Liebe & Sexualität
Was Küssen in unserem Organismus bewirkt und warum es unserer Seele guttut
Veröffentlicht am:31.07.2020
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Wir verraten Ihnen, warum Küssen unserer Seele guttut und was eine der schönsten Nebensachen der Welt in unserem Organismus auslöst.
Küssen macht Spaß und löst Glücksgefühle aus. Durch einen Kuss können wir Zuneigung Ausdruck verleihen und Bindungen stärken. Was die Philematologie – die Kussforschung – allerdings weiß: Beim Küssen werden Glückshormone ausgeschüttet, die unserer Seele guttun.
Küssen führt zur Ausschüttung von Hormonen
Vereinigen sich die Lippen zweier Menschen zu einem Kuss, kommt es im Gehirn zu einem biochemischen Feuerwerk. Der Körper wird mit den Wohlfühl- und Glückshormonen Dopamin und Endorphinen überflutet. Gleichzeitig steigt auch der Spiegel der Katecholamine, die uns wach und motiviert machen und gleichzeitig Blutdruck und Puls leicht ansteigen lassen.
Beim Küssen kommt es zum Austausch von Mikroorganismen zwischen den Partnern
Im Körper eines jeden Menschen befinden sich unzählige Bakterien mit jeweils unterschiedlicher Zusammensetzung – kein Mikrobiom gleicht einem anderem. Beim Küssen wird ein Teil der Mikroorganismen ausgetauscht. Von Mund zu Mund können während eines 10-sekündigen Kusses bis zu 80 Millionen Bakterien übertragen werden. Kuss-Partner haben daher eine ähnlichere Mikrobiom-Zusammensetzung als Menschen, die keine Beziehung zueinander haben. In der Regel werden beim Küssen harmlose Bakterien ausgetauscht, mit denen der Mundraum normalerweise besiedelt ist. Allerdings können auf diese Weise auch Bakterien und Viren, die Erreger von Infektionskrankheiten sind, übertragen werden, wenn einer der Partner infiziert ist. Diese Übertragung kann, beispielsweise beim neuen Coronavirus, auch dann stattfinden, wenn der infizierte Partner keine Krankheitssymptome hat.
Küssen könnte allergische Reaktionen beeinflussen
Der japanische Allergologe Hajime Kimata konnte einen interessanten Effekt des Küssens bei Patienten mit Heuschnupfen oder Neurodermitis ausmachen: Er untersuchte Japaner, die sich normalerweise nicht küssen. Die Probanden, die auf Hausstaubmilben und japanische Zedernpollen allergisch waren, wurden gebeten, ihren Partner 30 Minuten lang zu küssen. Vor und nach dem Kussmarathon wurde die Reaktion auf die beiden Allergene an der Haut getestet. Nach dem Küssen war die Quaddelbildung der Haut infolge des Allergenkontakts deutlich geringer.