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Haut & Allergie

Dehnungsstreifen: Wie sie entstehen und was Sie dagegen tun können

Veröffentlicht am:22.07.2022

3 Minuten Lesedauer

Dehnungsstreifen entstehen, wenn die Haut gedehnt wird und unter Spannung gerät. Zurück bleiben dünne, weiße Narben – das ist normal und ungefährlich. Wer sich ästhetisch daran stört, hat verschiedene Möglichkeiten, Dehnungsstreifen abzumildern.

Eine schwangere Frau schmiert Creme auf ihren Bauch, um Dehnungsstreifen zu verhindern.

© iStock / Shoko Shimabukuro

Wie entstehen Dehnungsstreifen?

Dehnungsstreifen (Striae distensae oder Striae cutis) entstehen, wenn sich die Haut sehr schnell ausdehnen muss. Die elastischen Fasern der mittleren Hautschicht, auch Dermis oder Lederhaut genannt, werden durch diese Überdehnung oder eine Hormonumstellung irreparabel geschädigt. Typischerweise entstehen Dehnungsstreifen bei Hormonumstellungen wie zum Beispiel in der Schwangerschaft, oder in der Pubertät, können aber auch bei plötzlicher Gewichtszunahme oder bei starkem Muskelwachstum auftreten. Sie sind ebenfalls eine äußere Begleiterscheinung bei Menschen, die am sogenannten Cushing-Syndrom leiden. Dabei ist das Hormon Cortisol deutlich vermehrt und es kommt zu einer deutlichen Gewichtszunahme und typischerweise zu Fetteinlagerungen vor allem an Hals, Nacken und Bauch. Einfluss auf die Entstehung von Dehnungsstreifen hat außerdem die Beschaffenheit des Bindegewebes, die zum Teil genetisch bestimmt ist.

Dehnungsstreifen können zwei unterschiedliche Farben haben:

  • Striae rubra: Dabei handelt es sich um das akute Stadium, das durch rötlich-bläuliche Streifen gekennzeichnet ist. Sie treten dort auf, wo die elastischen Fasern in der Dermit durch die starke Spannung der Haut reißen.
  • Striae alba: Das bezeichnet das chronische Stadium, in dem die Läsionen der Dermis abheilen und weiß erscheinen – die Haut ist in diesem Bereich weniger pigmentiert.

Dehnungsstreifen können überall am Körper entstehen, am häufigsten finden sie sich aber an der Brust, am Bauch, am Gesäß und an den Beinen.

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Wie lassen sich Dehnungsstreifen entfernen?

Sind Dehnungsstreifen erst einmal entstanden, bleibt das Narbengewebe sichtbar. Mit der Zeit können die Streifen jedoch verblassen. Diese Hautveränderungen sind nicht gefährlich. Viele Menschen stören sich jedoch ästhetisch an den Dehnungsstreifen. Gerade im akuten Stadium, wenn die Narben durch ihre rötliche Färbung besonders auffällig sind, fühlen sich viele unwohl in ihrer Haut.

Es gibt viele Methoden, die eine Linderung versprechen. Linderung heißt in diesem Fall, dass Dehnungsstreifen weniger sichtbar gemacht werden. Dass die Narben völlig verschwinden, darf jedoch nicht erwartet werden.

Salben und Cremes versprechen Linderung bei Dehnungsstreifen

Es gibt diverse Salben, Cremes und Hausmittel, mit denen die Dehnungsstreifen angeblich weniger sichtbar werden. Bei den meisten ist die Wirksamkeit allerdings nicht bestätigt. Dazu gehören Mandelöl, Kokosbutter, Olivenöl oder Vitamin-A-haltige Cremes. Auch wenn sie das Hautbild verbessern können, haben diese Hausmittel keine Wirkung auf die bereits entstandenen Narben.

Salben, die Hyaluronsäure oder Tretinoin als Wirkstoffe enthalten, konnten in Studien besonders im akuten Stadium Erfolge erzielen. Sie kurbeln die Kollagenproduktion im betroffenen Gewebe an und können so bei frischen Dehnungsstreifen die Sichtbarkeit der Narben abmildern. Aber Vorsicht: In der Schwangerschaft dürfen sie manche Präparate nicht anwenden, da sie Zusätze enthalten, die dem Ungeborenen schaden könnten, beispielsweise Retinol.

Die meisten Salben sind nicht verschreibungspflichtig. Die Kosten dafür werden deshalb nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Selbstbräuner versus Solarium

Bräunungscreme kann Dehnungsstreifen überdecken, von einem Besuch im Solarium sollten Sie Abstand nehmen.

Während der Gebrauch von Selbstbräuner Dehnungsstreifen überdecken kann, ist von einem Besuch im Solarium abzuraten. Wenn Sie sich bräunen, werden die Dehnungsstreifen sichtbarer, weil das Narbengewebe nicht mitbräunt. Zudem erhöhen regelmäßige Solariumbesuche das Risiko für Hautkrebs.

Laserbehandlung bei Dehnungsstreifen

Dermatologen und Dermatologinnen oder auch ästhetische Chirurgen und Chirurginnen bieten zur Behandlung von Dehnungsstreifen verschiedene Methoden an, die in der Regel bessere Ergebnisse als Salben und Cremes erzielen können. Dazu zählen unter anderem:

  • Laserbehandlungen
  • Mikrodermabrasion
  • Chemische Peelings

Diese Behandlungsformen sollen die Kollagen- und Elastinsynthese anregen, um die Sichtbarkeit der Narben abzuschwächen. Sie werden allerdings nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, da es sich bei Dehnungsstreifen um ein rein kosmetisches Problem handelt.

Frau trägt bauchfrei und zeigt ihre Dehnungsstreifen.

© iStock / chokja

Dehnungsstreifen entstehen zum Beispiel bei einer Schwangerschaft oder starker Gewichtszunahme.

Microneedling bei Dehnungsstreifen

Das sogenannte Microneedling können Sie selbstständig zuhause durchführen. Dabei ziehen Sie einen speziellen Roller mit feinen Nädelchen über die Dehnungsstreifen. Dieser piekt mikroskopisch kleine Löcher in die Haut, woraufhin der Körper Kollagen bildet, um die winzigen Wunden zu schließen. Dadurch soll die Sichtbarkeit der Dehnungsstreifen vermindert werden. Das Needling wird auch von Kosmetikstudios angeboten. Eine Behandlung pro Woche ist sinnvoll, häufiger sollten Sie es allerdings nicht durchführen.

Kann ich Dehnungsstreifen vorbeugen?

Dehnungsstreifen können Sie nur bedingt vorbeugen. Maßnahmen, die die Elastizität und die Durchblutung der Haut verbessern, können vorbeugen und helfen. Dazu gehören

  • kaltes Abduschen,
  • gesunde Ernährung,
  • viel Trinken,
  • Sport und Bewegung,
  • bei Frauen ein gutsitzender BH, um das Brustgewebe zu stützen,
  • Trockenbürstenmassagen mit einem Massagehandschuh,
  • Zupf- und Knetmassagen,
  • verschiedene Cremes und Lotionen.

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