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Mundschutz und Brille tragen – so funktioniert es richtig
Veröffentlicht am:30.11.2020
6 Minuten Lesedauer
Der erste Winter in Zeiten der Covid-19-Pandemie naht. Wer eine Brille benötigt und zusätzlich den Mund-Nasen-Schutz anlegt, verliert buchstäblich den Durchblick. Nur allzu schnell beschlagen die Gläser. Diese Tipps helfen, wenn man Mundschutz und Brille tragen muss.
In der Pandemie heißt es Maske tragen. Denn zahlreiche Studien zeigen: Der Mund-Nasen-Schutz verringert das Infektionsrisiko stark. So fand Prof. Dr. Holger Schünemann von der McMaster University im kanadischen Hamilton heraus, dass sich die Gefahr einer Ansteckung um 80 Prozent reduziert.
Damit nicht genug: Vor allem in Kombination mit einer Brille lohnt sich das Tragen - auch wenn man sich mit beschlagenen Brillengläsern herumschlagen muss. Weibiao Zeng von der Nanchang University fand heraus, dass Personen, die mindestens acht Stunden pro Tag eine Brille tragen, seltener an Covid-19 erkranken als der Bevölkerungsdurchschnitt: eine Erkenntnis, die auch Prof. Schünemann bestätigt hat.
Die Studie legt also nahe, dass das Corona-Virus auch über das Auge in den Körper gelangen kann. Genauere Untersuchungen zu diesem Thema stehen allerdings noch aus. Trotzdem lassen die Ergebnisse der Forschung den Schluss zu: Masken und Brillen schützen vor Corona-Infektionen. Umso wichtiger ist auch für Brillenträger, den Mund-Nasen-Schutz nicht abzulegen.
Anpassung der Maske:
Passen Sie den Draht der Maske Ihrer Nase an. Sitzt die Alltagsmaske nicht fest genug, können die Gummibänder entweder über Kreuz am Hinterkopf festgemacht werden oder vor den Ohren einmal gekreuzt.
Der Maskenrand liegt so noch fester an der Nase an. Dabei darf die Maske an den Seiten aber nicht abstehen. Nun die Brille so aufsetzten, dass der Brillenrand und die Nasenauflage die Maske ans Gesicht drücken.
Anti-Beschlag-Sprays:
Die Brillengläser sowohl von innen als auch von außen mit Anti-Beschlag-Spray behandeln. Sprays ohne Alkohol und Silikone schonen dabei Glas und Rahmen.
Es gibt auch Brillen, die eine bereits integrierten Anti-Beschlag-Beschichtung haben – wenden Sie sich bei Fragen an Ihren Augenoptiker.
Ausatmen nach unten:
Atmen Sie bewusst nach unten aus, denn auch bei perfekter Anpassung muss der Atem vorbei an der Maske auch wieder raus. Wenn man nach oben ausatmet, kann es daher trotzdem geschehen, dass die Brille beschlägt.
Kontrolliertes Ausatmen nach unten ist daher ein effektiver Tipp.
Welche Masken eignen sich für Brillenträger?
Nach anfänglichen Lieferengpässen im Frühjahr hält der Einzelhandel unterschiedliche Masken bereit. Für Brillenträger lohnt es sich, genauer hinzusehen. Besonders gut eignen sich Masken mit einem Metallbügel, also einem dünnen Draht im oberen Bereich, weil sie sich der Gesichtsform anpassen lassen.
In Apotheken gibt es auch hautfreundliche Klebebänder, die jedoch mitunter als unangenehm empfunden werden. In jedem Fall sollten Brillenträger darauf achten, dass die Maske noch dicht schließt. Sonst erfüllt sie ihre Funktion nicht mehr.
Wichtig sind auch die Bänder. Keine Maske passt allen Menschen. Es gibt Masken mit Gummibändern als Schlaufe oder mit Bändern, die hinter den Ohren verschlossen werden. Andere Masken bindet man hinter dem Kopf zusammen. Am besten ist, verschiedene Typen auszuprobieren und mindestens ein paar Stunden als Test zu tragen.
Welche Alternative zur Brille gibt es?
Trotz dieser Tipps kommen nicht alle Menschen mit der Kombination aus Mund-Nasen-Schutz und Brille klar. Für sie gibt es als Alternative Kontaktlinsen, entweder als Tageslinsen oder als Linsen zum mehrfachen Gebrauch. Ein Vorteil gegenüber Brillen: Kontaktlinsen beschlagen nicht.
Auch aus virologischer Sicht bestehen laut aktueller Forschung keine Einwände. Obwohl die momentane Studienlage nicht ausschließen kann, dass Corona auch über das Auge übertragen wird und die Brille in dem Fall einen weiteren Schutz bieten könnte. Anwender beherzigen aber am besten einige Tipps.
Was sollten Kontaktlinsenträger speziell beachten?
- Für Träger von Kontaktlinsen ist es ratsam, besonders auf die Hygiene zu achten. Wie die Vereinigung deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen e. V. schreibt, sind Kontaktlinsen auch in COVID-19-Zeiten sicher. Sie empfiehlt jedoch, wiederverwendbare Kontaktlinsen inklusive Behälter regelmäßig zu desinfizieren.
- Besonders wichtig ist auch die Handhygiene. Vor jedem Wechseln ist Händewaschen angesagt. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte nie mit ungewaschenen Händen die Augen berühren -eine Regel, die auch für Menschen ohne Kontaktlinsen gilt.
- Zwar wird SARS-CoV-2 in den meisten Fällen durch feine Tröpfchen übertragen. Aber auch eine Übertragung durch Schmierinfektion, also wenn die Hände mit der Schleimhaut unserer Augen oder unseres Mundes in Berührung kommen, kann derzeit nicht ausgeschlossen werden. Gute Hygiene hilft, dies zu vermeiden.