem Wärme nach außen ableiten. Wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist, verringert sich jedoch die Schweißverdunstung und damit die Verdunstungskälte auf der Haut. Die Körpertemperatur steigt dann zu weit an, weil der Körper sich nicht mehr herunterkühlen kann. Eine Überhitzung ist die Folge. Eine Vorstufe des Hitzschlags ist die Hitzeerschöpfung, dabei fallen die Symptome milder aus. Typische Anzeichen einer Hitzeerschöpfung sind:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Durst
- Übelkeit und Erbrechen
- Schwäche
- Reizbarkeit
- Koordinationsstörungen
Unbeachtet kann sich die Hitzeerschöpfung schnell zu einem Hitzschlag weiterentwickeln. Wer in der Hitze Sport treibt oder sich anderweitig körperlich anstrengt, riskiert außerdem, dass es schnell zu einem Hitzschlag kommt. Bei einem Hitzschlag wird das zentrale Nervensystem stark beeinträchtigt. Deshalb können Bewusstseinstrübungen, epileptische Anfälle oder Ohnmacht auftreten. Es kann zu einem Schock kommen.
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Symptome und Anzeichen für einen Hitzschlag
In Europa liegt die Zahl der Hitzetoten schätzungsweise bei 25.000 Menschen pro Jahr. Die Zahl nimmt aufgrund des Klimawandels und der damit einhergehenden längeren Hitzeperioden zu. Betroffen sind besonders ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen.
Zu den Symptomen und Anzeichen bei einem Hitzschlag gehören:
- Erhöhung der Körpertemperatur
- heiße und trockene Haut
- beschleunigter Pulsschlag
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Krämpfe und Erbrechen
- Schwindelgefühl, Verwirrtheit, Halluzinationen
Erste Hilfe bei einem Hitzschlag
Als Erste-Hilfe-Maßnahme ist es zuerst wichtig, die Person in den Schatten zu bringen und die Beine hochzulagern. Anschließend sollte die Körpertemperatur heruntergekühlt werden. Dazu legen Sie zum Beispiel feuchte Tücher auf den Körper – vorzugsweise auf Kopf und Nacken. Bringen Sie dabei aber kein Eis direkt auf den Körper auf.
Beobachten Sie den Zustand und rufen Sie in jedem Fall den Notdienst. Ein Hitzschlag kann tödlich enden. Deshalb ist es wichtig, die betroffene Person in ein Krankenhaus einzuweisen. Bis der Notarzt eintrifft, kontrollieren Sie Bewusstsein und Atmung, bei Bewusstlosigkeit bringen Sie die Person in eine stabile Seitenlage. Beobachten Sie auch dann weiterhin die Atmung. Setzt die Atmung aus oder ist auffällig, so beginnen Sie unverzüglich mit der Herz-Kreislauf-Reanimation!
Risikofaktoren für einen Hitzschlag
Das Risiko, einen Hitzschlag zu erleiden, ist größer bei:
- körperlicher Anstrengung
- Drogenkonsum
- fieberhaften Erkrankungen
- Übergewicht
- Austrocknung
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Alkoholkonsum
- Einnahme von Medikamenten
Trifft etwas davon auf Sie zu, sollten Sie unbedingt Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und unnötige Anstrengungen vermeiden.
Einem Hitzschlag vorbeugen: Das richtige Verhalten bei Hitze
Damit es gar nicht erst zu einer Überhitzung kommt, beachten Sie folgende Tipps bei heißen Temperaturen:
- Achten Sie auf Ihren Flüssigkeitshaushalt und trinken Sie ausreichend. Vor allem Wasser, Kräutertees und dünne Saftschorlen sind empfehlenswert. Vorsicht mit Alkohol und koffeinhaltigen Getränken.
- Haben Sie chronische Erkrankungen und/oder nehmen Sie Medikamente ein, dann sprechen Sie die Trinkmenge mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ab und erkundigen Sie sich, wie Sie sich bei heißem Wetter am besten verhalten sollten.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit starke Sonneneinstrahlung und reduzieren körperlich anstrengende Tätigkeiten, besonders um die Mittagszeit.
- Passen Sie Ihr sportliches Programm der Temperatur und Tageszeit an. Trainieren Sie am besten nicht nach 10 Uhr vormittags und nicht vor 18 Uhr am Abend. Bevor Sie Ihr Training aufnehmen, gewöhnen Sie Ihren Körper drei bis vier Tage an die Temperaturen.
- Tragen Sie helle, locker sitzende Kleidung.
- Sorgen Sie für Abkühlung.
- Essen Sie salzige Lebensmittel, um dem Körper ausreichend Elektrolyte zuzuführen.
Kinder und Babys vor einem Hitzschlag schützen
Babys und Kinder reagieren empfindlicher auf Sommerhitze und Sonneneinstrahlung als Erwachsene. Sie können ihren Wärmehaushalt noch nicht so gut regulieren. Sie schwitzen weniger, brauchen aber im Vergleich mehr Wasser. Deshalb ist es besonders wichtig, sie vor heißen Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung zu schützen. Halten sich Kinder im Sommer über längere Zeit im Freien auf, sollten sie auf jeden Fall entsprechende Kleidung sowie Sonnenhut und Sonnenbrille tragen und die Haut mit einem kindgerechten Sonnenschutzmittel eincremen. Im Idealfall liegt der Spielort von Kindern im Schatten.
Hat sich Ihr Kind zu lange in der Sonne aufgehalten und fühlt sich unwohl, bringen Sie es zunächst in den Schatten beziehungsweise in eine kühlere Umgebung. Legen Sie Ihr Kind wenn möglich ruhig hin und lagern Sie die Beine hoch. Geben Sie ihm Wasser zu trinken (aber nicht bei Bewusstseinseintrübungen) und kühlen Sie es ab. Beruhigen Sie das Kind und lassen Sie es nicht allein. Wenn Sie sich Sorgen um die Gesundheit Ihres Kindes machen, suchen Sie unverzüglich eine ärztliche Praxis auf.
Wenn Sie diese Anzeichen für einen Hitzschlag bei Ihrem Kind oder Ihrem Baby bemerken, rufen Sie sofort einen Notarzt oder eine Notärztin:
- Ihr Kind hat einen roten Kopf und die Haut fühlt sich heiß und trocken an und ist errötet. Später kann sie sich auch grau oder bläulich verfärben.
- Es hat einen stumpfen Gesichtsausdruck, der Gang ist taumelnd und unsicher.
- Die Körpertemperatur liegt über 40 Grad.
- Ihr Kind hat Kopfschmerzen.
- Die Atmung ist schnell und flach.
- Es hat Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle bis hin zur Bewusstlosigkeit.