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Warum Rauchen das Risiko für Augenerkrankungen erhöht

Veröffentlicht am:08.10.2024

3 Minuten Lesedauer

Rauchen ist bekanntlich schädlich für die Lunge und das Herz, aber wussten Sie, dass es auch das Risiko für Augenerkrankungen wie Grauer Star oder Makuladegeneration (AMD) erhöht? Die Folgen betreffen sowohl ältere als auch jüngere Menschen.

Eine Frau mit langen, schwarzen, lockigen Haaren im blauen Pullover raucht draußen eine Zigarette.

© iStock / Elisaveta Ivanova

Wie schädlich ist Rauchen für die Augen?

Rauchen kann schwerwiegende Folgen für die Augen haben. Die schädlichen Chemikalien im Zigarettenrauch können verschiedene Teile des Auges negativ beeinflussen. Es gibt zahlreiche Studien, die den Zusammenhang zwischen Rauchen und verschiedenen Augenerkrankungen belegen. Menschen, die rauchen, haben ein deutlich höheres Risiko, an altersbedingter Makuladegeneration (AMD), Grauem Star (Katarakt), Grünem Star (Glaukom) und trockenen Augen zu erkranken.

Diese Augenerkrankungen werden überwiegend mit älteren Menschen in Verbindung gebracht, sind jedoch mit der zunehmenden Beliebtheit von E-Zigaretten auch bei jungen Menschen ein Risiko. Die Schadstoffe im Tabakrauch führen dazu, dass die Zellen der Augen geschädigt werden, was wiederum die Entstehung dieser Erkrankungen fördert.

Welche Augenkrankheiten gibt es im Zusammenhang mit Rauchen?

Die vier Hauptaugenkrankheiten, die durch das Rauchen verursacht werden, sind das Syndrom des Trockenen Auges, der Graue Star, Glaukom und Makuladegeneration:

  • Augentrockenheit durch Rauchen: Augentrockenheit entsteht, wenn die Augen nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgt werden. Rauchen hat eine negative Wirkung auf die Lipidschicht des präkornealen Tränenfilms, was dazu führt, dass die Tränen schneller verdunsten und die Augen austrocknen. Zusätzlich können die giftigen Substanzen im Rauch die Tränendrüsen direkt schädigen, wodurch die Tränenproduktion vermindert wird. Trockene Augen können zu Unwohlsein und eingeschränktem Sehkomfort führen. Eine gestörte Tränenfilmproduktion durch das Rauchen macht die Augen anfälliger für Verletzungen.
  • Grauer Star: Der Graue Star wird auch Katarakt genannt und ist eine Trübung der Augenlinse, die das Sehvermögen erheblich beeinträchtigen kann. Studien belegen, dass durch Rauchen das Risiko, an Katarakt zu erkranken, um etwa ein Drittel erhöht wird.
  • Makuladegeneration: Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine der Hauptursachen für schweren Sehverlust bei älteren Menschen. Aktuell leiden etwa 196 Millionen Menschen weltweit an der Augenkrankheit. Studien zeigen, dass Raucherinnen und Raucher mit 83 Prozent ein deutlich höheres Risiko haben, an AMD zu erkranken. Bei dieser Erkrankung sammeln sich Ablagerungen, sogenannte Drusen, in der äußeren Netzhaut an, die das scharfe Sehen beeinträchtigen und letztlich zum Sehverlust führen können. Es wird zwischen zwei Krankheitsformen unterschieden: der trockenen und der feuchten Makuladegeneration, wobei die feuchte Form schneller fortschreitet. Im Durchschnitt erkranken Rauchende etwa fünf Jahre früher an der feuchten Form der AMD als Menschen, die nicht rauchen, und etwa vier Jahre früher als ehemalige Raucherinnen und Raucher. Eine Studie zeigt, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, die Spätfolgen von AMD zu erben.
  • Glaukom: Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine Krankheit, die den Sehnerv schädigt und unbehandelt zu Blindheit führen kann. Es ist die zweithäufigste Ursache für Sehverlust in Deutschland und verantwortlich für etwa 15 Prozent der Erblindungen. Das Risiko bei Rauchenden, an einem Glaukom zu erkranken, ist im Vergleich zu Nichtrauchenden fast doppelt so hoch. Der Konsum von Nikotin erhöht das Glaukomrisiko um durchschnittlich 88 Prozent und verursacht Durchblutungsstörungen sowie Zellschädigung. Hierbei wird das Risiko auch durch die Dauer und Intensität des Rauchens bestimmt.

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Der Weg zur Rauchentwöhnung ist nicht einfach. Der Verzicht auf Zigaretten, sowohl aus Tabak als auch in elektronischer Form, kann jedoch die Gesundheit Ihrer Augen erheblich verbessern. Ehemalige Rauchende haben ein deutlich geringeres Risiko für Augenerkrankungen als aktive Raucherinnen und Raucher. Ihr Risiko liegt nur noch um etwas mehr als ein Viertel über dem von Nichtrauchern.

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Einer Frau werden beim Augenarzt mithilfe einer Spaltlampe die Augen untersucht.

© iStock / dima_sidelnikov

Rauchen kann Augenkrankheiten wie das Trockene-Auge-Syndrom, Grauen Star, Glaukom und Makuladegeneration verursachen.

Ein gesunder Lebensstil für gesunde Augen

Ihre Augengesundheit wird gefördert, indem Sie gar nicht mit dem Rauchen beginnen oder damit aufhören. Diese Anpassung an Ihren Lebensstil fördert nicht nur Ihre allgemeine Gesundheit, sondern auch die Ihrer Augen. 

Falls Sie bereits an einem Glaukom leiden, können Hilfsmaßnahmen ergriffen werden, um die Nervenzellen Ihrer Augen zu schützen. Neben dem Verzicht aufs Rauchen und auf Alkohol sollte der Fokus auch auf einer abwechslungsreichen Ernährung liegen. Außerdem sollten Sie ausreichend Vitamin B12 und Folsäure zu sich nehmen. Essen Sie jedoch nicht zu viel, um eine Überernährung und folglich Übergewichtigkeit zu vermeiden, und bewegen Sie sich ausreichend.

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