Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Schwangerschaft

Einnistungsblutung: Alles Wissenswerte

Veröffentlicht am:11.10.2024

3 Minuten Lesedauer

Eine Blutung zum Zeitpunkt der erwarteten Menstruation begräbt oft die Hoffnung auf eine Schwangerschaft, doch es kann sich auch um die Einnistungsblutung handeln. So unterscheidet sie sich von der Periode.

Nahaufnahme des Unterkörpers einer jungen Frau. Sie sitzt, mit T-Shirt und dunklen kurzen Shorts bekleidet, seitlich auf einem Bett und hält eine Slipeinlage in den Händen.

© iStock / ljubaphoto

Was ist eine Einnistungsblutung?

Paare mit einem Kinderwunsch blicken mit Spannung auf die Zeit rund um die errechnete Menstruation: Hat es diesmal mit einer Schwangerschaft geklappt? Stellt sich dann eine Blutung ein, ist die Enttäuschung oft groß. Vielen ist nicht bewusst, dass nicht jede Blutung zwangsläufig die Menstruation sein muss. Es kann sich auch um eine Einnistungsblutung, auch Implantationsblutung oder Nidationsblutung genannt, handeln. Doch wann kann es zu einer Einnistungsblutung kommen? Meist tritt sie etwa zehn bis zwölf Tage nach der Befruchtung auf und fällt somit in das ungefähre Zeitfenster der Menstruation. Hierbei ist es aber ganz wichtig zu wissen, dass eine Einnistungsblutung nicht immer stattfindet. 

Nachdem die Eizelle durch das Spermium befruchtet wurde, legt sie den restlichen Weg durch den Eileiter bis in die Gebärmutter zurück – das dauert etwa vier bis fünf Tage. Dort angekommen, findet der Embryo die optimalen Bedingungen, um heranzureifen. Zunächst muss er sich aber in die aufgelockerte Gebärmutterschleimhaut einnisten. Da diese zu dem Zeitpunkt dick aufgebaut und gefäßreich ist, kann es während der Einnistung zu einer Blutung kommen – das geschieht, wenn sich der Embryo in die Gebärmutterschleimhaut eingräbt und dabei kleine Blutgefäße verletzt.

Wie sieht die Einnistungsblutung aus?

Nur ein Teil der Schwangeren erlebt eine Einnistungsblutung. Und wenn sie auftritt, wird sie oft auch gar nicht als Einnistungsblutung wahrgenommen. Bei der Einnistungsblutung handelt es sich um eine leichte Blutung, die einmalig aber auch über einige wenige Tage hinweg auftreten kann. Medizinerinnen und Mediziner sprechen hier auch von einer Schmierblutung. Sie kann dunkelbraun, braun oder leicht rosa sein und unterscheidet sich deutlich von der normalen Monatsblutung.

Periode oder Einnistung – wie erkenne ich den Unterschied?

Auch eine kleine Blutung kann während einer Schwangerschaft große Unsicherheit hervorrufen. Folgende Unterscheidungsmerkmale helfen Frauen dabei, die Blutung besser einzuordnen:

  • Die Einnistungsblutung tritt meist nur einmalig oder über einen Zeitraum von wenigen Tagen auf.
  • Die Blutung ist leicht – anders als die Periode durchdringt sie meist die Slipeinlage nicht.
  • Frauen beschreiben die Blutung als braun oder rosa.
  • Schwangerschaftssymptome wie Kopfschmerzen, Brustspannen, Müdigkeit, Blähungen oder Übelkeit können die Einnistungsblutung begleiten.
  • Krämpfe im Unterbauch fehlen komplett oder sind nur sehr gering ausgeprägt, das ist bei vielen Frauen während der Regelblutung anders.

Ist eine Einnistungsblutung ein gutes Zeichen oder hat sie negative Folgen?

Die Einnistungsblutung ist ein frühes Schwangerschaftsanzeichen und harmlos – medizinische Folgen hat die leichte Blutung weder für die werdende Mutter noch für das Baby. Oft bemerken Frauen die Implantationsblutung auch gar nicht, weil sie sich nur als kleiner Fleck in der Unterwäsche oder auf dem Toilettenpapier abzeichnet. Die Einnistungsblutung kann auch trotz erfolgreicher Einnistung ganz ausbleiben, das ist ebenfalls kein Grund zur Sorge. Tatsächlich kommt es nur bei etwa 25 Prozent der Schwangeren zu einer Nidationsblutung.

Eine Frau mit dunklen, langen Haaren, die einen Schwangerschaftstest in den Händen hält und nachdenklich zur Seite sieht.

© iStock / damircudic

Schwanger oder nicht? Bevor ein Test die Frage beantwortet, zeigt der Körper manchmal schon erste Anzeichen durch die Einnistungsblutung.

Passende Artikel zum Thema

In diesen Fällen sollten sich Frauen ärztlichen Rat holen

Wie lang eine Einnistungsblutung dauert, ist zwar unterschiedlich, nach wenigen Tagen ist sie aber im Normalfall vorbei. Frauen, bei denen eine Schmierblutung länger anhält, sollten vorsichtshalber einen Mediziner oder eine Medizinerin aufsuchen, um Ursachen wie ein Hormonungleichgewicht aufzudecken. Ein niedriger Spiegel an Progesteron kann zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft reduzieren oder während einer Schwangerschaft zu Schmierblutungen führen. Progesteron ist ein Sexualhormon, das für die Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut während der Schwangerschaft sorgt. Ärzte und Ärztinnen können bei Blutungen in der Frühschwangerschaft deshalb Progesteron verschreiben, um die Schwangerschaft zu unterstützen. Bemerken Frauen Blutungen oder Krämpfe, die untypisch für ihre Menstruation sind, ist ein Arztbesuch grundsätzlich ratsam. Vor allem Frauen, die bereits wissen, dass sie schwanger sind, klären Blutungen immer in einer gynäkologischen Praxis ab, um zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft, eine Plazentaablösung oder eine Fehlgeburt auszuschließen. 

Doch wann ist der optimale Zeitpunkt für einen Schwangerschaftstest? Da der weibliche Körper das Schwangerschaftshormon hCG (humanes Choriongonadotropin) erst nach der erfolgreichen Einnistung produziert, gedulden sich Paare am besten mit einem Schwangerschaftstest für zuhause, bis die mögliche Einnistungsblutung aufgehört hat und die Menstruationsblutung tatsächlich ausgeblieben ist.

Passende Angebote der AOK

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?