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Kinder

Welche Kinderfilme sind kindgerecht?

Veröffentlicht am:07.01.2022

5 Minuten Lesedauer

Mit etwa drei Jahren fangen Kinder in der Regel an, sich für digitale Medien und Fernsehen zu interessieren, doch ihre Wahrnehmung funktioniert noch anders als bei Erwachsenen. Darum sollten Eltern ihre Kinder nur kindgerechte Sendungen und Filme sehen lassen und das auch nicht zu lange.

Ein TV-Abend für die ganze Familie: Mit altersgerechten Kinderfilmen.

© iStock / Skynesher

Ist Fernsehen für Kinder ungesund?

Spannende Abenteuer mit den Lieblingshelden sind ein Fenster in fremde Welten und ein gutes Mittel gegen Langeweile, auch wenn diese nicht immer schlecht sein muss. Kinder lernen schon früh die Vorteile des Fernsehens zu schätzen und wollen es nicht mehr missen. Bereits ein Drittel der Zwei- bis Dreijährigen schaut (fast) täglich fern – und es wird mehr mit steigendem Alter. Doch das Fernsehen bringt für Kinder auch Nachteile mit sich:

  • Die bunten, sprunghaften Bilder, die Geräusche und Musik können Kindern Angst machen, sie verstören und überfordern.
  • Beim Fernsehen fliegt die Zeit nur so dahin, sodass es schnell mehr Zeit beansprucht, als es vielleicht gut ist. Eltern sollten deshalb aufpassen, dass andere Aktivitäten nicht zu kurz kommen, zum Beispiel Lesen, Spielen und Bewegung.

Als Eltern ist es wichtig, die Nachteile des Fernsehens für ihre Kinder zu kennen und in der Gestaltung des Alltags im Hinterkopf zu behalten. So sollten Kinder bis zu ihrem dritten Geburtstag möglichst nicht fernsehen, danach nur kindgerechte Medien mit begrenzter Fernsehzeit und nur gemeinsam mit ihren Eltern nutzen.

Woran erkennen Eltern kindgerechte Medien?

Das bekannteste Jugendschutz-Siegel im Medienbereich ist die FSK-Kennzeichnung der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Es ist aber weder ein Qualitätssiegel, noch hat es den Anspruch einer pädagogischen Empfehlung. Mit speziellen Alterseinstufungen des Labels sollen Kinder und Jugendliche lediglich vor Entwicklungsbeeinträchtigungen geschützt werden.

Vielen Eltern reicht die Einschätzung der FSK daher nicht aus, wenn sie auf der Suche nach altersgerechten Filmen für ihren Nachwuchs sind. Sinnvoller sind pädagogische Altersempfehlungen, die Altersabschnitte genauer einstuft und filmische Besonderheiten berücksichtigt. Folgende Internetseiten bieten Eltern zuverlässige und seriöse Infos, wenn es um Kinderfilme oder -TV-Sendungen geht:

Wie wirken Filme auf Kinder?

Wie TV-Serien oder Filme auf Kinder wirken, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Manche sitzen mit offenem Mund vor dem Fernseher, andere Kinder spielen nebenbei. So beschreiben Filmexperten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und Medienpädagogen des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums die Entwicklungsphasen von Dreijährigen, Vier- bis Fünfjährigen und Sechs- bis Siebenjährigen:

So wirken Medien auf dreijährige Kinder

Zwischen Realität und TV-Gerät können sie nicht immer unterscheiden. Häufig können sie längeren Handlungen auch gar nicht folgen. Sie begeistern sich eher für kurze und unterhaltsame Geschichten.

Wie lange dürfen Dreijährige fernsehen?

Dauert der kindgerechte Medienkonsum nicht länger als eine halbe Stunde am Tag und wird nicht täglich konsumiert, ist dagegen nichts einzuwenden. Viel länger können sich Kinder in diesem Alter auch nur schwer auf eine Sache konzentrieren – Bilderbücher sollten in diesem Alter immer noch die wichtigsten Medien sein. Empfehlenswert sind Formate, die spielerisch oder lustig Geschichten erzählen oder Wissen vermitteln.

Medienpädagogen des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums empfehlen beispielsweise diese altersgerechten Serien:

  • Ben & Hollys kleines Königreich
  • Die Abenteuer von Paddington Bär
  • Die Sendung mit dem Elefanten
  • Die Oktonauten

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So wirken Medien auf vier- bis fünfjährige Kinder

Im Kindergartenalter zeigen Kinder bereits Verständnis für das Denken, Handeln und die sozialen Beziehungen einzelner Filmfiguren. Sie können Personen in Filmszenen voneinander unterscheiden und sind in der Lage, sich auf eine Handlungsperspektive zu konzentrieren. Im Mittelpunkt steht hier vor allem das emotionale Filmerlebnis.

