Kinder
Backen mit Kindern
Veröffentlicht am:10.11.2020
5 Minuten Lesedauer
Nüsse, Mandelkerne, Schokostreusel: Backen in der Vorweihnachtszeit ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Und ganz nebenbei hat es auch noch pädagogische Effekte, wie Ernährungswissenschaftlerin Prof. Dr. Mathilde Kersting weiß.

© iStock / Ridofranz
Was wird beim Backen mit Kindern gefördert?
Fast alle Kinder backen gerne. Es ist einfach ein großer Spaß, Teig zu rollen, Plätzchen auszustechen und dann erwartungsvoll durchs Backofenfenster zu schauen.
Die Ernährungswissenschaftlerin Professor Mathilde Kersting rät, das Backen mit Kindern so einfach wie möglich zu gestalten: „Es sollten ganz normale und wenige Zutaten verwendet werden, keine exotischen Sachen. Schließlich geht es um das besondere Erlebnis, nicht um einen Wettbewerb für das raffinierteste Rezept.“
Neben der gemeinsamen Aktivität hat Backen auch pädagogische Effekte. Kinder lernen, sich über einen festgelegten Zeitraum auf eine konkrete Aufgabenstellung zu konzentrieren. Beim Abwiegen von Butter, Mehl und Zucker kriegen sie ein Gefühl für Mengen und ein Gespür für verschiedene Konsistenzen.
„Generell ist es sinnvoll, dass Mädchen und Jungen sich frühzeitig an der Essenszubereitung beteiligen.“
Professor Mathilde Kersting
Ernährungswissenschaftlerin
Außerdem wird die Grobmotorik beim Kneten des Teiges geschult. Beim Verzieren können sich Nachwuchsbäcker dann so richtig ausleben – und es ist auch noch gut für die Feinmotorik.
Wie kann das Backen mit Kindern die Ernährung beeinflussen?

© iStock / eggeeggjiew
Weiterer Vorteil: „Nebenher kann man mit Kindern darüber reden, was beispielsweise ,Vollkorn’ bedeutet und warum es gut für den Körper ist, wenn man sich vollwertig ernährt. Generell ist es sinnvoll, dass Mädchen und Jungen sich frühzeitig an der Essenszubereitung beteiligen. Vieles deutet darauf hin, dass das insgesamt zu einem gesünderen Ernährungsverhalten führt.“
Fest steht: Am liebsten backen Kinder gemeinsam mit anderen. Eltern sollten also überlegen, ob sie Oma und Opa oder befreundete Kinder dazu einladen. Und wenn das erste fertige Blech aus dem Ofen kommt, darf natürlich genascht werden – bei Kerzenschein und einer Tasse heißer Schokolade oder Früchtetee.
So wird vielleicht aus einem Nachmittag im Advent ein schönes vorweihnachtliches Ritual für große und kleine Kinder.
Tipps für gesundes Backen
Dinkel ist eine uralte Getreideart, die mehr und höherwertiges Eiweiß sowie mehr Vitamine und Mineralstoffe enthält als Weizen. Außerdem gilt Dinkel allgemein als sehr gut verträglich. Bei einfachen Mürbeteig-Rezepten für Plätzchen kann man Weizenmehl einfach durch helles Dinkelmehl Type 630 ersetzen, die Backeigenschaften sind ganz ähnlich.
Allerdings: Dinkelmehl-Teig sollte man (auf der niedrigsten Stufe des Mixers) nur kurz kneten. Helles Weizenmehl lässt sich auch teilweise oder ganz durch Vollkornweizenmehl ersetzen. Nimmt man ausschließlich Vollkornmehl, dann sollten etwa 15 Prozent mehr Flüssigkeit zugegeben werden.
Vanillekipferl Mürbeteig-Plätzchen Kokos-Mandel-Kekse