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Verstopfung bei Kindern – so wird der Darm wieder aktiv

Veröffentlicht am:13.07.2023

4 Minuten Lesedauer

Eine akute Verstopfung tritt bei Kindern sehr häufig auf und ist völlig normal. Dann helfen Verständnis, Geduld, kleine Tricks und manchmal auch ein wenig medizinische Unterstützung.

Mutter unterstützt ihr kleines Kind, das unter einer Verstopfung leidet, beim Toilettengang.

© iStock / AleksandarNakic

Was sind die Auslöser für Verstopfung bei Kindern?

Etwa 30 Prozent aller Kinder leiden hin und wieder an einer akuten Verstopfung. Mögliche Auslöser können die Ernährung oder auch Veränderungen im Alltag sein. Oft sind es recht banale Ursachen, die das große Geschäft zum Problem werden lassen. Vielleicht hat das Kind etwas Ungewöhnliches gegessen oder zu wenig getrunken. Oder es musste bei einer langen Fahrt einhalten und hatte zusätzlich auch weniger Bewegung als sonst. Beim nächsten Gang auf die Toilette ist das große Geschäft schließlich zu hart und tut weh. Diese Erinnerung bleibt hängen und es kann ein negativer Kreislauf beginnen: Das Kind fürchtet sich vor Schmerzen und hält den Stuhl so lange wie möglich zurück – so entsteht erneut harter Stuhl, auch der nächste Besuch im stillen Örtchen wird unangenehm und die Angst davor war begründet.

Manchmal hat eine akute Verstopfung bei Kindern auch psychische Ursachen. Einige Kinder ekeln sich vor fremden Toiletten. Oder sie sind gestresst, weil sich ihre Lebenssituation ändert, weil sie im Kindergarten eingewöhnt werden oder ein Geschwisterchen geboren wurde. Jetzt helfen vor allem zwei Dinge: Geduld und Verständnis. Vielleicht können Sie auch mit Entspannungsübungen den Stress des Kindes reduzieren.

Wann spricht man von einer akuten Verstopfung bei Kindern?

Das Kind hatte seit drei Tagen keinen Stuhlgang – ist das schon eine Verstopfung? Normal ist bei Kleinkindern alles von dreimal am Tag bis zu einmal alle zwei Tage. Wie häufig ein Kind aufs Klo geht, ist aber nicht unbedingt entscheidend. Der wichtigste Faktor ist: Bei einer Verstopfung ist der Stuhl hart und das Kind hat Schmerzen beim Toilettengang. Man erkennt eine Verstopfung auch daran, dass das Kind sichtbar zurückhält, über Bauchschmerzen klagt, pupsen muss und wenig Appetit hat. Gelegentlich riecht der Stuhl auch besonders streng. Es kommt vor, dass sich der Darm weitet und das Kind nicht mehr merkt, wenn es muss. Dann kann es passieren, dass kleine Mengen Kot unbemerkt abgehen und in der Unterhose landen.

Handeln, bevor es zu spät ist

Einer chronischen Verstopfung bei Kindern können Sie vorbeugen.

Gut zu wissen: Eine Verstopfung ist für Kinder normalerweise nicht gefährlich. Wird das Problem allerdings chronisch, das heißt die Beschwerden bestehen länger als zwei Monate, kann es sie unter Umständen sehr lange begleiten und belasten. Daher sollten Sie nicht zu lange abwarten, bevor Sie Maßnahmen ergreifen.

Wie kann man eine Verstopfung bei Kindern lösen?

Leidet Ihr Kind unter Verstopfung, sollten Sie zuallererst die Ernährung und Trinkgewohnheiten überprüfen, und gegebenenfalls verändern. Viel Wasser, ungesüßter Tee oder eine stark verdünnte Saftschorle helfen, den Stuhl weich zu halten. Auf Lebensmittel wie Banane, Möhre, Weißmehl, Joghurt mit Zucker, Schokolade oder andere Süßigkeiten sollte verzichtet werden. Eine darmfreundliche Ernährung mit einem erhöhten Ballaststoff-Anteil hilft hingegen, die Verdauung zu verbessern. Es gibt einige Nahrungsmittel, die eine aktive Verdauung fördern:

  • Vollkornprodukte
  • Birne
  • Kürbis
  • Trockenobst
  • Pflaumenmus
  • Leinsamen (nur, wenn das Kind gleichzeitig viel trinkt)

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Die Verdauung aktiv halten

Bewegung ist gut für die Verdauung! Ermutigen Sie Ihr Kind, sich viel zu bewegen und so die Verdauung in Gang zu bringen. Spielen und toben im Freien ist jetzt genau das Richtige. Kleinere Kinder können Sie aktiv bei der Bewegung unterstützen, zum Beispiel durch vorsichtiges Massieren des Bauches oder indem Sie mit den Beinchen Fahrrad fahren. Um Schmerzen vorzubeugen, sollte man entzündete und wunde Stellen am Po mit einer Wundsalbe eincremen.

Mutter, Vater und ihre kleine Tochter spielen mit einem Fußball auf einer Wiese.

© iStock / StefaNikolic

Bewegung fördert die Verdauung: Toben, Fangen oder Ballspielen wirken wie Medizin.

Mit Übung und Spaß zum Toilettenprofi werden

Größeren Kindern ab etwa vier Jahren hilft ein konsequentes Toilettentraining. Regelmäßig etwa zehn bis zwanzig Minuten nach den Hauptmahlzeiten kann man sein Kind aufs Klo begleiten. Gerne kann man das stille Örtchen auch als einen interessanten oder entspannenden Ort gestalten. Bilderbücher, Musik oder Seifenblasen machen die Toilette zu einem kindgerechten Platz. Erklären Sie Ihrem Kind wie der Darm und die Verdauung funktionieren.

Bei kleinen Kindern kann ein Training wiederum genau das Gegenteil bewirken: Kinder, die zu früh oder unter Stress die Windel loswerden, entwickeln oft Angst vorm Töpfchen. Bleiben Sie entspannt und warten Sie, bis Ihr Kind bereit ist, aufs Klo zu gehen. Es wird Bescheid geben, wenn es bereit ist.

Wann muss man mit Verstopfung bei Kindern zum Arzt oder zur Ärztin?

Auch wenn eine akute Verstopfung bei Kindern nicht gefährlich ist: Werden die Beschwerden auch nach zwei Wochen nicht besser, sollten Sie mit Ihrem Kind zum Arzt oder zur Ärztin. Er oder sie prüft, ob vielleicht eine organische Ursache vorliegt. Wahrscheinlich wird der Arzt oder die Ärztin ein Abführmittel für Kinder verschreiben. Dieses enthält in der Regel Polyethylenglykole, die den Stuhl auflockern. Auch kleine Kinder vertragen diese Medikamente meistens sehr gut und können sie problemlos über mehrere Wochen nehmen, bis sich die Verstopfung gelöst hat.

Der Darm im Gleichgewicht

Eine gesunde Verdauung ist für die gesamte Familie wichtig.

Eine gute Verdauung ist nicht nur bei Kindern ein Thema: Achten Sie auf Ihren eigenen Darm? Reizdarmsyndrom, Verstopfung oder Darmprobleme können auch bei Erwachsenen die Lebensqualität einschränken.

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