Wie lange dürfen Vier- bis Fünfjährige fernsehen?

Ein Film sollte nicht länger als 30 Minuten dauern und eine klare Struktur sowie eine einfache Handlung haben. Kinder in diesem Alter lieben auch TV-Serien mit kleinen Helden, die lustige Abenteuer erleben.

Medienpädagogen des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums empfehlen beispielsweise diese altersgerechten Serien:

  • Die Sendung mit der Maus
  • Petterson und Findus
  • Timmy, das Schäfchen
  • Für Hund und Katz ist auch noch Platz

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So wirken Filme auf sechs- bis siebenjährige Kinder

Im Vorschulalter haben Kinder bereits ein gutes Verständnis für mehrere Handlungsperspektiven. Sie sind in der Lage, Fantasie und Realität voneinander zu unterscheiden, und können das Filmgeschehen aus einer gewissen Distanz betrachten. Längere Geschichten und Kinofilme sind durchaus möglich.

Wie lange dürfen Sechs- bis Siebenjährige fernsehen?

Gut wäre, wenn sie noch unter der normalen Spielfilmlänge von 90 Minuten liegen, wenn die Inszenierung nicht allzu spannend ist und auch Momente der Entspannung bietet. Besonders geeignet sind Filme, die ein Happy End haben und Bezug auf die Erlebnis- und Alltagswelt von Kindern nehmen. Dazu gehören auch kindgerechte Natur- und Weltentdecker-Dokus.

Medienpädagogen des Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrums empfehlen beispielsweise diese altersgerechten Serien:

  • Mister Twister – Wirbelsturm im Klassenzimmer
  • Mary Poppins Rückkehr
  • Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer
  • Hilfe, unser Lehrer ist ein Frosch
Ein kindgerechter Filmabend mit Popcorn für Groß und Klein.

© iStock / fotostorm

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind nur kindgerechte Medien konsumiert, und bleiben Sie nach Möglichkeit mit dabei. So können Sie gleich über Erlebnisse und Eindrücke sprechen.

Begleiten und beobachten Sie Ihr Kind beim Fernsehen

Vor allem im Vorschulalter sind Kinder für Medien aller Art empfänglich. Das bedeutet aber auch, dass sie schnell Angst bekommen und bei jeder Sendung, die auf sie einströmt, mitfiebern und stark mitfühlen.

Bedenken Sie, dass selbst harmlose TV-Serien wie die „Biene Maja“ in Kindern Ängste auslösen können. Um schnell darauf reagieren zu können, ist es sinnvoll, Ihr Kind beim Fernsehen zu beobachten und zu begleiten. So kann Ihr Kind sofort mit Ihnen reden und erzählen, warum es beunruhigt ist.

Schau hin!

Mehr Aufmerksamkeit für das, was Kinder mit Medien machen

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat einen Medienratgeber entwickelt, der Eltern und andere Erziehende über Neuigkeiten und mögliche Gefahren informiert. Die AOK ist Partner dieser Initiative. „SCHAU HIN“ beantwortet Fragen, gibt Orientierung und konkrete alltagstaugliche Tipps für kompetente Mediennutzung: schau-hin.info.

Wie können Eltern mit Werbung umgehen?

Kleinkinder und Vorschulkinder sind noch nicht in der Lage, Werbung vom Kinderprogramm zu unterscheiden. Indem Sie Ihrem Kind den Unterschied erklären, können Sie ihm dabei helfen, Werbung zu erkennen. Machen Sie darauf aufmerksam, dass durchaus nicht alles gut und gesund ist, was für Kinder beworben wird. Erst ab einem Alter von etwa sechs Jahren sind Kinder in der Lage, TV-Werbung vom eigentlichen Programm zu unterscheiden.

Ist Werbung schädlich für Kinder?

Die Deutsche Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin fordert Eltern dazu auf, sich mit verführerischen Werbebotschaften an Kinder frühzeitig auseinanderzusetzen. Und diese im gegebenen Fall als Täuschung zu „entlarven“.

Denn Kinder sind:

  • eine hochattraktive Zielgruppe für Werbung und Marketing
  • häufig TV-Spots ausgesetzt, die verstärkt ungesunde Süßigkeiten, Knabbereien und Limonaden anpreisen
  • schon als Zwei- bis Fünfjährige im Visier der Markenhersteller

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) rät Eltern deshalb zu diesen Tipps, um den Umgang mit Werbung zu erlernen:

  • Reden Sie mit Ihrem Kind über die beworbenen Produkte und vergleichen Sie diese.
  • Versuchen Sie mit Ihrem Kind herauszufinden, wo sich Werbung befinden kann und was „versteckte Werbung“ bedeutet.
  • Schauen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind Werbung in Zeitschriften an.
  • Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, auch mal Nein zu sagen. Zeigen Sie trotzdem aber auch Verständnis für die Wünsche Ihres Kindes.

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