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Gesundheitsmagazin

Haut & Allergie

Wenn aus Heuschnupfen allergisches Asthma wird

Veröffentlicht am:29.03.2023

4 Minuten Lesedauer

Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem überempfindlich. Im Falle einer Pollenallergie kann sich daraus sogar allergisches Asthma entwickeln. Eine frühe Diagnose hilft Betroffenen, gut mit der Erkrankung zu leben.

Eine Frau mit Heuschnupfen und allergischem Asthma sitzt auf einer Wiese.

© iStock / miljko

Warum entwickelt sich eine Pollenallergie zu Asthma?

Sobald die Pollen fliegen, tränen Ihnen die Augen, die Nase juckt und Sie müssen ständig niesen? Damit sind Sie nicht allein. Rund 15 Prozent der Deutschen sind gegen Pollen allergisch, Tendenz steigend. Heuschnupfen ist keine Bagatelle: Bei jeder fünften Person entwickelt sich daraus allergisches Asthma. Wie kommt es dazu?

Bei Heuschnupfen greift das Immunsystem eigentlich harmlose Partikel an. Dabei schüttet der Körper Entzündungsstoffe aus, die die oberen Atemwege anfallen. Die Folge: Betroffene schniefen und niesen. Bei einigen Patienten und Patientinnen geschieht mit der Zeit der sogenannte Etagenwechsel. Das bedeutet, dass sich die Entzündung auf die unteren Atemwege ausbreitet. Die Bronchialmuskulatur verkrampft sich, die Schleimhaut schwillt an und produziert vermehrt Schleim – und es kommt zu einen Asthmaanfall.

Symptome von allergischem Asthma

Viele Betroffene bemerken das Asthma erst, wenn sie Atemnot bekommen, denn sie haben sich bereits an die Beschwerden gewöhnt, sobald die Pollen fliegen. Dass sich die Symptome verschlimmern, geht dabei leicht unter.

An diesen Anzeichen können Sie einen Asthmaanfall erkennen:

  • das Atmen fällt bei Anstrengung schwer, mitunter sogar in ruhigen Momenten
  • pfeifende Geräusche beim Atmen
  • das Ausatmen fällt schwer
  • nächtliche Hustenattacken
  • Unruhe und erhöhter Puls

Gut zu wissen: Auch wenn sich Ihre Symptome verschlimmern – ein lebensgefährlicher allergischer Schock ist bei Heuschnupfen sehr unwahrscheinlich. Wer jedoch an allergischem Asthma und zusätzlich an einer Nahrungsmittelallergie leidet, sollte wachsam sein. Die Kombination könnte den Körper überfordern. Hat ein Allergiker oder eine Allergikerin plötzlich akute Atemnot und wird ohnmächtig, ist schnelles Handeln gefragt: Rufen Sie sofort den Rettungsdienst.

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Diagnose Heuschnupfen-Asthma

Der erste Schritt: Lassen Sie sich Ihre Pollenallergie ärztlich diagnostizieren, falls das noch nicht geschehen ist. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, dass jeder Patient und jede Patientin mit Heuschnupfen auch auf allergisches Asthma untersucht wird – und umgekehrt. Fachärzte und -ärztinnen für HNO, Haut oder Lungen führen dazu einen Allergie- und einen Lungenfunktionstest durch.

Wird das Asthma frühzeitig erkannt, lässt es sich gut behandeln. Bleibt es unerkannt, verschlimmern sich die Beschwerden wahrscheinlich. Es kann sein, dass sie dann auch ohne Allergene auftreten, etwa wenn Sie Sport machen, kalte Luft oder Rauch einatmen: Sogenanntes Anstrengungsasthma entsteht bei chronischen Asthmakrankungen durch körperliche Aktivität oder ungünstige Luftbedingungen.

Eine Krankenschwester führt einen Lungenfunktionstest bei einem älterem Mann durch.

© IMAGO / imagebroker

So kann ein Lungenfunktionstest aussehen, mit dem Asthma diagnostiziert wird.

Allergischem Asthma vorbeugen, bevor es entsteht

Lassen Sie sich umfassend von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin beraten. Wenn Sie Ihre Krankheit mit ihren Symptomen gut kennen, fällt es Ihnen leichter, damit umzugehen. Vermeiden Sie möglichst alle entscheidenden Allergene. Als Pollenallergiker oder -allergikerin werden Sie da allerdings schnell an Ihre Grenzen kommen – es bliebe Ihnen nur, bei geschlossenen Fenstern im Haus zu verharren. Der Ausweg: Beugen Sie mit verschiedenen Methoden dem Asthma frühzeitig vor.

Zwei Möglichkeiten, um die Allergie auszubremsen:

  1. Hyposensibilisierung: Bei dieser Therapie wird der Körper kontrolliert mit den Allergenen konfrontiert. Dadurch gewöhnt er sich langsam daran und reagiert letztendlich eventuell gar nicht mehr darauf. Zu Beginn erhalten Sie üblicherweise eine Spritze pro Woche. Nach einer Weile reicht es, das Allergen monatlich zu injizieren, um den Effekt zu erhalten. Die Therapie dauert etwa drei Jahre.
  2. Anti-IgE-Therapie: Bei Allergien reagiert das Immunsystem stärker als notwendig. Dafür ist besonders das Immunglobulin E (IgE), ein Antikörper, verantwortlich. In dieser Therapie wird das IgE gezielt blockiert. Dafür verabreicht Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen etwa alle zwei bis vier Wochen ein Medikament. Nach einigen Behandlungen verbessern sich die Symptome. Sie dürfen dann allerdings die Antikörper-Therapie nicht beenden – sie muss dauerhaft fortgeführt werden. Nur so schützt sie langfristig.

Beide Methoden erzielen gute Effekte, haben aber Nebenwirkungen wie Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Sie dazu beraten, ob und welche Therapie für Sie infrage kommt.

Die Allergie mit Medikamenten behandeln

Neben der Langzeittherapie lassen sich die allergischen Symptome mit verschiedenen Medikamenten behandeln:

  • Antihistaminika blockieren den Botenstoff Histamin und verhindern den allergischen Schnupfen. Nebenwirkung: Das Medikament macht oft sehr müde. Nehmen Sie es am besten abends ein.
  • Kortison lindert die Entzündungen. Als Spray gelangt es direkt zu den Bronchien. Es ist bewährt und hat wenige Nebenwirkungen. In den Mundschleimhäuten kann es zu Pilzinfektionen kommen, deshalb sollten nach jeder Inhalation der Mund ausgespült oder die Zähne geputzt werden.
  • Beta2-Agonisten werden inhaliert – als Dosieraerosol, Spray oder als Lösung durch Inhalatoren. Sie weiten die Bronchien und helfen so gegen akute Atemnot. Allerdings wirken sie nicht gegen die Entzündung. Sie müssen daher immer gemeinsam mit Kortison verwendet werden.

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