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Wie finde ich seriöse Gesundheitsinformationen im Internet?

Veröffentlicht am:21.04.2023

8 Minuten Lesedauer

Wer sich krank fühlt, abnehmen oder das Hautbild verbessern will, sucht häufig im Internet nach Antworten. Das Problem: Die Informationen sind nicht immer zuverlässig. Diese Tipps helfen, seriöse Gesundheitsinformationen zu finden.

Ein Mann sucht im Internet nach seriösen Gesundheitsinformationen.

© iStock / FG Trade

Woran lassen sich seriöse Gesundheitsinformationen erkennen?

Für viele Menschen ist „Dr. Google“ mittlerweile die erste Anlaufstelle bei Gesundheitsfragen: Insgesamt zwei Drittel der Deutschen nutzen das Internet, um Gesundheitsinformationen zu bekommen. Der Versuch einer Selbstdiagnose via Internet birgt allerdings Gefahren. Unterschiedliche Krankheiten können auf den ersten Blick ähnliche Symptome aufweisen. So kann es passieren, dass eine bösartige Hautveränderung von Betroffenen fälschlicherweise als harmloser Leberfleck wahrgenommen wird. Umgekehrt können aber auch harmlose Beschwerden für schwere Erkrankungen gehalten werden, was unnötige Ängste auslösen kann.

Ganz zu schweigen von den zahlreichen Behandlungsempfehlungen, Hausmitteln und „garantiert wirksamen“ Tipps, im Internet, deren Zuverlässigkeit für medizinische Laien oft schwer zu beurteilen ist. Darum ist es wichtig zu wissen, wie sie vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen finden sowie unseriöse Inhalte erkennen und meiden können. Diese Tipps helfen:

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Ist der Betreiber klar zu erkennen?

Jede deutsche Website, die nicht ausschließlich privaten Zwecken dient, unterliegt der Impressumspflicht. Das Impressum ist eine Art digitale Visitenkarte, die angibt, welche Person oder welches Unternehmen im Falle eines Missbrauchs haftbar gemacht werden kann. Es sollte daher mindestens den vollständigen Namen, die Adresse und Kontaktmöglichkeiten enthalten. In manchen Fällen können auch Anwaltskanzleien anstelle von den Betreibern angegeben sein, in diesem Fall muss auch die Rechtsform im Impressum stehen.

Laut Gesetz muss das Impressum „leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar“ sein. In der Praxis bedeutet das meistens, dass es über einen gut sichtbaren Link mit einer verständlichen Bezeichnung – wie „Impressum“ oder „Kontakt“ – abrufbar ist.

Wer steht hinter den Gesundheitsinformationen?

Im nächsten Schritt sollte man überprüfen, welche Interessen der im Impressum genannte Anbieter eines Gesundheitsportals mit der entsprechenden Internetseite verfolgen könnte. Stecken beispielsweise Unternehmen oder Einzelpersonen dahinter, die mit den Gesundheitsinformationen den Verkauf ihrer Produkte fördern möchten? Seriöse Betreiber machen für den Nutzer nachvollziehbar, wer die Gesundheitsinformationen auf ihrer Webseite zusammengestellt hat und welche Qualifikation der Autor oder die Autorin hat. Zudem geben sie Hinweise zur Finanzierung ihrer Webseite. Anhand letzterer Informationen können die Nutzer besser einschätzen, ob ein Website-Betreiber Interessenkonflikte hat, die Grund für eine unvollständige und einseitige Darstellung des aktuellen medizinischen Kenntnisstands sein könnten.

Wurden seriöse Quellen verwendet?

Seriöse Gesundheitsportale zitieren wissenschaftliche Quellen, anhand derer sich nachverfolgen lässt, wie gesichert die vermittelten Gesundheitsinformationen sind. Geeignete Quellen sind kontrollierte wissenschaftliche Studien. Einzelfallberichte mögen auf den ersten Blick eindrucksvoller sein, sind aber kein hinreichender Beleg für die Wirksamkeit einer medizinischen Maßnahme. Häufig sind die Quellenangaben am Ende eines Artikels aufgelistet oder direkt im Text verlinkt. Im Idealfall haben die Autoren und Autorinnen ihre wissenschaftlichen Quellen im Vorfeld systematisch recherchiert und auf ihre Qualität hin überprüft.

Werden die Gesundheitsthemen ausgewogen dargestellt?

Auch die Art, wie die Texte verfasst sind, kann Aufschluss darüber geben, ob es sich um ein gutes Gesundheitsportal handelt. Die Texte sollten

  • strukturiert und verständlich sein, zum Beispiel Fachbegriffe erklären,
  • ersichtlich machen, wann die Gesundheitsinformation erstellt wurde und wann gegebenenfalls Aktualisierungen geplant sind,
  • Informationen ausgewogen darstellen, also unter anderem alle relevanten Behandlungsmöglichkeiten darstellen und deren Nutzen, aber auch Risiken und Nebenwirkungen benennen,
  • objektiv und neutral verfasst sein, Ausdrücke wie „absolut nebenwirkungsfrei“ und „hundertprozentig garantierte Wirkung“ sind verdächtig,
  • über alle Aspekte aufklären, dazu gehören zum Beispiel auch die Beschreibung der Wirkung und des Ablaufs von Behandlungen sowie Informationen dazu, wo es aktuell noch wenig gesichertes Wissen und großen Forschungsbedarf gibt.

Welche Ziele und Absichten hat der Betreiber?

Seriöse Gesundheitsportale machen deutlich, welchen Zweck sie verfolgen und an wen sie sich richten. Bei Gesundheitsportalen, die der Bekanntmachung spezieller Produkte oder Gesundheitsleistungen dienen oder sich allgemein über Werbeeinnahmen finanzieren, ist Vorsicht geboten. Erkennen lässt sich das unter anderem an Werbebannern, die am Rand oder mitten im Artikel geschaltet sind. Gute Gesundheitsinformationen sind frei von Ideologie, Werbung sowie Markennamen und sollten immer kostenlos und ohne Passwortschutz zur Verfügung stehen.

Gute Seiten – schlechte Seiten? Doc Felix klärt über Gesundheitsinformationen im Internet auf.

Wo findet man zuverlässige Gesundheitsinformationen?

Bei einer Internetrecherche zu Gesundheitsthemen ist es wichtig, sich etwas Zeit zu nehmen. Die Reihenfolge der in der Suchmaschine angezeigten Treffer ist kein Maßstab für die Qualität der Informationen. Schauen Sie sich daher in Ruhe an, welche Suchergebnisse Ihnen aufgelistet werden. Meiden Sie Treffer, die als „Anzeige“ gekennzeichnet sind, da es sich hier in aller Regel um interessengeleitete und nicht um unabhängige Informationen handelt.

Am sinnvollsten ist es, direkt in seriösen Quellen für hilfreiche Gesundheitsinformationen zu suchen. Vertrauenswürdige Gesundheitsinformationen finden Sie unter anderem auf diesen Internetseiten:

Wichtig: Gesundheitsinformationen, die Sie im Internet finden, auch aus seriösen Quellen, können einen Arztbesuch nicht ersetzen. Zur Diagnose und Behandlung körperlicher oder seelischer Gesundheitsbeschwerden sollten Sie deshalb immer eine Ärztin oder ein Arzt beziehungsweise eine Psychotherapeutin oder ein Psychotherapeut konsultieren.

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