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Lavendel, eine Heilpflanze mit langer Tradition

Veröffentlicht am:27.11.2023

4 Minuten Lesedauer

Seit vielen Jahrhunderten ist Lavendel eine beliebte Heilpflanze und kommt gegen verschiedene Beschwerden zum Einsatz. Welche Wirkungen des Echten Lavendels in Studien nachgewiesen wurden und wie Sie Lavendelöl oder Blüten richtig verwenden.

Eine Frau steht in einem Feld mit Lavendel und riecht an den Blüten.

© iStock / Oleh_Slobodeniuk

Was ist Lavendel?

Lavendel ist eine Pflanze, die ihren Namen im antiken Rom bekam. Der Name ist abgeleitet von „Lavare“, dem lateinischen Begriff für „waschen“ – da man Lavendel gern als Badezusatz verwendete. Es gibt über 30 verschiedene Lavendel-Arten. Besonders der Echte Lavendel (lat. Lavandula angustifolia P. Miller) gilt als gesund und kommt als Heilpflanze zum Einsatz. Der kleine Strauch mit den typischen violetten Blüten und graugrünen Blättern ist im Mittelmeerraum beheimatet. Vor allem die Provence in Frankreich ist als Anbaugebiet bekannt.

Die Blüten des Lavendels sollen eine beruhigende Wirkung haben. Man trocknet sie und füllt sie in Duftkissen, um sie etwa auf den Nachttisch zu legen.

Auch Lavendelöl wird seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde eingesetzt. Es wird mithilfe der sogenannten Wasserdampfdestillation aus frisch geschnittenen Blütenständen mit Stängeln gewonnen. Dazu ist eine ganze Menge Pflanzenmaterial nötig: Aus 120 Kilogramm Lavendelblüten entsteht nur ein Kilogramm Lavendelöl. Hauptbestandteile des Öls sind die Stoffe Linalool und Linalylacetat, die dem Lavendel seinen charakteristischen, intensiven Duft verleihen. Wegen seines Duftes nutzt man den Echten Lavendel auch zu kosmetischen Zwecken, etwa als Bestandteil von Parfüms und Seifen.

Wie wirkt Lavendel genau?

Die Blüten des Echten Lavendels enthalten ätherisches Öl, das sich aus verschiedenen Inhaltsstoffen zusammensetzt. Die Wirkung auf Körper und Psyche ist vielfältig.

So beeinflusst Lavendel die Psyche

Lavendel beruhigt: Studien geben Hinweise darauf, dass Lavendel einen angstlösenden und antidepressiven Effekt hat. Es sind die ätherischen Öle, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken können. Auch bei Schlafstörungen ist Lavendel geeignet, da er die Einschlafzeit verkürzen und die Schlafdauer verlängern kann.

Eine Flasche Lavendelöl mit frischen Lavendelzweigen auf Holzhintergrund.

© iStock / Madeleine_Steinbach

Lavendel wird seit vielen Jahrhunderten in der Pflanzenheilkunde eingesetzt und kommt oft als ätherisches Öl zum Einsatz.

Die körperliche Wirkung von Lavendel

Lavendel kann Entzündungen hemmen, Schmerzen lindern und dazu beitragen, Krämpfe zu lösen. Er kann die Wundheilung fördern und das Immunsystem anregen und gilt als antiviral und antibakteriell.

In der Volksmedizin gilt Lavendel bereits seit dem 16. Jahrhundert als Heilpflanze. Traditionell wird er vor allem bei nervösen Magen-Darm-Beschwerden, wie Blähungen, oder bei Krämpfen eingesetzt. Zudem wird er bei Wunden, etwa Verbrühungen verwendet, um die Heilung zu fördern. Lavendelöl gilt darüber hinaus als natürliches Hausmittel, um Insekten wie etwa Stechmücken abzuwehren.

Die Einnahme von Lavendel ersetzt keinen Arztbesuch

Bei anhaltenden Beschwerden ist ein Besuch in einer ärztlichen Praxis unverzichtbar.

Ersetzen Sie nicht eigenmächtig eine ärztlich verordnete Behandlung durch Echten Lavendel, etwa Lavendelöl. Entscheiden Sie gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin, ob der begleitende Einsatz von Lavendel sinnvoll sein kann. Eventuell unterstützt er weitere Therapien.

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Wie kann ich Lavendel anwenden?

Lavendel findet in unterschiedlicher Form Verwendung. Sie können die Heilpflanze sowohl äußerlich als Einreibung oder Badezusatz als auch innerlich, etwa als Tee, nutzen:

  • Bei Stress als Badezusatz: 20 bis 100 Gramm getrocknete Lavendelblüten oder ein bis drei Gramm Lavendelöl in ein Vollbad geben.
  • Bei Schlafstörungen als Tee: 1,5 Gramm Lavendelblüten pro Tasse mit abgekochtem, leicht abgekühltem Wasser (etwa 80 Grad Celsius) aufgießen und zehn Minuten ziehen lassen. Erwachsene und Jugendliche sollten nicht mehr als drei Tassen pro Tag trinken. Für die optimale Dosierung den Hausarzt oder die Hausärztin ansprechen.
  • Zur Beruhigung einnehmen: ein bis vier Tropfen Lavendelöl in Wasser einnehmen. Für Erwachsene mehrmals täglich geeignet.
  • Gegen Mücken als Repellent: Lavendelöl unverdünnt oder mit Alkohol (Mischverhältnis 1:1) auf die Haut auftragen.
  • Zur Schmerzlinderung einreiben: Lavendelöl entweder pur oder als fünfprozentige Mischung zum Beispiel mit einem Basisöl wie Mandelöl auf der Haut verteilen.

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Welche Nebenwirkungen hat Lavendel?

Lavendel kann unerwünschte Wirkungen haben. Wenn Sie Vorerkrankungen haben oder Lavendel bei Kindern einsetzen wollen, sollten Sie das vorab ärztlich abklären. Folgendes ist zu beachten:

Für Lavendelöl gilt:

  • Lavendelöl ist für Säuglinge und Kleinkinder unter vier Jahren nicht empfohlen. Eine Anwendung, vor allem im Gesicht, kann einen sogenannten Stimmritzenkrampf auslösen und im schlimmsten Fall zu einem Atemstillstand führen.
  • Auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten kein Lavendelöl einnehmen, auch hier fehlen eindeutige Erkenntnisse zur Sicherheit.
  • Bei empfindlichen Personen können durch das Lavendelöl Hautreizungen, allergische Reaktionen oder – bei innerlicher Anwendung – Magen-Darm-Beschwerden auftreten.

Auf ein Vollbad mit Lavendel sollten Personen mit folgenden Erkrankungen verzichten:

Auch für die allgemeine Anwendung von Lavendelblüten gibt es Einschränkungen. Sie sind nicht geeignet für:

  • Kinder unter zwölf Jahren
  • schwangere und stillende Frauen

In beiden Fällen gibt es noch zu wenig Untersuchungen darüber, ob die Anwendung unbedenklich ist.

Außerdem ist die innerliche Anwendung für Menschen mit einer Nierenschwäche nicht geeignet.


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