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Hormonell bedingte Stimmungsschwankungen bei Frauen

Veröffentlicht am:11.02.2025

3 Minuten Lesedauer

Traurigkeit, Wut, Gereiztheit: Die Zeit vor der Menstruation setzt manchen Frauen ganz schön zu. Da hilft es zu verstehen, was hinter den Stimmungsschwankungen stecken kann und was Frauen tun können, um mit dem Auf und Ab der Gefühle umzugehen.

Eine junge Frau mit betrübtem Gesichtsausdruck und geschlossenen Augen in einem Wohnzimmer. Sie sitzt auf einem Sofa und hält ein hellbraunes Kissen mit ihren Armen umklammert.

© iStock / Ivan Rodriguez Alba

Die Ursachen von hormonellen Stimmungsschwankungen

Hormonell bedingte Stimmungsschwankungen bei Frauen können viele Ursachen haben:

Besonders häufig werden Stimmungsschwankungen jedoch mit dem Menstruationszyklus in Verbindung gebracht und gehen häufig mit körperlichen Beschwerden wie Unterleibs- oder Kopfschmerzen einher. Solche Beschwerden werden prämenstruelles Syndrom (PMS) genannt und treten typischerweise wenige Tage bis zwei Wochen vor der Periode auf.

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Welche Hormone beeinflussen die Stimmung?

Der Menstruationszyklus ist ein Kreislauf aus vier Phasen. Er zeichnet sich durch vorhersehbare und im Zyklus wiederkehrend veränderte Hormonspiegel aus, die dazu dienen, ein befruchtungsfähiges Ei heranreifen zu lassen und die Gebärmutterschleimhaut für die Einnistung eines befruchteten Eis aufzubauen. Diese Hormone werden vor allem durch die Eierstockhormone Östrogen und Progesteron verursacht. Bei den meisten Frauen dauert die Menstruation zwischen drei und sieben Tagen. Während der Menstruation sind die Östrogen- und Progesteronspiegel relativ niedrig. Auf die Menstruationsphase folgt die Phase der Follikelreifung. Follikel wird die Einheit aus Eizelle und den sie umgebenden Hilfszellen genannt, die schon vor der Geburt angelegt werden.

Unter dem Einfluss des follikelstimulierenden Hormons aus der Hirnanhangsdrüse reifen etwa 10 bis 20 Follikel heran, von denen sich einer durchsetzt. Dieser gibt zunehmende Mengen von Östrogen ab – daher steigt mit dem Fortschreiten des Zyklus durch die Follikelphase am 12. bis 14. Tag die Hormonproduktion des führenden Follikels stark an. In der Hirnanhangsdrüse wird das luteinisierende Hormon ausgeschüttet. Dies führt zum Eisprung der Eizelle aus dem Follikel. Der Gelbkörper, der vom Follikel aus dem Eierstock zurückbleibt, produziert allmählich immer größere Mengen an Progesteron. Außerdem wird weiterhin Östrogen produziert. Die Gebärmutterschleimhaut wird auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vorbereitet. Findet keine Einnistung statt, hemmen Östrogen und Progesteron die Ausschüttung der Hormone des Hypophysenvorderlappens, die die Geschlechtshormone steuern. Durch den hierdurch ausgelösten schnellen Abfall von Östrogen und Progesteron ziehen sich die Gefäße der Gebärmutterschleimhaut zusammen. Die Schleimhaut wird hierdurch abgestoßen und es kommt zur Regelblutung.

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Stimmungsschwankungen vor der Periode

Diese zyklische Erfahrung kann das Befinden von Frauen über verschiedene Mechanismen beeinflussen. Beim prämenstruellen Syndrom treten körperliche Beschwerden wie Brustspannen oder Unterleibsschmerzen auf, aber auch Rücken-, Gelenks- oder Muskelschmerzen. Manchmal kommt es auch zu Verdauungs- oder Schlafstörungen. Diese körperlichen Beschwerden können mit mentalen Beschwerden einhergehen, wie Abgeschlagenheit, Niedergeschlagenheit, Unsicherheit oder Gereiztheit. Das zyklusbedingte monatliche Wechselbad der Gefühle ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei den meisten Frauen sind diese Beschwerden nicht sehr stark und sie können mehr oder weniger entspannt damit umgehen. Einige Frauen sind hingegen sehr stark beeinträchtigt.

Eine junge Frau in Freizeitkleidung auf einem Fahrrad. Sie trägt einen Helm und einen schwarzen Rucksack und fährt an einer Steinmauer entlang.

© iStock / chabybucko

Sport und Bewegung hilft vielen Frauen, hormonell bedingten Stimmungsschwankungen auf natürliche Weise entgegenzuwirken.

Was bei hormonell bedingten Stimmungsschwankungen hilft

Da Stimmungsschwankungen während des Zyklus äußerst verschieden ausfallen können, helfen Frauen in dieser Zeit auch unterschiedliche Maßnahmen. Vielen Frauen hilft Sport – manche trainieren sogar gezielt mit ihrem Zyklus. Durch Sport und Bewegung werden im Gehirn wahrscheinlich endogene Canabinoide ausgeschüttet, was Stimmungsschwankungen auf natürliche Weise entgegenwirken kann. Wer für sportliche Aktivitäten zu starke körperliche Schmerzen hat, kann auch mithilfe von Entspannungstechniken Stress abbauen – beispielsweise durch Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung. Auch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten können Betroffene in dieser Phase versuchen – beispielsweise, eine Reduzierung von Salz, Alkohol und Koffein. Wichtig ist, verschiedene Dinge auszuprobieren und einen Weg zu finden, um mit den monatlichen Stimmungsschwankungen umzugehen. Wer Schwierigkeiten damit hat, sollte sich nicht scheuen, diese mit der Frauenärztin oder dem Frauenarzt zu besprechen.

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