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Gesundheitsmagazin

Schwangerschaft

Wie gefährlich ist Thunfisch in der Schwangerschaft?

Veröffentlicht am:13.09.2022

3 Minuten Lesedauer

Eine ausgewogene Ernährung während der Schwangerschaft ist wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes. Daher steht meist auch Fisch auf dem Speiseplan. Auf manche Sorten, wie etwa Thunfisch, sollte in der Schwangerschaft jedoch verzichtet werden.

Mann schneidet Thunfisch auf Fischmarkt.

© iStock / rothivan

Fisch während der Schwangerschaft

Fisch ist ein wichtiger Bestandteil ausgewogener Ernährung. Vor allem fettreiche Fischarten können bei regelmäßigem Verzehr das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Fettstoffwechselstörungen senken. Daher empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein bis zwei Portionen Fisch pro Woche – 70 Gramm davon sollten fettreicher Seefisch sein, wie beispielsweise Lachs, Hering oder Thunfisch. Generell gilt diese Empfehlung auch für schwangere Frauen. Die in fettreichem Fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäuren könnten sogar vorteilhaft für die Gehirnentwicklung des ungeborenen Kindes sein, wobei Studien hierzu kein eindeutiges Bild geben. Trotzdem ist während einer Schwangerschaft Vorsicht geboten: Bei manchen Fischen sind die Gesundheitsrisiken für das ungeborene Kind größer als deren vorteilhafte Nährwerte. Das trifft auch auf den Thunfisch zu.

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Warum kann Thunfisch während der Schwangerschaft gefährlich sein?

Über die maritime Nahrungskette kann sich in Fischen die organische Form von Quecksilber anreichern, das sogenannte Methylquecksilber. Aus diesem Grund weisen einige Raubfische, die am Ende der Nahrungskette stehen – wie unter anderem der Thunfisch – erhöhte Methylquecksilbergehalte auf. In Deutschland kontrolliert die Lebensmittelüberwachung diese Höchstgehalte, weshalb bei üblichem Verzehr in der Regel keine gesundheitliche Gefahr für die Allgemeinbevölkerung besteht. Bei Ungeborenen und Säuglingen jedoch kann Methylquecksilber neuronale Entwicklungsschäden verursachen. Das liegt daran, dass es die Plazenta passiert, so den Fötus erreicht und über die sogenannte Blut-Hirn-Schranke in das Gehirn gelangt. Diese daraus entstehende Entwicklungsschäden werden als sehr kritisch angesehen – sie sind häufig irreversibel. Schwangeren Frauen und stillenden Müttern wird daher empfohlen, den Verzehr von entsprechenden Fischsorten weitgehend zu vermeiden.

Thunfisch-Pizza und Thunfisch aus der Dose in der Schwangerschaft

Die Methylquecksilbergehalte können nicht nur in rohem, sondern auch in gekochtem und konserviertem Thunfisch nahe an den Höchstwerten liegen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt Schwangeren und Stillenden daher, unabhängig von der Zubereitungsart generell auf Thunfisch zu verzichten.

Besonders Thunfischkonserven sind in Deutschland ein beliebtes Fischereierzeugnis. Das Abtropfgewicht einer kleinen Dose Thunfisch beträgt etwa 80 Gramm – also bereits 10 Gramm mehr als die allgemeine Empfehlung für den Verzehr von Fettfischen pro Woche. Größere Dosen beinhalten meist ein Abtropfgewicht von bis zu 140 Gramm.

Thunfisch in der Dose

© iStock / urguplu

Thunfischkonserven sind in Deutschland sehr beliebt. Eine kleine Dose übersteigt jedoch bereits die Empfehlung für die Verzehrmenge pro Woche und Person.

Hinter welchen Namen verbergen sich Thunfische?

Thunfische sind Schwarmfische. Sie kommen in den warmen und gemäßigten Meeresgebieten vor und gehören neben den Makrelen zur Familie der sogenannten Scombridae.

Folgende Arten von Thunfischen gibt es:

  • „echte Thunen“ der Gattung Thunnus
  • Bonitos
  • Pelamiden
  • große, thunartige Makrelen

Folgende weitere Bezeichnungen für Thunfisch sind weit verbreitet:

  • Skipjack (teilweise mit Ergänzungen wie etwa „Skipjack tuna“, „Skipjack trevally“ oder „Black skipjack“)
  • Albacore

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Wie viel Quecksilber steckt in Thunfischen?

Für alle Fischarten, die einen erhöhten Methylquecksilbergehalt aufweisen, gilt ein Höchstgehalt von 1,0 Milligramm Quecksilber pro Kilogramm Fischgewicht. Dementsprechend gilt dieser Richtwert auch für den Thunfisch. Bei Fischarten ohne erhöhte Methylquecksilbergehalte liegt die Grenze bei 0,5 Milligramm pro Kilogramm. Bei der Auswertung einer Studie fand das Bundesamt für Risikobewertung heraus, dass 90 Prozent der Thunfisch-Proben einen Quecksilbergehalt von 0,35 Milligramm pro Kilogramm aufweisen. In Einzelfällen – vor allem bei „Thunfisch im eigenen Saft“ – wurde allerdings nachgewiesen, dass auch höhere Mengen enthalten sein können, die gefährlich nahe an die Obergrenze heranreichen.

Eine portugiesische Studie aus dem Jahr 2015 zeigte, dass die Methylquecksilbergehalte vor allem in rohem und gekochtem Thunfisch hoch waren. Die Forschenden sprachen daher für schwangere und stillende Frauen die Empfehlung aus, vor allem rohen, gekochten oder gegrillten Thunfisch höchstens einmal im Monat zu verzehren.

Eine genaue Auflistung der Gehalte in einzelnen Erzeugnissen und Ergebnisse verschiedener Untersuchungen stellt das Bundesinstitut für Risikobewertung zur Verfügung. Schadstoffarme Fische sind zum Beispiel Forelle, Seebarsch, Rotbarsch, Scholle, Seelachs und Sardine.

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