Zum Hauptinhalt springen
AOK WortmarkeAOK Lebensbaum
Gesundheitsmagazin

Schwangerschaft

Sodbrennen in der Schwangerschaft vorbeugen und lindern

Veröffentlicht am:30.01.2024

3 Minuten Lesedauer

Sodbrennen ist während der Schwangerschaft ein häufiges, aber in der Regel ungefährliches Problem. Mit verschiedenen Maßnahmen können Sie dazu beitragen, die oft unangenehmen Symptome in den Griff zu bekommen. Welche das sind? Das lesen Sie hier.

Schwangere Frau sitzt auf einem Sofa und fasst sich an den Hals.

© iStock / Antonio_Diaz

Sodbrennen in der Schwangerschaft: Woher kommt es?

Sodbrennen entsteht, wenn Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt. Das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein tritt oft nach einer üppigen Mahlzeit auf.

Zudem ist Sodbrennen eines der häufigsten Magen-Darm-Symptome während der Schwangerschaft. Aber warum? In der Schwangerschaft durchläuft der weibliche Körper verschiedene Veränderungen. Diese helfen, optimale Bedingungen für das Baby im Bauch zu schaffen. Unter anderem stellt sich das Hormonsystem um. Schwangerschaftshormone sorgen dann zum Beispiel dafür, dass Muskeln, Sehnen und Bänder der schwangeren Frau weicher werden, damit das heranwachsende Kind Platz hat. Das bewirkt allerdings auch, dass der Muskelring zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr so gut schließt und leichter Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen kann. Zudem wächst die Gebärmutter und erhöht den Druck auf die inneren Organe und den Magen, wodurch Mageninhalt in die Speiseröhre gedrückt werden kann. Sodbrennen während der Schwangerschaft tritt daher besonders gegen Ende, also im dritten Trimester, auf.

Im Liegen gelangt der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre, weswegen viele schwangere Frauen vor allem nachts Beschwerden haben. Hinzu kommt, dass bestimmte Nahrungs- und Genussmittel (zum Beispiel Zitrusfrüchte, Schwarztee, Kaffee), Süßes sowie schwer Verdauliches wie Hülsenfrüchte in der Schwangerschaft Sodbrennen verstärken können.

Wie äußert sich Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Typische Anzeichen für Sodbrennen – nicht nur während der Schwangerschaft – können folgende Beschwerden sein:

  • brennende Schmerzen in Rachen, Speiseröhre, Oberbauch und im Bereich der Brust hinter dem Brustbein
  • unangenehmer salziger Geschmack in Mund und Rachen
  • saures Aufstoßen von Mageninhalt
  • Schwierigkeiten beim Schlucken oder das Gefühl, einen Fremdkörper im Hals zu haben

Da die zurückgeflossene Magensäure die Atemwege reizen kann, kommt es mitunter zu eher untypischen Beschwerden wie etwa:

  • Halsschmerzen
  • Reizhusten
  • Heiserkeit
  • Räuspern

Die Symptome können sehr unangenehm sein. Dennoch sind sie in der Regel nicht gefährlich, sondern nur ein vorübergehendes Problem: Sobald die Schwangerschaft vorbei und das Kind auf die Welt gekommen ist, verschwindet das Sodbrennen normalerweise wieder.

Ein anderer Zusammenhang gehört dagegen ins Reich der Mythen: Immer wieder kursiert das Gerücht, dass Sodbrennen in der Schwangerschaft die Haare des Babys besonders gut wachsen lässt. Eine Studie soll diese Behauptung sogar nachgewiesen haben. Das Problem: Nicht nur die Anzahl der Studienteilnehmerinnen dieser Untersuchung war zu gering. Auch eine Erklärung, welcher biologische Mechanismus dahinterstecken könnte, fehlt.

Passende Artikel zum Thema

Was hilft gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft?

Um Sodbrennen während der Schwangerschaft vorzubeugen oder zu lindern, können verschiedene Maßnahmen helfen. Eine Ernährungsumstellung ist dazu eines der einfachsten Mittel: Vermeiden Sie kohlensäurehaltige Getränke, fettige und süße Speisen, scharfe Gewürze sowie sehr saure Lebensmittel. So können Sie unangenehme Symptome lindern oder gar nicht erst entstehen lassen. Oft ist die Verträglichkeit bestimmter Lebensmittel von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Testen Sie daher, auf welches Nahrungsmittel Sie besonders stark reagieren. Was gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft noch hilft: Mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt essen und dabei gut zu kauen. Wer mit Sodbrennen in der Schwangerschaft vor allem nachts Probleme hat, sollte nicht zu spät essen und mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen.

Hausmittel gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft

Sie können auch verschiedene Hausmittel bei Sodbrennen in der Schwangerschaft ausprobieren. Zum Beispiel:

  • Tee trinken (Pfefferminze, Kümmel, Fenchel, Koriandersamen, Ingwer, Salbei)
  • ein paar Mandeln/Haselnüsse, ein Stück trockenes Brot oder einen Löffel trockene Haferflocken essen – langsam und gut kauen ist auch hier wichtig.
Eine schwangere Frau sitzt mit kurzem Oberteil auf dem Sofa und hält eine Tablette sowie ein Glas Wasser in den Händen.

© iStock / damircudic

Wenn Hausmittel nicht helfen, stehen auch während der Schwangerschaft einige Medikamente gegen Sodbrennen Verfügung.

Medikamente gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft

Sollten Hausmittel bei Ihnen nicht wirken, stehen einige Medikamente zur Verfügung, die Sie bei Sodbrennen auch während der Schwangerschaft einnehmen können. Sogenannte Antazida können zum Beispiel die überschüssige Säure neutralisieren. Andere Wirkstoffe, zum Beispiel sogenannte Protonenpumpenhemmer, hemmen dagegen die Produktion von Magensäure. Lassen Sie sich von einem Arzt oder einer Ärztin beraten, welches Mittel für Sie infrage kommt, um das Sodbrennen während der Schwangerschaft zu lindern.

Bei Fragen rund um die Schwangerschaft an Ihrer Seite

Waren diese Informationen hilfreich für Sie?

Noch nicht das Richtige gefunden?